Niebaum: "Für den Verein war es besser so"

Von Jochen Tittmar
Dr. Gerd Niebaum war 18 Jahre lang Präsident von Borussia Dortmund
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Dr. Gerd Niebaum war 18 Jahre lang Präsident von Borussia Dortmund. In seiner Amtszeit machte er den BVB zur besten Vereinsmannschaft der Welt, führte den Verein allerdings auch beinahe in den Ruin. Niebaum spricht vor dem EL-Auftritt des BVB gegen Paris Saint-Germain (18.45 Uhr im LIVE-TICKER) über die Gründe für die Dortmunder Finanzkrise und persönliche Anfeindungen und erklärt, wie die 50+1-Regelung erfunden wurde.

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SPOX: Herr Niebaum, Sie haben 1984 als Vizepräsident zusammen mit Reinhard Rauball einen sogenannten Notvorstand bei Borussia Dortmund gebildet. Wie sind Sie als Anwalt überhaupt zu diesem Amt gekommen?

Dr. Gerd Niebaum: Der Verein befand sich damals in einer Krise. 1984 trat der Vorstand zurück, so dass vom Amtsgericht ein Notvorstand gebildet werden musste. Rauball hat mich angesprochen und gefragt, ob ich in diesen Notvorstand eintreten möchte, da ich auch aus beruflicher Sicht die notwendigen Voraussetzungen mitbrachte. Ich wollte eigentlich gar nicht, aber er hat mich überredet. Er meinte, es wäre doch nur für drei Wochen und man müsse nur kurz in die Bücher gucken. Aus diesen drei Wochen wurden zwei Jahre. Als Rauball 1986 zurücktrat, wollte ich das auch tun, da wir gemeinsam angefangen haben und ich der Meinung war, dass man auch gemeinsam aufhören sollte.

SPOX: Wieso haben Sie dann letztlich als Präsident weitergemacht?

Niebaum: Weil es keinen anderen gab. (lacht) Der Verein war weiterhin nicht auf Rosen gebettet und spielte in der Relegation. Die Mannschaft galt als nicht unbedingt wettbewerbsfähig. Man hat sich damals nicht darum gerissen, Präsident des BVB zu werden. Letztlich habe ich gesagt, nun gut, wenn es keinen anderen gibt, dann mache ich es halt. Dabei war für mich mit entscheidend, dass ich mit Ernst Breer als Vizepräsident einen langjährigen Freund gewinnen konnte, im Präsidium an meiner Seite mitzuwirken.

SPOX: Während Ihrer Amtszeit hat sich der Klub zu einem der besten Vereine in Europa entwickelt. Plötzlich konnte man ganz andere Summen in die Hand nehmen.

Niebaum: Dazu muss ich von ganz vorne anfangen: Ich habe die erfolgreiche Zeit der Borussia in den 1950er und 1960er Jahren als Kind und Jugendlicher hautnah miterlebt. Diese Zeit war geprägt durch drei deutsche Meisterschaften, einen DFB-Pokalsieg und einen Europapokalsieg. 1988 habe ich bei einer Hauptversammlung gesagt, dass es uns gelingen müsste, an diese erfolgreiche Zeit anzuknüpfen und den "Mythos Borussia" wieder voll zur Geltung zu bringen, indem man sich anspruchsvolle Ziele setzt. Am Ende meiner Amtszeit standen dann ebenfalls drei deutsche Meisterschaften, ein DFB-Pokalsieg und ein Europapokalsieg. Das war eine frappierende Wiederholung der Ereignisse. Natürlich hätte ich nicht im Traum damit gerechnet.

SPOX: Was war aus Ihrer Sicht der Hauptgrund für den Erfolg?

