Der FC Bayern schwebt derzeit auf Wolke sieben. Irgendwo zwischen Champions-League-Finale, der deutschen Meisterschaft und dem Pokalsieg.
Von einer Mannschaft ist die Rede, die stärker sei als je zuvor. Dennoch laufen die Personalplanungen für die neue Saison bereits auf Hochtouren. Das verriet Präsident Uli Hoeneß nun im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".
Auf die Frage, ob die Münchner denn auf der Suche nach einem Außenverteidiger seien, antwortete Hoeneß: "Den suchen wir. Wir haben den passenden noch nicht gefunden."
Lahm wieder auf links?
Selbst eine Verpflichtung eines Rechtsverteidigers scheint denkbar. So müsste Philipp Lahm, der vor der Saison auf die rechte Seite rutschte und sich dort nach eigener Aussage wohler fühlt, wieder auf die gegenüberliegende Seite wechseln.
"Wenn wir einen super rechten Verteidiger finden, wird Philipp Lahm halt wieder links spielen. Was glauben Sie, was der Ribery mit dem Lahm auf der linken Seite aufführen würde", sagte Hoeneß.
2010er Team spielerisch besser
Trotz den Spekulationen um neue Spieler schwärmt der Bayern-Präsident weiter von der aktuellen Mannschaft und stellt den Vergleich zum CL-Sieger-Team von 2001 her. Es bestehe ein Unterschied zwischen der Mannschaft von damals und der von heute.
"Die Mannschaft damals hatte schon alles aus sich herausgeholt, das war das Ende einer Ära. Ein Andersson, ein Linke, ein Sergio, auch ein Lizarazu, ein Matthäus, ein Elber, die waren doch alle schon am Limit. Heute kann ich damit rechnen, dass ein Gomez, ein Badstuber, ein Müller, ein Alaba, ein Contento, dass die alle noch stärker werden", sagte Hoeneß.
Das Team von damals sei zwar kämpferisch und leidenschaftlich gewesen, dafür wäre die heutige Mannschaft um Louis van Gaal spielerisch viel besser. Sollte der Bayern-Trainer seinen Weg weitergehen, hätte er beim FC Bayern "die Chance, eine Ära einzuleiten." Die Bedingungen für die Arbeit von van Gaal seien nirgendwo besser.
Gedankenspiele vor Robben-Verpflichtung
Auch zur Personalie Arjen Robben äußerte sich der Bayern-Präsident. So gab es doch nach der Verpflichtung des Superstars von Real Madrid immer wieder Bedenken um dessen Verletzungsanfälligkeit.
Zwei Komponenten seien laut Hoeneß ausschlaggebend für den Transfer gewesen: "Erstens kannte Louis van Gaal ihn als Mensch wie als Spieler, und zweitens haben wir den besten Sportarzt der Welt."
Erst als der Bayern-Doc grünes Licht gegeben hat, habe Bayern den Niederländer geholt. Ein kleiner Seitehieb in Richtung London und Madrid konnte sich Hoeneß ebenfalls nicht verkneifen.
"Wäre unser Müller-Wohlfahrt mit seiner medizinischen Abteilung in Chelsea oder bei Real Madrid, hätte Robben an diesen beiden Orten nie ein Problem gekriegt", so der 58-Jährige.