Team Johnny vs. Team Teddy
Marcus Hinselmann: Vom Prinzip mag ich das Match sehr. Es ist etwas Besonderes und es geht um viel. So muss ein WrestleMania-Midcard-Match aussehen. Der einzige kleine Kritikpunkt ist, dass hier schon fast zu viel TV-Zeit draufgegangen ist, die man vielleicht in die ein oder andere Fehde *hustSheamusvsBryan* hätte stecken können. Dennoch hat man eine attraktive und interessante Alternative zum Money-in-the-Bank-Match gefunden. Traurig ist die Involvierung in das Match vor allem für Ziggler und Miz, die beide definitiv ein Einzelmatch auf der größten Wrestlingbühne verdient hätten, insbesondere Dolph. Fehlplatziert wie überall im Ring ist Khali, aber sonst ist die Besetzung sehr gut gelungen. Würde man zu Team Teddy nun noch den Funkasauraus hinzufügen, hätte man alle Fun-Charaktere auf einem Haufen, was ich ganz lustig finde. Aber im Endeffekt gibt es hier nur einen möglichen Sieger, und das ist das Team von Big Johnny. Keiner will den tanzenden alten Mann mit zu großen Anzügen mehr sehen. Johnny ist sicherlich auch nicht ideal, aber das Gesamtpaket passt viel besser und über die miserablen Mic-Skills kann man mal hinwegsehen, immerhin ist der Mann Mr. Excitement.
Maurice Kneisel: Bei einer Sache sind wir uns schon mal einig: Big Johnny ist der Hans Sarpei der WWE. Ob das alleine ein derart überhyptes Match rechtfertigt, ist eine andere Sache. Ich bin sehr froh, dass man Money-in-the-Bank von der Card genommen hat, da ohnehin nicht genug Zeit dafür geopfert worden wäre. Nun also diese Resterampe für alle, die kein "richtiges" WrestleMania-Match abbekommen haben. Schaue ich mir die beiden Teams an, dann ist das Talent-Übergewicht ja schon fast absurd eindeutig aufseiten von Laurinaitis' Truppe. Da kann selbst Mr. Coffee-to-go David Otunga nix dran ändern. Und eben da liegt das Problem: die WWE hat ein Faible für Feel-Good-Momente, vor allem bei WrestleMania. Da Team Long einem Spaßvogel-All-Star-Team gleicht und auch noch den unsäglichen Hornswoggle als Maskottchen am Start hat, beschleicht mich das miese Gefühl, die Faces könnten hier allen Ernstes den Sieg abgreifen. Andererseits gebe ich Marcus Recht: nur John Laurinaitis kommt als Doppel-GM in Frage. Von daher tippe ich doch auf Team Johnny.
Christian Biedlingmaier: Der Aufbau hat natürlich einiges an TV-Zeit bekommen, welche auch gut und gerne an andere Matches hätte gehen können. Allerdings ist der Einsatz doch recht hoch, wenn man bedenkt, dass es um den Doppel-GM geht, da sollte schon ein ordentlicher Aufbau erfolgen. Wie das Match ablaufen wird, kann man wohl nicht so wirklich sagen. Wenn man rein vom Talent her geht, dauert der Einmarsch der Teams wohl schon länger als das gesamte Match. Allerdings hat Maurice schon gesagt, dass die WWE ein Faible für Feel-Good-Moment hat, worüber ich mich mehr freue. Ich weiß auf jeden Fall, dass ich bei diesem Match Team Teddy die Daumen drücken werde und auch darauf tippe, dass unsere Comedy-All-Stars den Sieg nach Hause bringen.
