Nach Wimbledon hatte Genie Bouchard bei Andre Agassi vorbeigeschaut und ist mit folgenschweren - oder besser gesagt: recht einfachen - Erkenntnissen zurückgekehrt. Denn der Altmeister und Djokovic-Coach in Teilzeit gab der zuletzt formschwachen Kanadierin einen guten Rat, wie das US-Tennisportal tennis.com berichtet. "Andre hat mir gesagt, dass Tennis einfach ist und die Leute es kompliziert machen. Diese Worte nehme ich mir zu Herzen und versuche daran zu denken, wenn ich auf dem Platz stehe", erklärte Bouchard. Sie wolle nun "frei" spielen, ohne Druck und zu viele Gedanken.
So richtig gelungen ist Bouchard die Umsetzung der Agassi-Tipps allerdings noch nicht, zumindest was die Ergebnisse anbelangt. Einem Sieg in Washington über Christina McHale stehen zwei Niederlagen gegenüber, die letzte am Dienstagabend in Toronto gegen Donna Vekic.
Dabei hatte sie in Las Vegas auch Unterstützung, was die Fitness anbelangt. Genie war nämlich ebenso mit Agassis langjährigem Fitnesscoach Gil Reyes zu Gange, den sie bereits seit ihrem 16. Lebensjahr kennt. "Ich verrate unsere Geheimnisse nicht, aber ich liebe Gil. Er ist eine sehr spezielle Person, einer meiner liebsten Menschen auf der ganzen Welt", sagte Bouchard.
Ob Reyes auch Genie dauerhaft helfen kann? Mit Agassi hat der Körperexperte ein Paradebeispiel an Fitnessarbeit abgeliefert. In seiner Autobiografie Open schwärmte Agassi von einer der ersten Begegnungen mit Reyes, der als Nicht-Tennis-Experte eine der besten Thesen aufgestellt habe: Beim Tennis sei nicht allein das schnelle Sprinten zum Ball ausschlaggebend, sondern die frühe Erkenntnis, wo man wieder stoppen müsse.