"Ich bin Richter, Henker und Geschworener"

Von Interview: Maurice Kneisel
Hier streckt Stone Cold Steve Austin Mick Foley alias Mankind nieder
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Zünftige Bierduschen, derbe Worte, knallharte Action und Ärger mit dem Chef: Stone Cold Steve Austin ist eine WWE-Legende. Im Interview mit SPOX spricht er über seinen berühmtesten Satz und das Bedürfnis, Hulk Hogan in den Hintern zu treten.

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SPOX: Lange Zeit standen Sie nicht mehr im WWE-Ring. Jetzt kehren Sie als Teil der MTV- und WWE-Casting-Show "Tough Enough" zurück. Ein gutes Gefühl?

Steve Austin: Ich habe das Wrestling-Business immer geliebt. Mein ganzes Leben war ich ein Fan. Ich genieße es, im Ring zu stehen und zu performen. Als Teil von "Tough Enough" bin ich jetzt wieder so nah dran, wie ich es sein möchte. Außerdem habe ich die Chance, etwas zu bewirken und eine neue Generation von WWE-Superstars zu beeinflussen.

SPOX: Eine ganz neue Rolle für Sie...

Austin: Das stimmt. Aber als mich die WWE angerufen hat, war ich sofort begeistert und wollte ein Teil der Show sein. Es gibt mir die Möglichkeit, neben meinen Filmprojekten wieder aktiv zu werden und näher am Wrestling dran zu sein.

SPOX: Dran ja, austeilen dürfen Sie selbst aber nicht. Fällt das schwer?

Austin: Überhaupt nicht. Ich bin schließlich gut beschäftigt. Ich bin Richter, Henker und Geschworener der Show - mein Job ist es, zu entscheiden, wer bleibt und wer rausfliegt. Durch das Training im Ring, das die Kandidaten gemeinsam mit Bill DeMott, Booker T und Trish Stratus durchlaufen, sieht man, wer es drauf hat und wer nicht. Es ist ein sehr realistischer Wettbewerb, eine Mischung aus Wrestling und Reality-TV.

SPOX: Klingt tatsächlich nach dem perfekten Job für Stone Cold...

Austin: Auf jeden Fall. Mir war vorher klar, dass ich dabei jede Menge Spaß haben würde, aber mir war nicht klar, dass es so klasse werden würde.

SPOX: Vermissen Sie es denn überhaupt nicht, aktiv im Ring zu stehen?

Austin: Nein. Ich genieße sehr, was ich momentan mache. Ich hatte meine Zeit im Ring und stand im Rampenlicht - daraus habe ich das Beste gemacht. Ich bereue nichts und liebe das Geschäft noch immer.

SPOX: Glauben Sie, dass Ihr Charakter heute überhaupt noch ankommen würde?

Austin: Absolut! Vermutlich wäre er sogar noch erfolgreicher. John Cena und Randy Orton machen einen fantastischen Job, The Miz sowie CM Punk sind ihnen auf den Fersen. Aber die Liga ist aktuell ziemlich dünn besetzt, was das Talent angeht. Die Gelegenheit, richtig erfolgreich zu werden, ist groß. Aber davon ungeachtet wäre Stone Cold Steve austin ohnehin in jeder Ära ein knallharter Typ gewesen.

SPOX: Aber könnte Stone Cold heute überhaupt noch so direkt sein, wie er es damals war?

Austin: Na klar. Ihr könnt all die Mittelfinger und Schimpfwörter wegnehmen - das macht gar nix. Stone Cold wäre immer ein absoluter Topstar, egal in welcher. Wäre ich zum Beispiel zwanzig Jahre früher aktiv gewesen, dann wäre ich halt ein absoluter Bösewicht gewesen. Aber dennoch erfolgreich. So wurde ich eben zu einem Publikumsliebling. Ich hatte die Einstellung, die Einsatzbereitschaft und einen Stil, den man einfach nicht übersehen konnte.

SPOX: Durch Ihren Wechsel von der WCW zur WWE sind Sie damals vom Midcard-Wrestler zum Superstar aufgestiegen. Haben Sie diese Entwicklung erwartet?

Austin: Ich wusste nicht, was mich erwartet. Aber mir war klar, dass ich mich reinhängen und alles geben muss, um nach oben zu kommen. Ich bin in das Geschäft eingestiegen, weil ich es liebe. Aber ich habe nie gewusst, was mich als nächstes erwartet. Mein Ziel war es einfach immer, die Nummer Eins zu werden. Weniger habe ich nie akzeptiert. Von daher war es keine Überraschung für mich, aber ich bin meinen Fans sehr dankbar.