Sven Spingler: Der Aufbau für dieses Match hat mir wirklich sehr gefallen. Es wäre nur zu geil, wenn McIntyre den entscheidenden Pin landen darf. Ausgerechnet der Mann, der von Teddy gefeuert wurde. McIntyre könnte man dann endlich die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die er meiner Meinung nach verdient hätte. Der Losing-Streak wäre halbwegs vergessen und er könnte endlich durchstarten. Aber ich habe auch schon Albträume davon bekommen, wie Santino die Kobra auspackt und Miz pinnt. Alleine der Gedanke graust mich. Ich kann Teddy Long einfach nicht mehr sehen. Ich hoffe, die WWE weiß, wann Schluss ist. Dass man das von der Besetzung klar bessere Team Johnny gewinnen lassen muss, steht für mich fest. Ich kann einfach mit keinem einzigen in Team Long etwas anfangen und dass Booker T nun auch noch am Start ist, macht das Ganze noch viel schlimmer. Ich hoffe und bete wie auch Maurice und Marcus, dass man der Comedy-Truppe nicht den Feel-Good-Moment gibt, sondern die WWE einmal langfristig plant und Mr. Excitement und seinem Team den Sieg gibt.
Kane vs. Randy Orton
Sven Spingler: Ich weiß nicht, was ich mit diesem Match anfangen soll. Sicherlich, ein Randy Orton gehört zum Inventar einer WrestleMania, aber mehr als ein Lückenfüller wird es nicht werden. Man wollte ihn unbedingt auf der Card haben und hat es auch geschafft. Zumindest ein wenig interessanter wäre es gewesen, hätte man daraus ein Gimmick-Match a la Last Man Standing oder No Holds Barred gemacht. So ist der Ausgang für mich aber eindeutig: RKO out of nowhere, 1-2-3 und die Sache ist gegessen. Wirklich schade, dass man Kane nach der verlorenen Fehde gegen John Cena gleich die nächste verlieren lassen wird. So wird man das Große Rote Monster niemals vernünftig als Gefahr darstellen können. Randy Orton hingegen wird ins Titelrennen zurückkehren und in Zukunft hoffentlich wieder interessantere Fehden bestreiten dürfen.
Christian Biedlingmaier: Hier muss ich Dir ganz klar Recht geben, ein Randy Orton gehört eigentlich genauso wie ein Kane zu WrestleMania, allerdings nicht mit so einem miesen Storyaufbau. Die Gimmicks der beiden hätten so viel Potential gehabt und man verschwendet dieses einfach so. Man hätte zumindest einen Street Fight machen können, wie letzten Sommer, als Kane anschließend Randy die Hand gab, worauf nun die Fehde aufbaut. Hier hätte man eine Steigerung erwarten müssen. Mit dem RKO out of nowhere hast du natürlich auch Recht. Randy Orton wird sich den Sieg locker schnappen.
Marcus Hinselmann: Naja, wenn man bedenkt dass man aufgrund von Ortons Verletzung nicht wirklich Zeit hatte, eine ordentliche Fehde um den Top-Guy des blauen Brands aufzubauen, hat man hier schon ganz gute Arbeit geleistet. Eine Fehde, die nicht sonderlich viel TV-Zeit einnahm, aber mich in den kurzen und prägnanten Segmenten überzeugen konnte. Man hat aus der Not eine interessante Geschichte gesponnen und dazu noch einen recht netten Grund gefunden, warum Kane sauer auf Orton ist. Denn sind wir mal ehrlich: Kane im Sommer 2011 war auch unter der Gürtellinie (ich erinnere mich da nur an das Trompete spielen mit Santino). Schönes Midcard-Match, das Randy Orton für sich entscheiden wird. Im Gegensatz zu meinen Vorrednern wäre ich mit dem Resultat auch sehr zufrieden denn ein Kane braucht keinen Sieg, um Schrecken zu verbreiten.
Maurice Kneisel: Das sehe ich wiederum etwas anders. Klar, Kane kann man relativ schnell wieder als großes, böses Monster etablieren. Der Effekt seines Masken-Comebacks verliert allerdings immer mehr an Momentum, beziehungsweise dem, was davon nach der No Way Out-Niederlage gegen John Cena noch übrig ist. Randy gegen einen grausamen, over dargestellten Kane aus der Vergangenheit - das wäre eine Fehde, die ich mir gerne ansehen würde. Leider ist die Big Red Machine davon weit entfernt. Ein Gimmick-Match halte ich hier übrigens nicht für nötig, da die Fehde noch Luft nach oben haben sollte - falls sie denn fortgeführt wird. Beim Ausgang sind wir uns völlig einig: RKO out of nowhere, Three-Count, Feierabend - Randy Orton gewinnt.
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