Niebaum: Einer der Schlüssel war, endlich Kontinuität auf der Trainerposition zu bekommen. Früher war die Verweildauer eines Dortmund-Trainers kaum länger als eine Saison. Ottmar Hitzfeld war sechs Jahre tätig. Die gesamte Erfolgsgeschichte ist zudem in Etappen zu sehen. Als wir 1989 den Pokal gewonnen haben, waren noch nicht die ganz großen Summen im Spiel. Wir haben zwar den 19-jährigen Andreas Möller für zwei Millionen Mark geholt, das war damals eine ordentliche Stange Geld. Die Rückholaktion der "Italiener" wie Karl-Heinz Riedle, Matthias Sammer, Stefan Reuter oder Jürgen Kohler gelang dank des spektakulären UEFA-Cup-Jahres 1993, wo wir leidenschaftlich bis ins Pokalendspiel gegen Juventus Turin stürmten. Da haben wir den gesamten Fernsehtopf leer gemacht und dieses Geld in sportliche Substanz reinvestiert. Dadurch wurde der Grundstein für die folgenden zwei Meisterschaften und den Gewinn der Champions League gelegt.

SPOX: Waren das für Sie die Highlights Ihrer Präsidentenkarriere?

Niebaum: Nein, das war eindeutig der DFB-Pokalsieg 1989. Der BVB hatte 23 Jahre lang keinen Titel mehr geholt. Die Fans hatten eine unglaubliche Sehnsucht nach Erfolgen. 40.000 Borussen waren damals bei strahlendem Wetter in Berlin. Wir waren krasser Außenseiter gegen Werder Bremen, lagen 0:1 in Rückstand und haben 4:1 gewonnen. Das war ein Sieg der Emotionalität und Leidenschaft. Damals war im Verein alles etwas kleiner dimensioniert. Ich weiß beispielsweise noch, wie wir am Kurfürstendamm mit unseren Fans gefrühstückt haben.

SPOX: Gut 15 Jahre später waren die Fans nicht mehr so gut auf Sie zu sprechen. Zu welchem Zeitpunkt war Ihnen denn klar, dass der BVB in enorme finanzielle Schwierigkeiten geraten ist?

Niebaum: Ich möchte da gar nicht mehr großartig ins Detail gehen. Das Thema ist für mich abgeschlossen. Aus heutiger Sicht und mit dem nötigen Abstand möchte ich aber betonen, dass sicher Fehler gemacht wurden, wir aber auch einen enormen Kraftakt zu bewerkstelligen hatten. Wir waren damals in der Bundesliga führend und durch den Gewinn der Champions League zum Erfolg verurteilt. Wir mussten eine starke und wettbewerbsfähige Mannschaft unterhalten, alles andere nimmt man ihnen auch nicht ab. Wenn wir plötzlich gesagt hätten, dass wir nur einen Mittelfeldplatz anstreben, hätte man uns diese Zielsetzung absolut verübelt. Das wäre schlicht und einfach nicht gegangen.

SPOX: Das große Geld wurde aber meist in ältere als jüngere Spieler gesteckt.

Niebaum: Auch Anfang des Jahrtausends war es noch so, dass man erfahrene, gestandene Spieler brauchte. Wir hatten, was den Etat angeht, eine anspruchsvolle Mannschaft zu unterhalten. Zudem haben wir entschieden, dass wir ohne öffentliche Zuschüsse von Land, Bund und Kommune das Stadion aufstocken, was einem Neubau glich. Dazu haben wir 180 Millionen Euro in die Hand genommen. Das ist ein Kraftakt, der in der Rückschau sehr groß war und unter dem wir gelitten haben.

SPOX: Was schlussfolgern Sie heute daraus?

Niebaum: Hätten wir das Stadion nicht aus eigener Kraft umgebaut, wären wir nicht in diese Schwierigkeiten geraten. Das ist meine feste Überzeugung. Was man aber auch sehen muss: Der Ausbau des Stadions und die Finanzkrise sind insgesamt geschultert worden. Es hat hierzu erhebliche Kraftakte von zahlreichen Personen bedurft. Auch ist den Fans, was ich persönlich sehr bedauere, am Ende eine Leidenszeit zugemutet worden. Immerhin aber hat sich der Verein am Ende behauptet. Das Stadion, das manche für das schönste in Europa halten, steht und die Mannschaft ist wieder wettbewerbsfähig.

SPOX: Sie sagten einmal, dass Sie den Leuten früher hätten sagen sollen, dass der Verein in einer schwierigen Lage ist. Was würden Sie generell in Ihrer Amtszeit anders machen, wenn Sie noch einmal die Chance dazu hätten?