SPOX: Nach Ihrem Sieg beim "King of the Ring" 1996 haben sie Ihrem Gegner (Jake "The Snake" Roberts) den mittlerweile berühmten Satz: "Austin 3:16 says - I just whooped your ass!" entgegengeworfen. Haben Sie erwartet, dass der Satz Anklang finden würde?

Austin: Nein, das hat mich echt überrascht. Denn die Aktion war total spontan. Ich war damals gerade aus dem Krankenhaus zurück gekommen, wo man mir die Lippen hatte nähen müssen, nachdem Marc Mero mir in meinem ersten Match in den Mund getreten hatte. Ich stieg also aus dem Krankenwagen und mein Kollege Michael Hayes erzählte mir, dass Jake Roberts während meiner Abwesenheit eine religiöse Promo über mich gemacht hatte. Also kam mir dieser Satz in den Sinn. Hätte es diese Promo nie gegeben und Hayes mir nie davon erzählt, dann wäre Austin 3:16 auch nie geboren worden.

SPOX: Sie hatten während Ihrer Karriere einige große Fehden. Welche war Ihr Favorit?

Austin: Von den Matches und dem psychologischen Standpunkt aus betrachtet sicherlich meine Fehde gegen Bret Hart. Aber wenn es darum geht, welche den Fans am meisten aus den Herzen gesprochen hat, dann definitiv die gegen Mr. McMahon. Denn jeder will doch seinen Boss verprügeln, und jeder hasste Vince. Außerdem haben mich damals alle geliebt, von daher war diese Fehde vom Unterhaltungswert her meine beste.

SPOX: Apropos Fehden: Das neue "WWE All-Stars"-Videospiel bietet die Möglichkeit, Traummatches zwischen heutigen Wrestlern und Legenden zu schaffen. Gibt es eine Auseinandersetzung, die sie damit gerne mal nachholen würden?

Austin: Ich würde natürlich mich wählen und jemand anderem sagen, er soll Hulk Hogan spielen. Und dann würde ich ihm kräftig in den Hintern treten.

SPOX: Dabei ginge es dann sicherlich extrem hart zur Sache. Schließlich hat Ihnen Ihr Stil schon in der Realität einige schwere Nackenverletzungen eingebracht. Wie weit haben Sie sich davon mittlerweile erholt?

Austin: Meinem Nacken geht es gut. Ich hatte 2000 eine Operation, seitdem fühle ich mich besser. Ich habe keine Schmerzen und kann in meinen Filmen alle Kampfszenen selbst drehen. Ich habe mich aus dem Geschäft zurück gezogen, weil es an der Zeit war.

SPOX: Stimmen Sie der Entscheidung, Aktionen wie den Piledriver zu verbieten, zu?

Austin: Unfälle passieren. Es war ein Tombstone Piledriver, bei dem ich mich verletzt habe, und man muss einfach in der Lage sein, die Aktion korrekt durchzuführen, wenn man sie benutzt. Es ist vermutlich die richtige Wahl, diesen Move abzuschaffen.

SPOX: Zu etwas anderem: Sie sind sehr eng mit Kommentatoren-Legende Jim Ross befreundet sind. Ist es schwer für Sie, dass er nicht mehr bei den WWE-Shows dabei ist?

Austin: Ich liebe den Kerl. Wir telefonieren regelmäßig. Er ist der beste Kommentator aller Zeiten und war schon ein toller Freund für mich, bevor ich zur WWE kam. Aber ich vermisse ihn nicht - schließlich halten wir über E-Mails und Telefonate unsere Freundschaft aufrecht. Außerdem besuche ich ihn jedes Jahr in Oklahoma. Dann gehen wir zum Football.

SPOX: Und in sein Barbecue-Restaurant?

Austin (lacht): Klar, da war ich auch schon. Seit ich in Los Angeles lebe, schickt er mir Pakete mit seiner Barbecue-Soße. Ich freue mich immer schon auf das Päckchen.

Gewinnspiel: Zum Launch von "WWE All-Stars" verlost SPOX zusammen mit THQ ein WWE-Fan-Paket. Darin enthalten sind: 1 x das Spiel "WWE All Stars" für die Playstation 3, 1 x Fighting Stick "WWE All Stars Brawl" von Mad Catz, 1 x DVD WWE Die 50 besten Superstars aller Zeiten, 1 x Flasche Jim Ross BBQ Sauce, 1 x handsigniertes John Cena Poster.

Was Ihr dafür tun müsst? Ganz einfach! Postet unter diesem Artikel bis zum 10. April um 23.59 Uhr, ob Stone Cold Steve Austin zu Euren Top-5-Superstars aller Zeiten gehört. Unter allen Teilnehmern wird dann der Gewinner ermittelt. Es gelten die Teilnahmebedingungen der SPOX Media GmbH.

SPOX und THQ wünschen viel Glück.

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