Fed Cup: Görges gewinnt gegen Pliskova und verkürzt auf 1:2

Von Ulrike Weinrich
Julia Görges
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Julia Görgeshat sich dank einer bärenstarken Leistung für ihre Niederlage vom Vortag revanchiert und im Halbfinale gegen Tschechien auf 1:2 verkürzt. Die deutsche Nummer eins besiegte die Weltranglistensechste mit 6:4, 6:2. Allerdings muss am Sonntagmittag jetzt Angelique Kerber gegen Petra Kvitova (JETZT live auf DAZN und im LIVETICKER) gewinnen, um die Gastgeberinnen im Spiel zu halten. Einen 0:2-Rückstand nach dem ersten Tag hatte bislang noch nie eine DTB-Auswahl aufgeholt. "Wer weiß, nichts ist unmöglich", sagte Görges nach dem Match.

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Von Ulrike Weinrich in Stuttgart

Beim gemeinsamen Abendessen am Samstag hatte Görges ihren Mannschagftskolleginnen angekündigt: "Ich werde da rausgehen, um zu gewinnen." Und zwar auf eine aggressive Art und Weise. "Ich wollte da nicht hingehen und die Bälle nur verwalten."

Einen Tag nach ihrer deutlichen Niederlage im Duell mit der zweimaligen Wimbledonsiegerin Kvitova (3:6, 2:6) präsentierte sich Görges in der Porsche Arena dann auch wie verwandelt. Die 29-Jährige begann hochkonzentriert und ließ sich auch von den kanonenartigen Aufschlägen der 1,86 Meter großen Pliskova nicht entnerven.

Görges schenkt ihrer ehemaligen Doppelpartnerin nichts

Görges und die US-Open-Finalistin von 2016 hatten einige Zeit ein Weltklasse-Doppel gebildet, ehe sich beide entschieden, das Augenmerk auf die Einzelkarriere zu legen. Zusammen hatten sie sich vor zwei Jahren sogar für das WTA-Finale der besten acht Doppel-Teams in Singapur qualifiziert.

Die beiden Freundinnen schenkten sich am Sonntag allerdings nichts. Görges zeigte vor allen Dingen bei ihrem Service eine enorme Stabilität und setzte Pliskova früh unter Druck. Am Vortag war das noch anders gewesen. Gleich ihren zweiten Breakball nutzte die Auckland-Siegerin und führte mit 3:1. Wie am Samstag gegen Kvitova.

Doch diesmal verlor "Jule" nicht den Faden und schien die Anfeuerungen der Fans in der mit 4500 Zuschauern ausverkaufen Arena regelrecht aufzusaugen. "Es war eine unglaubliche Stimmung. Es geht nur so, man muss die Leute mitnehmen und über die Grenzen hinausgehen, damit man sich auf dieser Wolke tragen lässt", sagte Görges. Immer wieder zeigte sie nach gelungenen Aktionen die Siegerfaust. Und von diesen gab es etliche. Ein Vorhandfehler von Pliskova brachte Görges den ersten Satzball. Mit einem Rückhand-Winner holte sich sich den Auftaktdurchgang nach 27 Minuten - und zeigte Emotionen.

Görges dominiert mit dem Aufschlag - und spielt mit Herz

Die Halle stand kopf. Im ersten Satz machte die Deutsche in 88 Prozent der Fälle den Punkt, wenn der erste Aufschlag kam. Einen weiteren Tiefschlag versetzte Görges ihrer Gegnerin, als sie ihr gleich danach erneut das Service abnahm. Dieses Break transportierte sie dann bis zum Ende - und legte sogar noch nach. Bei einer eigenen 5:2-Führung war die Vorentscheidung gefallen. Nicht zuletzt, weil sie über die gesamte Partie hinweg überragend returnierte. Mit dem achten Ass beendete die 29-Jährige ihre Galavorstellung nach nur 55 Minuten. Es war der erste Erfolg der Stuttgart-Siegerin von 2011 gegen Pliskova im dritten Vergleich.

Auch Teamchef Jens Gerlach hatte nach dem völlig verkorksten ersten Tag noch an das Wunder geglaubt. "Jetzt heißt es: Aufstehen, Krone richten, weitermachen", hatte der gebürtige Stuttgarter am Samstagabend gesagt. Es ist das erste Halbfinal-Heimspiel der deutschen Mannschaft seit 1994.

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