Arbeitsteilung also bei den Silberpfeilen am zweiten Tag der Formel-1-Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya, der mit der Bestzeit von Daniel Ricciardo im Red Bull endete. Der australische WM-Dritte lag in 1:24,574 Minuten allerdings nur hauchdünn vor dem 35 Jahre alten Finnen Kimi Räikkönen im Ferrari (1:24,584).
"Mein Rücken hat etwas Probleme gemacht, aber ich weiß, woran es gelegen hat. Meine Sitzposition im Auto war nicht ganz richtig", sagte Rosberg: "Aber ich hatte Glück dabei und am Sonntag sollte ein ganzer Tag kein Problem sein." Hamilton meinte: "Ich habe mich schon besser gefühlt, aber mir fehlt das Fahren. Deshalb wollte ich unbedingt ins Auto steigen."
An der Jagd auf die Bestzeit beteiligten sich beide Silberpfeil-Piloten wie gewohnt nicht. Rosberg (1:25,556), der am Vormittag mit 65 Runden fast eine komplette Renndistanz abgespult hatte, landete auf Rang sechs, Hamilton (1:24,923) belegte Rang fünf. Er brachte es sogar auf 88 Runden.
Vettel fühlt sich wohl
"Im Moment konzentrieren wir uns nur darauf, Kilometer abzuspulen und am Setup zu arbeiten", so Rosberg: "Wir wissen noch nicht, wo wir im Vergleich zu den anderen stehen, aber alles läuft nach Plan."
Sebastian Vettel steigt erst am Samstag und Sonntag in den Ferrari, doch bereits bei seiner Ankunft am Freitag sorgte der viermalige Champion für einen kleinen Menschenauflauf. Die Erwartungen an den Heppenheimer sind hoch.
Vettel selbst betonte in Interviews mit den italienischen TV-Sendern Sky Sport und RAI 1, wie wohl er sich inzwischen bei der Scuderia fühlt. "Seit Anfang an habe ich mich als Teil einer großen Familie gefühlt", sagte Vettel. Er liebe die italienische Gastronomie und den Sinn für Familie. "Das, was mich am meisten mit den Italienern verbindet, ist jedoch die Leidenschaft für Motoren", sagte Vettel.
Vettel lernt italienisch
Er lerne fleißig italienisch. "Ich mache Fortschritte. Ich verstehe die Sprache recht gut, doch es fehlt mir noch viel Vokabular. Ich hoffe, dass ich bald italienisch sprechen werde", sagte Vettel.
Bei Ferrari sei einiges neu. "Die letzte Saison war für das Team sehr hart, jetzt hat sich vieles geändert. Viele sind gegangen, andere sind gekommen. Einige haben ihre Rolle gewechselt. Das ist nicht einfach, es gibt sogar einen neuen Piloten", sagte Vettel. Sein neuer Teamchef Maurizio Arrivabene spürt die Veränderung am Beispiel von Vettels Teamkollegen Kimi Räikkönen (35/Finnland): "Ich habe Kimi lächeln gesehen... Und ihn gefragt: Alles in Ordnung bei Dir?"
Arrivabene verhalten optimistisch
Trotz des guten Saisonauftakts in Jerez bleibt Arrivabene verhalten optimistisch. "Ich glaube nicht an die Zeiten im Winter. Es gibt klare Fortschritte gegenüber dem Vorjahr, aber das heißt nicht, dass wir um die WM kämpfen", sagte er auf einer Pressekonferenz in Barcelona.
Bei der Verpflichtung von Vettel durch Ferrari spielte übrigens auch Michael Schumachers Managerin Sabine Kehm eine Rolle. Sie rief nach einem Gespräch mit Arrivabene bei Vettel an, um diesen über die Scuderia zu informieren. Letztlich habe allerdings ein persönliches Gespräch zwischen Fiat-Boss Sergio Marchionne und Vettel den Ausschlag gegeben, sagte Arrivabene in Barcelona.
Die Formel-1-Saison in der Übersicht