ÖSV-Speed-Asse wollen Kugel-Durststrecke beenden

Von APA
Matthias Mayer fuhr überraschend den Sieg im Super-G ein.
© getty

Klaus Kröll 2012 (Abfahrt) und Hannes Reichelt 2008 (Super-G) haben zuletzt Speed-Wertungen im Alpinski-Weltcup für Österreich gewonnen. Die nächste Gelegenheit, die kugellose Zeit endlich zu beenden, beginnt mit der Nordamerika-Tournee in Lake Louise und Beaver Creek. Österreichs Speed-Asse kommen gut vorbereitet zum Auftakt nach Kanada, Cheftrainer Sepp Brunner rät dennoch zu Geduld.

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Der Steirer (59) wurde vergangenes Jahr aus der Schweiz zurückgeholt, um Österreichs einst die Szene dominierende Speed-Herren, die mit Franz Klammer (25 Siege, fünf Abfahrts-Weltcups) immer noch den erfolgreichsten Läufer in der Abfahrts-Weltcupgeschichte stellen, wieder nach ganz vorne zu bringen. Bei Olympia gelang das mit Super-G Gold für Matthias Mayer auf Anhieb.

Im Weltcup blieb man zuletzt aber vor allem in der Abfahrt hinter den Erwartungen, obwohl die vergangene Saison am WM-Schauplatz Aare mit dem Ex-aequo-Sieg von Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr in der Abfahrt sowie dem Erfolg Kriechmayrs im Super-G glänzend geendet hatte. Kriechmayr wurde in der Abfahrt als bester ÖSV-Pilot Gesamt-Fünfter.

Weit besser lief es im Super-G, wo der 27-jährige Aufsteiger aus Oberösterreich Gesamt-Zweiter wurde. Zwar fehlten Kriechmayr am Ende 80 Punkte auf den Norweger Kjetil Jansrud, mit Hannes Reichelt (4.), Max Franz (5.) und Mayer (8.) schienen in der Endwertung der zweitschnellsten Disziplin aber insgesamt gleich vier ÖSV-Läufer unter den Top-8 auf.

ÖSV: Vier Speed-Hoffnungen

Mayer, Kriechmayr, Franz und der schon 38-jährige Hannes Reichelt sind auch im kommenden Winter Österreichs Speed-Hoffnungen. Reichelt konnte im Sommer wegen eines Zehenbruchs und seiner Rückenprobleme nur eingeschränkt trainieren, machte zuletzt in den USA aber viele Kilometer gut und ist fit. Franz wechselte die Ski-Marke und musste wegen Knorpelproblemen im Knie in der unmittelbaren Lake Louise-Vorbereitungen hingegen deutliche Abstriche machen.

Diese fand wieder in Copper Mountain in den USA statt. "Die Sicherheit dort ist sehr gut, man konnte sich an den hohen Speed gewöhnen", zog Brunner vor dem Wechsel nach Kanada eine zufriedene Bilanz. Die sehr guten Schneeverhältnisse sorgten teils aber für ungewohnte Ergebnisse, es fanden sich nicht immer die Favoriten ganz vorne. "Aber das ist in Copper oft so und ist dann in Lake Louise oder Beaver Creek gleich wieder anders", weiß Brunner.

Mit dem letzten Training war Brunner insgesamt dennoch zufrieden. "Jetzt freuen wir uns, dass es endlich los geht. Man weiß, dass jetzt die Zeit kommt, in der man Gas geben muss."

Punkto Saison-Prognosen blieb Brunner aber vorsichtig. "Natürlich ist unser Ziel, eine Speed-Kugel zu holen", erklärte der Coach und erinnerte daran, wie knapp es zuletzt im Super-G gewesen war. "Hätten wir da nicht einige Rennen verhaut, wer weiß...?"

