"So eine extreme Hinrunde wie diese habe ich in den 13 Jahren meiner DFB-Tätigkeit noch nicht erlebt. Viele von uns sind am Limit der Belastbarkeit - sowohl physisch als auch psychisch", sagte der 38 Jahre alte Berliner im Interview mit "Elf Freunde".
Der Suizidversuch von Babak Rafati vor dem Spiel 1. FC Köln gegen den FSV Mainz 05 am 19. November habe ihn deshalb nicht völlig überrascht. "Ich selbst hatte durchaus erwartet, dass etwas Außergewöhnliches passieren könnte, wenn auch nicht in dieser Form", sagte Gräfe. "Eher schon, dass ein Kollege vielleicht Knall auf Fall aufhört oder vor der Kamera die Contenance verliert."
Als "noch amateurhaft" bezeichnete er die Schiedsrichterbetreuung in Deutschland: "Wir betreiben Leistungssport und haben in vielerlei Hinsicht keine entsprechenden Bedingungen. Jeder Schiedsrichter muss allein organisieren, wo und wie er trainiert. Physiotherapeutische und ärztliche Betreuung fehlen ebenfalls. Wohin gehen wir bei Blessuren am Wochenende? Für all das müssen wir selbst sorgen."