Auf Kritik am Vorgehen des Fußball-Weltverbands angesichts der Arbeitsbedingungen im Vorfeld der WM 2022 in Katar sagte Zwanziger im Deutschlandfunk: "Wir werden das tun, was in unserer Macht steht." Die FIFA sei aber keine "Weltregierung". Bei den Bauarbeiten in dem Emirat am Persischen Golf sind in den vergangenen Jahren mehrere Hundert Arbeiter ums Leben gekommen.
Zudem nahm der 68-Jährige die deutsche Wirtschaft in die Pflicht: "Da sind große deutsche Unternehmen vor Ort. Da muss ich doch sagen dürfen: Ich erwarte auch, dass die ihrer Verantwortung nachkommen." Es sei aber "Fakt, dass es dort zu Arbeitsbedingungen gekommen ist, die wir nicht akzeptieren".
Zu den neuen Bestechungsvorwürfen gegen den ehemaligen Vize-Präsidenten Jack Warner sprach Zwanziger von einem "starken Selbstreinigungsprozess" der FIFA in den letzten zwei Jahren.
Im Fall Warner sei "das Problem eigentlich schon gelöst. Er ist aus der FIFA-Exekutive ausgeschlossen worden." Die britische Zeitung "Telegraph" hatte über Zahlungen des Katarers Mohamed Bin-Hammam an Jack Warner aus Trinidad und Tobago im Zusammenhang mit der WM-Vergabe an Katar im Dezember 2010 berichtet.