Niebaum: Ich habe immer versucht, das Beste für den Verein zu geben. Im Nachhinein habe ich mir oft die Frage gestellt, ob es überhaupt richtig war, das Stadion ohne öffentliche Zuschüsse als Verein selbst auszubauen. Wenn wir das nicht getan hätten, hätte möglicherweise zur Weltmeisterschaft 2006 die Kommune einen solchen Kraftakt getätigt, und die öffentliche Hand hätte den Bau an unserer Stelle gestemmt. Aber es ist nun einmal so gelaufen. Wenn man es per Saldo sieht, war der Ausbau des Stadions richtig.

SPOX: Der Verein ist unter Ihrer Führung zudem an die Börse gegangen. Wie erklären Sie sich, dass bisher noch kein anderer deutscher Verein diesem Beispiel gefolgt ist?

Niebaum: Das liegt ganz einfach daran, dass die Erfahrungen nicht positiv waren.

SPOX: Konnte man das nicht schon vorher absehen?

Niebaum: Ein Fußballverein an der Börse hat immer etwas Experimentelles. Wenn man dann - wie wir im Jahre 2001 - in ein solch raues Börsenklima kommt, ist es natürlich auch nicht gut für den Aktienkurs eines Börsenneulings. Außerdem ist es auch eine gänzlich ungewohnte Erfahrung, dass sich ein Fußballverein den Analysten und Finanzmärkten stellen muss.

SPOX: Mal ganz einfach gefragt: Was war überhaupt der Hauptgedanke hinter diesem Projekt?

Niebaum: Wir wollten unsere Stellung, die wir in den 1990er Jahren erworben hatten, durch den Börsengang festigen. Damals gab es positive Beispiele in England. Allgemein wurde gesagt, dass endlich auch ein deutscher Verein den Sprung an die Börse wagen sollte. Bayern München hatte, soweit ich weiß, eine zeitlang ebenfalls den Plan, an die Börse zu gehen. Uns wurde von allen Seiten gesagt, dass wir als bundesweit beliebter Traditionsverein alle Voraussetzungen für einen Börsengang mitbringen. Dann haben wir es eben versucht. Ein solches Konstrukt hat immer Vor- und Nachteile.

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Im zweiten Teil des Interviews spricht Niebaum über die 50+1-Regelung, persönliche Kritik und sein aktuelles Alltagsleben als Rechtsanwalt


SPOX: Von der Börse reden heute immer weniger Vereine, dafür ist die 50+1-Regel Bestandteil hitziger Diskussionen innerhalb der Bundesliga. Wie stehen Sie dazu?

Niebaum: Ich war an der Einführung der 50+1-Regel unmittelbar beteiligt. Wir haben 1998 ein Eckwerte-Papier verfasst, welches die Kapitalisierung der Bundesligavereine erlaubte. Damals gab es eine Arbeitsgruppe mit Wilfried Straub, Franz Böhmert und Fritz Scherer unter meiner Leitung. Auch Egidius Braun war einbezogen. Braun sagte, dass Kapitalgesellschaften im Amateurbereich schwer zu vermitteln seien. Also kamen wir auf die Idee der 50+1-Regelung und haben dies in das Eckwerte-Papier aufgenommen. Die Regelung hat sich bis heute bewährt und Gutes bewirkt. Man sollte so lange wie möglich an ihr festhalten.

SPOX: Wie stehen Sie dann zu einem Modell wie mit einem einflussreichen Mäzen in Hoffenheim?

Niebaum: Formal ist das dort ja alles in Ordnung. Dass es einflussreiche Mäzene gibt, die über ihre eigentliche Funktion hinaus eine solche Stärke und Ausstrahlung haben, dass sie am Ende sogar bestimmend sind, wird man immer haben. Das ist auch kein Phänomen des Fußballs. Das gibt es in der Politik und anderen Lebensbereichen auch. Die Entwicklung bei Hoffenheim muss man positiv sehen. Wenn jemand wie Herr Hopp sein Geld in den Fußball und die Jugendarbeit investiert, dann empfinde ich das als ein Kompliment für den deutschen Fußball. Er spricht damit ja auch die fußballbegeisterten Menschen in der Region an.

