Wolfgang Niersbach (DFB-Präsident): "Die Dimension des gesamten Vorgangs, wie er in den letzten Tagen publik wurde, hat auch uns als DFB überrascht. Die großen Verdienste von Uli Hoeneß für Bayern München und den gesamten deutschen Fußball bleiben unabhängig von diesem Prozess bestehen. Die juristische Beurteilung können in einem solchen Fall aber ausschließlich die Gerichte vornehmen, und da muss für Uli Hoeneß das gleiche Recht wie für jeden anderen gelten."
Reinhard Rauball (Ligapräsident): "Das Gericht hat das Urteil nach einem gründlichen rechtsstaatlichen Verfahren gefällt. Angesichts des Strafrahmens des Gesetzes war eine derart harte Sanktion nicht ausgeschlossen. Im Übrigen liegt es ausschließlich bei den Verantwortlichen des FC Bayern München, die Thematik mit Blick auf den Klub zu bewerten und damit umzugehen. Die Verdienste von Uli Hoeneß um den deutschen Fußball bleiben trotz seines von ihm selbst eingestandenen Fehlverhaltens unberührt."
Heribert Bruchhagen (Vorstand Eintracht Frankfurt): "Ich bin einfach nur traurig und Uli tut mir unendlich leid. Ich hatte so viele Informationen in der Sache und jeder Jurist, den man so kennt, hatte seine klaren Vorstellungen, dass ich am Ende gar nichts mehr wusste. Ich will aber auch keine Gerichts-Schelte lostreten."
Christoph Daum (Trainer Bursaspor): "Ich denke nur an den Menschen Uli Hoeneß und seine Familie. Ich wünsche ihnen allen viel Kraft. Die werden sie nun brauchen, um diese schwierige Zeit gemeinsam gut durchzustehen. Ich gehe davon aus, dass die akribische juristische Aufarbeitung und die Bewertung seiner Fehler zu diesem Urteil geführt haben. Das ist jetzt eine Zäsur im Leben, die man aufarbeiten muss. Dafür wünsche ich ihm alles Gute."
Eberhard Gienger (Sportpolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion): "Auf der einen Seite dürfte es für Uli Hoeneß eine Erleichterung darstellen, die Thematik vom Leib zu haben. Andererseits musste er damit rechnen, dass es zu Konsequenzen kommt. Und die Konsequenzen sind die dreieinhalb Jahre. Es wird sich jetzt zeigen, ob das Urteil Bestand hat. Wenn es eine "Lex Hoeneß" gegeben hätte, wäre das eine Unterminierung des Rechts gewesen. Das kann nicht im Sinne des Rechtsstasts sein."
Bundeskanzleramt: "Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel äußert sich generell nicht zu Urteilen von Gerichtsprozessen."
Ralf Stegner (SPD): "Das Urteil aus München wirkt gerecht, weil es um erhebliche Kriminalität gegen das Gemeinwesen geht und Tat nicht strittig ist"
Internationale Pressestimmen zum Fall Hoeneß
Anton Hofreiter (Bündnis 90/Grüne): "Es war absolut richtig, dass das Gericht schnell und fair geurteilt hat. Uli Hoeneß hat versucht, sich als Opfer zu stilisieren, er war allerdings ein Täter. Denn an die 27 Millionen Euro Steuern zu hinterziehen, ist keine Kleinigkeit. Daher halte ich das Urteil für ganz klar und richtig. Man darf eines nicht vergessen: Auch die großen Konzerne wie Audi, VW und Adidas stehen nun blamiert da, denn er hätte längst vom Aufsichtsrat gezwungen werden müssen, als Präsident zurückzutreten."
Renate Künast (Die Grünen): "Die Haftstrafe ohne Bewährung war unausweichlich. Angesichts der riesigen Summen konnte das Gericht nicht anders entscheiden. Vor dem Gesetz sind alle gleich. Trotz des ungeheuren Rummels, das Gericht hat seine Aufgabe im Rechtsstaat erfüllt."
Sahra Wagenknecht (Die Linke): "Das ist ein guter Tag für den Rechtsstaat. Uli Hoeneß' Mannschaft sitzt aber nicht in der Allianz-Arena, sondern auf der Regierungsbank. Hoeneß hat mit der Hinterziehung von über 27 Millionen Euro Steuern und einer fehlerhaften Selbstanzeige kriminelle Energie gezeigt. Es hätte das Rechtsempfinden der Bevölkerung erheblich verletzt, wenn die großen Fische immer davon kommen, während kleinen Selbständigen wegen einer verspäteten Umsatzsteuerklärung saftige Strafen drohen."