Von Jens Huiber aus Graz
Nun müssen es doch die Einzelspieler für Österreichs Wiederkehr in die Weltgruppe richten: Jürgen Melzer und Hausherr Oliver Marach mussten sich in Graz nämlich der australischen Paarung John Peers und Lleyton Hewitt mit 1:6, 2:6, 6:3 und 5:7. Damit steht es vor den beiden abschließenden Einzeln am Sonntag 2:1 für die Gastgeber.
Die österreichischen Fans hatten noch nicht einmal Thomas Muster vollständig abgefeiert, da stand es schon 0:5 aus Sicht der Hausherren. Immerhin konnten Marach und Melzer im ersten Akt anschreiben, nach 33 Minuten stand es dennoch 6:1 für Australien.
Marach und Melzer wechseln Seiten
Marach nahm nach Satzende eine medizinische Auszeit, ließ sich an der Leiste behandeln. Vorerst ohne Auswirkung auf das Match: Auch im zweiten Durchgang waren es Hewitt und Peers, die früh zu einem Break kamen, dieses sicher über die Runden brachten.
>Das Antreten von Lleyton Hewitt war allgemein erwartet worden, den damit vakanten Posten des Betreuers auf der Bank übernahm John Millman. Der war mit einer leichten Erkältung nach Graz gereist, kam bis jetzt noch nicht zum Einsatz
>Die Reaktion von Oliver Marach und Jürgen Melzer auf den 0:2-Satzrückstand? Sie wechselten die Seiten. Ab sofort spielte Melzer auf der Einstand-, Marach auf der Vorteilseite. Und das zeitigte sofort Wirkung: Lleyton Hewitt, ohnehin der schwächere Aufschläger im australischen Paar, musste seinen Aufschlag zum 2:0 für Österreich abgeben.
Millman für Australien am Sonntag?
In der Folge bot vor allem Oliver Marach beim Service großes Drama: Im fünften Spiel wehrten die Österreicher nicht weniger als zehn Breakchancen ab, bei 5:3 vergaben Marach/Melzer zunächst drei Satzbälle - bis der einzige Linkshänder auf dem Court mit einem Rückhandvolley vollendete.
>Im vierten Satz ging es mit dem Aufschlag bis zum zwölften Spiel, für Marach und Melzer der schwierigere Weg, sie mussten immer nachziehen. Dann zwei Matchbälle für Australien bei Aufschlag Jürgen Melzer. Den ersten konnten die Österreicher abwehren, dann allerdings machten die Australier ihren ersten Punkt klar,
Wer nun am Sonntag in die Bütt geht, ist wohl nur auf österreichischer Seite klar. Dass die Australier tatsächlich Alex de Minaur gegen Dominic Thiem auf den Platz schicken, scheint eher unwahrscheinlich. John Millman wäre nun eine Option. Auch wenn er sich als Temporär-Kapitän ordentlich verausgabt hat.