SPOX: In England herrschen andere Zustände. Der FC Portsmouth hatte in der vergangenen Saison vier verschiedene Besitzer und Manchester United hat 96 Millionen Euro Verlust eingefahren.

Niebaum: Daran kann man sehen, was passieren kann, wenn die 50+1-Regelung nicht mehr existiert. Das, was dort passiert, gibt natürlich denjenigen Recht, die an der Regelung festhalten wollen. Das sind eindeutig warnende Beispiele. Wenn die Dämme aber gebrochen sind, könnte das in Deutschland auch geschehen.

SPOX: Im Gegensatz zu anderen Ligen wird die Bundesliga immer attraktiver. Inwiefern hat sich das Bundesliga-Geschäft während Ihrer Amtszeit verändert?

Niebaum: Als ich in den 1980er Jahren anfing, gab es die privaten Fernsehanstalten noch nicht. Damals gab es 400.000 Mark an Fernsehgeldern im Jahr und es wurde nicht jedes Spiel übertragen. Wenn bei uns im Westfalenstadion ein Ü-Wagen stand, war das schon eine Sensation. In der Folge haben die privaten Sender den öffentlich-rechtlichen die Fernsehrechte über den Preis abgenommen. Das steigerte sich mit der Zeit immer mehr, so dass auch die Etats der Vereine in die Höhe schnellten.

SPOX: Kurz darauf kam das Bosman-Urteil...

Niebaum: Ja, und das war alles andere als gut für die Liga. Die Spielerverträge mussten langfristiger gestaltet werden und die Werte, die man aufgebaut hatte, wurden mit einem Mal vernichtet. Es fand eine gewaltige Umwälzung in allen Bereichen statt. Wir hatten 1986 einen Jahresumsatz von fünf Millionen Mark, heute pendeln die Vereine zwischen 100 und 150 Millionen Euro.

SPOX: Haben Sie dadurch auch Unterschiede im Umgang mit Spielern feststellen müssen?

Niebaum: Ja, das hat sich parallel dazu verändert. In den 1980er Jahren verdiente der beste Spieler bei uns 200.000 Mark, der Rest lag zwischen 100.000 und 130.000 Mark. Die Spieler waren damals finanziell noch nicht so verwöhnt wie heute und auch leichter zu führen. Ein heutiger Topverdiener hat ein ganz anderes Selbstvertrauen und Mitspracherecht. Auf der anderen Seite ist es so, dass die Liga seit mehreren Jahren sehr viel in die Ausbildung von jungen Spielern investiert hat. Damals unterlag ein 20-Jähriger enormen Formschwankungen. In der Breite konnte man nicht mit sechs oder sieben 20-Jährigen spielen und zeitgleich höhere Platzierungen anvisieren. Heute ist ein 20-Jähriger schon so gut ausgebildet, dass er in der Regel seine Leistung in 30 von 34 Bundesligaspielen abrufen kann. Damit hat sich über die Jahre ein struktureller Wandel ergeben. Insgesamt gesehen ist das eine sehr erfreuliche Entwicklung und spendet den Fans zudem auch Identifikation.

SPOX: Wenn sich die Bedingungen so positiv verändert haben, müssten Sie doch motiviert genug sein, um in den Profifußball zurückzukehren.

Niebaum: Nein, nein, das ist vorbei. Ich habe in diesem Geschäft bis auf den Abstieg alles erlebt. Diese Phase ist für mich abgeschlossen. Nun sind Leute gefragt, die 20 Jahre jünger sind. Der Generationenwechsel hat ja nicht nur bei den Spielern eingesetzt, sondern auch bei den Verantwortlichen. Mit über 60 sollte man nicht mehr große Ambitionen entwickeln. (lacht)

SPOX: Liegt das auch daran, dass Sie wegen und während des Dortmunder Finanzcrashs extrem viel Kritik einstecken mussten?

