Während die beiden Letztgenannten international für Furore sorgen, geriet Romano Schmids rasante Karriere nach dem Wechsel 2017 vom SK Sturm Graz zu Red Bull Salzburg ins Stocken. Kolportierte 600.000 Euro berappten die Mozartstädter für die Ausstiegsklausel, die der Mittelfeld-Zauberer im Vertrag mit den Schwarz-Weißen verankert hatten.
In Salzburg durfte der hochtalentierte Kicker sein Können nur in Liga Zwei beweisen, ehe er im Winter an die Weser wechselte. Zum großen SV Werder Bremen. Der Wechsel zum vierfachen deutscher Meister, sechsfachen Pokalsieger sorgte für einigermaßen Verwunderung, wenngleich sich Werder prompt auf die Suche nach einem geeigneten Leihverein machte. Schlussendlich landete Romano Schmid in Kärnten, beim WAC. Grund genug, dem 19-Jährigen zu sprechen und mit ihm über den Druck der Medien, warum er nicht in Salzburg bleiben wollte und über ein mehrdeutiges Tattoo zu sprechen.
SPOX: Sie sind jetzt seit Februar in Kärnten. Wie geht's Ihnen beim WAC?
Schmid: Grundsätzlich läuft es nicht ganz so schlecht. Es geht natürlich immer besser, ich will auch immer besser werden. Aber unterm Strich kann man sagen, dass es okay läuft.
SPOX: Wie fühlen Sie sich in der Mannschaft?
Schmid: Es ist sehr cool. Die Mannschaft ist sehr familiär und hat mich gut aufgenommen.
SPOX: Versuchen Ihnen routinierte Spieler wie Michi Liendl oder Lukas Schmitz ein bisschen zu helfen?
Schmid: Die Erfahrungen, die besonders diese zwei Spieler schon gemacht haben, sind natürlich beeindruckend. Da hole ich mir viele Tipps. Sie versuchen, mich weiter zu bringen. Generell ist die Stimmung in der Mannschaft aber wirklich super, ich fühle mich sehr wohl.
Romano Schmid: "Es ist im Jugendfußball wirklich extrem gut gelaufen"
SPOX: Lassen Sie uns ein bisschen über Sie persönlich reden. Gab es einen Auslöser, warum Sie sich für eine Fußballer-Karriere entschieden haben?
Schmid: Ich habe schon als ganz Junger beschlossen, Fußballer werden zu wollen. Mein Papa war auch Fußballer, ich habe von klein auf nur mit dem Ball gespielt. 2009 - mit neun Jahren - bin ich dann zu Sturm gekommen und ab dann war's relativ klar, dass ich Profi sein will.
SPOX: Sturm ist ein gutes Stichwort - Sie haben alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen, mit dem Wechsel nach Salzburg gab's dann einige Turbulenzen. Haben Sie zu manchen Sturm-Spielern noch Kontakt?
Schmid: Zu manchen Spielern habe ich noch Kontakt, zwar nicht wirklich intensiven Kontakt, aber man hört sich hin und wieder.
SPOX: Sie galten als das vielleicht größte österreichische Fußball-Talent Ihrer Generation, wurden 2017 vom Guardian neben Kapazundern wie Jadon Sancho (BVB), Vinicius Junior (Real Madrid) oder Moise Kean (Juventus) unter die Top-Talente des Weltfußballs gewählt.
Schmid: Das hat mich damals sehr gefreut, wie einfach das früher alles war. Es ist im Jugendfußball wirklich extrem gut gelaufen für mich. Es war ein Ansporn für mich, in Zukunft einer der Besten zu werden. Aber je älter man wird, desto schwieriger ist es.
SPOX: Inwiefern? Sie sind ja immer noch erst 19.
Schmid: Das stimmt. Ich sehe mich selbst ja auch noch so, dass ich noch sehr jung bin. Aber viele Medien erwarten mehr von mir, wollen extrem gute Leistungen sehen. Natürlich verlange ich das auch selber von mir, aber viele vergessen, dass ich mich immer noch weiterentwickeln kann.
SPOX: Haben Sie das Gefühl, Sie werden in der Öffentlichkeit unfair behandelt?
Schmid: Nein, unfair behandelt nicht wirklich. Im Grunde genommen ist mir das auch eigentlich egal, was da diskutiert wird. Viele Situationen oder Diskussionen bekommt man aber natürlich trotzdem mit. Aber ich spiele für mich und für das Team. Ich will ja sowieso besser werden, das braucht mir niemand extra sagen. Ich gebe einfach mein Bestes.
Romano Schmid: Leistungsdaten bei WAC, Salzburg, Sturm
Verein | Spiele | Scorerpunkte |
Wolfsberger AC | 6 | 1 |
SV Werder Bremen | - | - |
FC Liefering | 30 | 17 |
Red Bull Salzburg | 1 | 0 |
SK Sturm Graz | 6 | 2 |