Deutschland unterliegt USA

SID
Pat Cortina verpasste mit der deutschen Auswahl die Titelverteidigung
© getty

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat beim Deutschland-Cup die erfolgreiche Titelverteidigung verpasst, nach dem peinlichen Olympia-Aus im Februar aber dennoch ein erneutes positives Signal ausgesendet.

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Mit dem 4:7 (2:1, 2:4, 0:2) im entscheidenden Spiel gegen die USA hat das Team von Bundestrainer Pat Cortina allerdings den vierten Erfolg beim Heimturnier in den letzten fünf Jahren verpasst. Die Tore für die DEB-Auswahl erzielten Patrick Hager (1.), Kapitän Michael Wolf (4./22.) und Marcus Kink (26.). Für die Amerikaner waren Jeremy Dehner (11.), Grant Lewis (22.), Peter Mueller (24.), Chad Kolarik (35.), Peter MacArthur (39.), Steve Moses (44.) und Phil McRae (55.) gegen den oft unsicheren deutschen Torhüter Dimitri Pätzold erfolgreich.

Der Deutschland-Cup war für die Nationalmannschft nach der im Februar verpassten Teilnahme an den Winterspielen in Sotschi der einzige Saisonhöhepunkt neben der Weltmeisterschaft im kommenden Mai. "Klar, sind wir immer noch enttäuscht, dass wir uns nicht für Olympia qualifiziert haben", sagte Yannic Seidenberg.

Erst das WM-Turnier in Weißrussland in sieben Monaten wird somit die nächste echte Standortbestimmung für den DEB. Bis dahin gibt es kaum eine Möglichkeit, in breiter Öffentlichkeit weiteren Kredit zurückzugewinnen. Dafür aber ist genug Zeit, die Perspektive zu bestimmen. Beim Verband sind die Heim-WM 2017 und Olympia 2018 bereits fest in den Gedanken verankert. Cortina hatte in seiner Funktion als Sportdirektor gefordert, der Aufbau einer Mannschaft müsse ab sofort beginnen.

Cortina zufrieden

Dafür hat sich die ersatzgeschwächte Auswahl in München, wo sich die Organisatoren einige seltsame Pannen leisteten, durchaus empfohlen. Cortina betonte dies schon am Samstag nach dem 2:0 gegen die Slowakei explizit. "Ich habe Charakter gesehen und Spieler, die stolz sind, das Adlertrikot zu tragen.

Sie erkennen, was unsere Identität sein muss und in welche Richtung wir gehen müssen", sagte der Italo-Kanadier und richtete auch an die überwiegend verletzungsbedingt fehlenden Spieler eine unmissverständliche Botschaft: "Wenn sie eine neue Chance kriegen, müssen sie die gleiche Einstellung an den Tag legen wie die Jungs, die wir hier haben. Wenn nicht, tut es mir leid."

Für den nächsten olympischen Zyklus wird Cortina also gerne auf Talent verzichten und Kämpfernaturen bevorzugen, die seinen einfachen Spielstil mit defensiver Disziplin und schnörkellosen Gegenstößen umsetzen. "Das sind unsere Tugenden", sagte der Mannheimer Christoph Ullmann: "Da muss man schon mal Rollen annehmen, die man im Verein nicht hat."

Die Diskussion um Nationalmannschaftsabsagen ist seit der unglücklichen Amtszeit des Schweizers Jakob Kölliker präsent. Und sie bleibt unter Cortina ein Thema. Für Torhüter Dennis Endras sollte die Motivation fürs DEB-Team aber keine Frage des Umfeldes sein. "Man muss immer zeigen, dass man dazugehört. Wer da ist", sagte Endras, "hat die Chance für sich Werbung zu machen" - und den gesunkenen Stellenwert des deutschen Eishockeys weiter zu verbessern.

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