Das Team von Bundestrainer Pat Cortina besiegte die favorisierte Slowakei nach einer guten Vorstellung mit 2:0 (1:0, 1:0, 0:0) und könnte am Sonntag zum vierten Mal innerhalb der letzten fünf Jahre das Heimturnier gewinnen, ist aber auf einen Patzer der Schweiz angewiesen.
In der mit 6000 Zuschauern ausverkauften Münchner Olympia-Eishalle brachte Kapitän Michael Wolf die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), die etliche Leistungsträger ersetzen muss, in der sechsten Minute in Führung. Der Deutsch-Kanadier Daryl Boyle (37.) erhöhte mit einem Tor in Überzahl in seinem zweiten Länderspiel auf 2:0. Nicht zuletzt dank des überzeugenden Torhüters Dennis Endras sicherte sich Cortinas Mannschaft im zweiten Turnierspiel den ersten Sieg. Am Sonntag duellieren sich die deutschen Kufencracks zum Abschluss mit den US-Boys und können mit einem weiteren Erfolg das Turnier für sich entscheiden.
Endras mit starker Leistung
"Der Schlüssel zum Erfolg war die Leistung von Endras", lobte anschließend auch Coach Cortina und ergänzte freudestrahlend: "Ich bin glücklich. Das ist deutsches Eishockey." Der hochgelobte Keeper selbst stellte die Vorstellung der gesamten Mannschaft in den Vordergrund: "Wir haben über 60 Minuten zu unserem Spiel gefunden und herausragend gearbeitet."
In einem temporeichen Spiel begegneten sich beide Mannschaften zumeist auf Augenhöhe. Mit Wolfs 46. Länderspieltreffer erwischte die DEB-Auswahl den besseren Start, musste aber einen Rückschlag hinnehmen, als der Torschütze kurz darauf wegen eines Fouls mit Verletzungsfolge eine Spieldauerstrafe erhielt. Patrick Hager (19.) hätte dennoch fast das 2:0 erzielt, traf aber den Pfosten.
Bei den Slowaken blitzte die individuelle Klasse nur vereinzelt auf, und wenn der Weltmeister von 2002 einmal gefährlich vor dem deutschen Tor auftauchte, war der glänzende Torhüter Dennis Endras zur Stelle. Mit einem sehenswerten Schlagschuss in doppelter Überzahl sorgte Boyle dann für ein Glanzlicht. Im Schlussabschnitt verpasste Ulrich Maurer (47.) bei einem Schuss ans Torgestänge die vorzeitige Entscheidung.
Auf vier Positionen verändert
Cortina hatte sein Team im Vergleich zur Niederlage gegen die Schweiz (2:3 n.P.) auf vier Positionen verändert. Im Tor kam der Mannheimer Endras für den Kölner Danny Aus den Birken zum Zug, in der Verteidigung erhielt der Düsseldorfer Bernhard Ebner eine Bewährungschance und im Sturm brachte der Bundestrainer den Straubinger Réné Röthke sowie Matthias Plachta aus Mannheim.
Gegen die Eidgenossen hatte die DEB-Auswahl defensiv eine insgesamt ordentliche Leistung geboten, sich offensiv aber trotz der Tore von Wolf (16.) und Frank Mauer (53.) zu wenige große Möglichkeiten erspielt. Den größten Unterhaltswert bot ein kurioser Zwischenfall Ende des zweiten Drittels.
Nach einem Zweikampf an der Bande brach eine Plexiglasscheibe und musste ausgetauscht werden. Dieser eigentlich routinemäßige Vorgang führte zu einer fast einstündigen Unterbrechung, weil sich in der Münchner Olympia-Eishalle keine passender Ersatz befand. "Das war ungewohnt für uns alle, wir wussten nicht, wie lange sich das hinzieht", sagte Christoph Ullmann über den Vorfall, mit dem die Schweizer besser umgingen und dem Spiel eine Wende gaben. Doch die Energieleistung gegen die Slowakei hielt das DEB-Team im Turnier.