Tauwetter sorgt für WM-Umzug
WM 1930 in Frankreich und Deutschland - Silber
Vor 86 Jahren war es noch üblich, Weltmeisterschaften auf sogenannten Natureisbahnen auszutragen. Das hatte seine Tücken. Wegen des Tauwetters musste der WM-Start in Chamonix im Januar zunächst um vier Tage nach hinten geschoben werden.
Da nach wenigen Tagen erneut Tauwetter einsetzte und die Eisfläche unbespielbar wurde, beschlossen die Veranstalter kurzerhand, das Turnier im Berliner Sportpalast zu Ende zu spielen.
Deutschland, damals noch unter dem Namen "Deutsches Reich" am Start, zog durch Siege gegen Großbritannien (4:2), Ungarn (4:1), Polen (3:1) und die Schweiz (2:1) ins Endspiel ein. Dort setzte es eine 1:6-Klatsche gegen Kanada.
Im Bann der Weltwirtschaftskrise
Olympia 1932 in Lake Placid - Bronze
Die Weltwirtschaftskrise wirkte sich auch auf den Sport aus. Deshalb reisten zu den Spielen in den USA mit Polen und Deutschland ("Deutsches Reich") lediglich zwei Mannschaften aus Europa an. Neben den Gastgebern komplettierte Kanada das Teilnehmerfeld.
Gespielt wurde im Modus jeder gegen jeden mit Hin- und Rückspiel. Das deutsche Team unterlag zwei Mal gegen Kanada (1:4 und 0:5) und zwei Mal gegen die USA (0:7 und 0:8). Bronze wurde schließlich mit zwei Erfolgen gegen die Polen (4:1 und 2:1) sichergestellt.
Die Farce im Alpenland
WM 1953 in der Schweiz - Silber
Ja, ja. So eine WM-Silbermedaille klingt toll für eine deutsche Mannschaft. Es lohnt sich aber ein genauerer Blick um festzustellen, dass diese beim Turnier in Zürich und Basel mit nur einem Sieg "errungen" wurde. Der Wettbewerb war eine einzige Farce, es nahmen nur vier Mannschaften teil.
Und dann reiste die Truppe aus der Tschechoslowakei, gegen die das DEB-Team zwei Mal Prügel bezogen hatte (2:11 und 4:9), auch noch während des Turniers ab, nachdem ihr Staatspräsident Klement Gottwald verstorben war. Die Tschechoslowaken wurden daraufhin disqualifiziert.
Deutschland verlor außerdem zwei Mal gegen den späteren Weltmeister Schweden (6:8 und 2:12) und landete lediglich einen 7:3-Sieg gegen die Schweiz, nachdem das erste Spiel gegen die Eidgenossen mit 2:3 verloren gegangen war.
Fassen wir zusammen: Ein Sieg, fünf Niederlagen, 23:45 Tore - macht Silber.
Der Spielplan der WM 2016