Acht Siege in Folge spülten die Münchener bis auf Rang drei nach oben, der Vorjahresmeister hat bei "nur" noch vier Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Würzburger Kickers zumindest wieder Tuchfühlung zu Platz eins. Und der ist selbstredend das Ziel. Der schwache Saisonstart, der unter anderem auf die vielen Zu- und Abgänge und die sehr kurze Vorbereitungszeit wegen der Relegationsspiele zurückzuführen war, ist vergessen.
"Wie die Mannschaft miteinander umgeht, miteinander arbeitet, wie sie Fußball spielt - man sieht deutliche Fortschritte", sagt Trainer Erik ten Hag. Der Niederländer mahnt aber auch: "Jetzt dürfen wir nicht zufrieden sein. Zufriedenheit führt zu geistiger Nachlässigkeit." Verlassen kann sich ten Hag besonders auf seinen Torjäger Gerrit Wegkamp, der zuletzt gegen Schalding-Heining seine Saisontore neun und zehn erzielte.Bayer Leverkusen - Das nächste Eigengewächs klopft an: Die zweite Mannschaft hat Bayer bekanntlich vor der Saison abgemeldet, also rückt die U 19 als erster Unterbau der Profis automatisch mehr in den Fokus. In der Bundesliga West läuft es für die Junioren aber nicht wirklich rund. In der hart umkämpften Staffel ist die kleine Werkself die schwächste A-Jugend aller Bundesliga-Klubs. Nach sieben Spieltagen steht Bayer auf Rang fünf, hinter Schalke, Dortmund, Köln und Mönchengladbach.
Der Rückstand auf die Spitze beträgt schon sieben Punkte. Ähnlich wie die Profis hat auch die Mannschaft von Trainer Peter Hyballa Probleme in der Defensivbewegung. 16 Gegentore sind deutlich zu viel und relativieren die sehr ordentlichen 21 selbst erzielten Treffer. Der Meisterschaftszug scheint bereits abgefahren, und auch in der UEFA Youth League gab es in drei Spielen drei Niederlagen gegen Monaco (1:3), Benfica (2:3) und am Mittwoch gegen Zenit (1:4).
Ein Lichtblick ist Torjäger Marc Brasnic. Der kürzlich erst 18 Jahre jung gewordene Brasnic hat schon zehn Treffer erzielt und führt die Torjägerliste der Bundesliga West damit an. Bayers Jugendkonzept umfasst 74 Seiten, am Ende konzentriert sich aber alles auf die eine zentrale Frage: Ist ein Jugendspieler so gut, um sich ohne den Umweg über die zweite Mannschaft sofort bei den Profis anbieten zu können? Brasnic erweckt jedenfalls den Anschein, als könnte er der nächste Bundesligaspieler aus dem eigenen Stall werden.
Hamburger SV - Zinnbauers erfolgreiches Erbe: Der König ist tot, es lebe der König - so in etwa ging die U 23 des HSV mit dem Verlust von Trainer Joe Zinnbauer um. Der dominierte mit seiner Mannschaft die Regionalliga Nord nach Belieben und sackte acht Siege in acht Spielen ein. Einige hatten befürchtet, dass es mit Zinnbauers Nachfolger Daniel Petrowsky nicht mehr so reibungslos laufen würde.Aber weit gefehlt: Mittlerweile steht die Truppe bei 37 von 39 möglichen Punkten und hat den Vorsprung an der Spitze schon auf komfortable zehn Punkte vor "Verfolger" Werder Bremen ausgebaut. Im Ausbildungskonzept des HSV ist klar geregelt, dass die Zweite zum einen die talentierten Jugendspieler an den Herrenbereich gewöhnen und zum anderen Spielpraxis auf höchstmöglichen Niveau gewähren soll. Deshalb sei "die höchstmögliche Spielklasse" anzustreben. Das wäre dann die 3. Liga.
Alles andere als die Meisterschaft in der Nord-Staffel wäre mittlerweile eine Enttäuschung. Petrowskys Erfolgsrezept ist recht simpel: Er macht genau da weiter, wo Zinnbauer aufgehört hat. "Ich wäre dumm, bei einem so gut funktionierenden Team alles über den Haufen zu werfen", sagt er. "Wir wollen weiter aktiven, offensiven und dominanten Fußball spielen."
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