Mit einem Heimsieg gegen Wacker könnte Rapid den siebenten Endrang in der Liga sogar bereits fixieren, sollte Mattersburg zeitgleich gegen Schlusslicht Hartberg verlieren. "Wir wollen gewinnen, dann können wir beruhigt zu den anderen Mannschaften schauen. In erster Linie müssen wir unsere Aufgabe erledigen", betonte Trainer Dietmar Kühbauer. "Wir haben es in der eigenen Hand, dass wir das Heimrecht haben. Das ist ein sehr großes Ziel, da brauchen wir nicht reden. Alles andere steht in den Sternen."
Das Duell des Ligasiebenten mit dem Ligaachten um den Einzug ins danach mit Hin- und Rückspiel ausgetragene Play-off gegen den Fünften der Meistergruppe steigt am 28. Mai. Aufgrund des engen Terminplans wäre es von Vorteil, in der letzten Runde nicht mehr um das Heimrecht kämpfen zu müssen und stattdessen bereits Spieler schonen zu können. "Jedes Spiel hat Bedeutung", sagte Kühbauer. Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel formulierte es so: "Wir haben die große Chance, dass wir es schon vorher etwas abgesichert haben."
Kühbauer: "Die spektakulären Spiele sollen im TV stattfinden"
Kommende Woche gastiert Rapid beim derzeit vier Punkte zurückliegenden Konkurrenten in Mattersburg. Die Hütteldorfer haben in den letzten fünf Partien 13 Gegentore kassiert, nie weniger als zwei. Bei der Admira gab es vergangenen Woche dennoch einen turbulenten 4:3-Sieg, den fünften im siebenten Qualigruppen-Spiel. Kühbauer hofft, dass die Partie gegen Innsbruck etwas weniger spannend verläuft. "Ich hätte lieber, dass die spektakulären Spiele im Fernsehen stattfinden und nicht, wenn wir auf der Trainerbank sitzen. Man hat nur ein Herz, und das wird auch nicht jünger."
Die bisherigen drei Saisonduelle mit Wacker hat Rapid allesamt gewonnen. Vier Siege in einer Saison sind gegen Innsbruck bisher noch nie gelungen. Die Hütteldorfer sind gegen die Tiroler seit März 2012 zwölf Partien ungeschlagen - die längste aktuelle Serie gegen einen Bundesliga-Club. Die jüngsten sechs Heimspiele gegen Wacker wurden alle gewonnen. Der bisher letzte Sieg bei Rapid gelang den Innsbruckern im April 2002 (1:0) durch ein Tor von Radoslaw Gilewicz.
Kühbauer verlangte von seinem Team mehr Entschlossenheit im Abschluss. Personell kann er mit Ausnahme des an den Adduktoren verletzten Andrei Ivan aus dem Vollen schöpfen. Der im Sommer um über eine Million Euro verpflichtete Innenverteidiger Mateo Barac muss sich nach seiner Sprunggelenksverletzung vorerst hinten anstellen. "Es war nicht sein Frühjahr. Er muss zeigen, dass er wieder rein will", sagte Kühbauer über den Kroaten. "Im Moment ist es so, dass er in der zweiten Reihe steht."
Trainer Dietmar Kühbauer wird laut eigenen Angaben trotz seiner Freundschaft zu Zoran Barisic keinen Einfluss auf die Entscheidung über den neuen Sport-Geschäftsführer bei Fußball-Bundesligist Rapid nehmen. "Ich bin Trainer in erster Linie - und ich will auch noch Trainer bleiben", erklärte der Ex-Internationale am Freitag in einer Pressekonferenz. "Der Club wird ganz genau wissen, wen sie holen."
In die erste ist nach zahlreichen überwundenen Verletzungen Christopher Dibon zurückgekehrt, der zuletzt auch das Duell mit seinem Ex-Club Admira entschied. In der Defensive gelte es vor allem bei Standardsituationen besser zu agieren, urteilte der Abwehrspieler. "Da braucht man kein Talent", meinte Dibon. "Es geht darum, dass wir die Sinne schärfen und wacher sind."
Grumser: "Brauchen gegen den Ball eine hohe Leidensfähigkeit"
Wacker reiste am Freitag mit dem Rückenwind von zuletzt zwei Siegen in Folge nach Wien. Bei einem Zähler Vorsprung auf Hartberg geht es im Kampf um den Klassenerhalt um jeden Punkt. "Ich denke, dass der Glaube wieder ein entscheidender Faktor werden wird", erklärte Trainer Thomas Grumser. "Wir wissen, dass der Gegner schwierig zu bespielen wird. Wir fahren trotzdem hinunter, um ein gutes Spiel zu machen und eine gute Leistung zu bringen." Man werde "um jeden Zentimeter fighten", versprach Grumser. "Wir werden einen guten Tag brauchen."
Es darf mit einer ähnlichen Startformation gerechnet werden wie bei den jüngsten Siegen in Altach (4:1) und gegen Hartberg (1:0). Grumser will "die Energie aus den letzten zwei Spielen mitnehmen". Hoffnung schöpft er auch aus den Standards. "Wir rechnen uns schon etwas aus. Wir wissen aber auch, dass sie nach vorne richtig gut sind", warnte der Tiroler. "In erster Linie gegen den Ball werden wir eine hohe Leidensfähigkeit brauchen. Wir werden viel unterwegs sein müssen, auch in die Breite. Wichtig wird aber sein, dass wir dadurch nicht unsere Energie nach vorne verlieren."