Niebaum: Nein. Dass man Kritik einstecken muss, ist normal, erst recht, wenn man an exponierter Stelle auch sicherlich den einen oder anderen Fehler gemacht hat. Mir ging es aber auch immer darum, dass meine Mitstreiter im Vorstand und in den Gremien persönlich durch die Finanzkrise keinen Nachteil erleiden und dass der BVB den eingeschlagenen Sanierungsweg möglichst schnell voran bringen konnte. Ich habe daher, ohne nach Mitverantwortlichen zu suchen, die Verantwortung für alles übernommen und muss deshalb mit den Konsequenzen leben. Für den Verein war es aber besser so.

SPOX: Inwiefern hat sich die Kritik auf den Menschen Gerd Niebaum ausgewirkt?

Niebaum: Das Ganze war natürlich nicht angenehm. Ich bin mit diesem negativen Schlussakkord aus dem Geschäft ausgestiegen und dieser klingt bei vielen erstmal eine längere Zeit nach. Dass es zuvor 16 erfolgreiche Jahre mit enormen Erfolgen und unglaublicher Freude für die Fans von Borussia Dortmund gegeben hat, kommt durch diese verkürzte Sichtweise überhaupt nicht mehr zum Tragen. Mich regt es auch nicht besonders auf, dass so gedacht wird. Ich selbst kann es aber anders bewerten. Ich sehe auch die Zeit vor der Krise und das, was ich dabei geleistet habe. Insofern ziehe ich einen Schlussstrich ohne Groll.

SPOX: Welche Reaktionen stießen Ihnen denn entgegen, wenn Sie in der Öffentlichkeit auf Dortmunder Fans trafen?

Niebaum: Von zahlreichen Menschen erfahre ich immer noch eine sehr emotionale Form der Dankbarkeit. Wer den BVB seit 20 oder 30 Jahren verfolgt, weiß die erfolgreiche Zeit, die Titel und die ungefähr 130 Europapokalspiele immer noch sehr zu schätzen. Ein heute 18-Jähriger hat das möglicherweise nicht so intensiv mitbekommen. Deshalb kann man es den ganz jungen Fans auch nicht verübeln, wenn sie ein eher von der Finanzkrise geprägtes Bild meiner Amtszeit haben.

SPOX: Seit Sie nicht mehr Präsident der Borussia sind, haben Sie sich komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Wie sieht momentan Ihr Alltag aus?

Niebaum: Ich arbeite wieder als Rechtsanwalt in meiner Kanzlei "Niebaum Rechtsanwälte" und arbeite für meine Mandanten. Das ist natürlich nicht so emotional wie der Fußball, aber es ist eben mein Beruf. Es macht mir sehr viel Spaß.

SPOX: Verfolgen Sie den BVB und die Bundesliga an sich noch?

Niebaum: Da ich unter anderem in größere Immobilienprojekte eingebunden bin, habe ich sehr viel zu tun. Ich bin viel unterwegs und im gesamten Bundesgebiet im Einsatz. Daher habe ich eigentlich genauso wenig Zeit wie vorher. Ich bin aber selbstverständlich immer noch am BVB interessiert und schaue mir die Spiele so gut es geht im Fernsehen an. Gelegentlich gehe ich auch ins Stadion.

SPOX: Wie beurteilen Sie die Entwicklung des BVB, seit Sie nicht mehr im Amt sind?

Niebaum: Jürgen Klopp ist ein sehr konzeptioneller Trainer. Seit seinem Dienstantritt hat er die Mannschaft mit dem klar erkennbaren Ziel verändert, ein homogenes Team zu formen. Ihm kommt die von mir bereits angesprochene Entwicklung zugute: Er kann sich bei der Jugend bedienen. Die aktuelle Entwicklung schreitet mit sehr viel Überlegung voran. Man achtet darauf, dass die Spieler zueinander passen und in der Lage sind, ein Wir-Gefühl und einen gewissen Hunger auf Titel zu entwickeln. Die sind alle heiß auf internationalen Fußball und Erfolge. Eine solche Mannschaft lässt sich zudem deutlich besser führen. Aktuell zeigt sich, dass der eingeschlagene Weg sicher der richtige ist und man damit an die große Tradition des BVB wieder anknüpfen kann.

Hier geht es zurück zum ersten Teil des Interviews

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