Auf insgesamt aber guten Leistungen in der Vor-Saison könne man aber aufbauen, auch in der Abfahrt. "Wir müssen von Anfang an Gas geben und dran bleiben. Ab Jänner werden wir dann sehen, ob wir um eine Kugel mitreden können." Man müsse das Thema aber auch langfristig sehen. "Und nicht gleich den Kopf hängen lassen, wenn mal ein Rennen daneben geht. Insgesamt sind wir sicher mit dabei."

Denn unter dem Strich habe man einige Läufer in den eigenen Reihen, die um die Speed-Gesamtsiege mitfahren könnten. "Aber erst vor der WM im Februar steht fest, ob man wirklich um die Kugeln mitfährt."

Brunner: "Die Nummernwahl war zuletzt mitentscheidend"

Ein Problem ortet Brunner bei der nach wie vor gültigen Startreihenfolge, nachdem Athletensprecher Reichelt mit den Fahrer-Wünschen nach Änderung abgeblitzt war. "Die Nummernwahl war zuletzt mitentscheidend", kennt Brunner das Problem, dass man z.B. als Weltranglisten-Zehnter oft nur Testpilot ist. "Wir müssen deshalb schauen, einfach in den Listen weiter nach vorne zu kommen. Dafür müssen wir ruhig bleiben und Geduld haben."

Der Schweizer Titelverteidiger Beat Feuz sowie Aksel Lund Svindal sind in der Abfahrt für Brunner weiterhin die Gegner, die es zu schlagen gilt. Der norwegische Abfahrts-Olympiasieger hat sich jüngst einen Bänderriss im Daumen zugezogen und musste operiert werden. "Das", so Brunner, "wird ihn nicht davon abhalten, sofort wieder vorne mitzufahren".

Ski-Weltcup: Kalender Herren 2018/2019

DatumOrtBewerbSieger
28.10.2018SöldenRiesentorlaufabgesagt
18.11.2018LeviSlalomMarcel Hirscher (AUT)
24.11.2018Lake LouiseAbfahrt
25.11.2018Lake LouiseSuper-G
30.11.2018Beaver CreekSuper-G
01.12.2018Beaver CreekAbfahrt
02.12.2018Beaver CreekRiesentorlauf
08.12.2018Val d'IsereRiesentorlauf
09.12.2018Val d'IsereSlalom
14.12.2018GrödenSuper-G
15.12.2018GrödenAbfahrt
16.12.2018Alta BadiaRiesentorlauf
17.12.2018Alta BadiaParallel-RTL
20.12. 2018Saalbach-Hinterglemm*Riesentorlauf
22.12. 2018Madonna di CampiglioSlalom
28.12.2018BormioAbfahrt
29.12.2018BormioSuper-G
01.01.2019OsloCity-Event
06.01.2019ZagrebSlalom
12.01.2019AdelbodenRiesentorlauf
13.01.2019AdelbodenSlalom
18.01.2019WengenKombination
19.01.2019WegenAbfahrt
20.01.2019WengenSlalom
25.01.2019KitzbühelSuper-G
26.01.2019KitzbühelAbfahrt
27.01.2019KitzbühelSlalom
29.01.2019SchladmingSlalom
02.02.2019Garmisch-PartenkirchenAbfahrt
03.0.2.2019Garmisch-PartenkirchenRiesentorlauf
06.02.2019Aare (WM)Super-G
09.02.2019Aare (WM)Abfahrt
11.02.2019Aare (WM)Kombination
12.02.2019Aare (WM)Teambewerb
15.02.2019Aare (WM)Riesentorlauf
17.02.2019Aare (WM)Slalom
19.02.2019StockholmCity-Event
22.02.2019BanskoKombination
23.02.2019BanskoSuper-G
24.02.2019BanskoRiesentorlauf
02.03.2019KvitfjellAbfahrt
03.03.2019KvitfjellSuper-G
09.03.2019Kranjska GoraRiesentorlauf
10.03.2019Kranjska GoraSlalom
13.03.2019SoldeuAbfahrt
14.03.2019SoldeuSuper-G
15.03.2019SoldeuTeambewerb
16.03.2019SoldeuRiesentorlauf
17.03.2019SoldeuSlalom

* Ersatz für Sölden

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