Jetzt fehlt nur noch die Gondel

Philipp Kohlschreiber kann in Kitzbühel wieder strahlen
© GEPA

Philipp Kohlschreiber hat zum zweiten Mal nach 2015 das traditionelle ATP-Turnier in Kitzbühel gewonnen: Der Deutsche besiegte im Endspiel den Portugiesen Joao Sousa mit 6:3 und 6:4 und holte sich damit seinen insgesamt achten Titel auf der Tour.

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Von Jens Huiber aus Kitzbühel

Womöglich gibt es schönere, teurere Trophäen auf der ATP-Tour als die Belohnung für den Sieger der Generali Open in Kitzbühel. Die aus Holz gerfertigte Gams aber, die Philipp Kohlschreiber nun zum zweiten Mal in seine ganz in der Nähe liegende Wohnung mitnehmen darf, suggeriert dem interessierten Sportfreund aber sofort: Da hat jemand etwas erreicht, in der selbsternannten Sporthauptstadt der Alpen.

Philipp Kohlschreiber jedenfalls hat am Finalsamstag zum achten Mal zugeschlagen auf der Tour, jedes Finale sei etwas Besonderes, hatte er noch am Tag davor nach seinem Viertelfinalsieg gegen Dusan Lajovic gesagt. Schließlich erhalte man als normalsterblicher Tennisprofi nur bei bei einem geringen Prozentsatz der Anlässe die Gelegenheit, tatsächlich das letzte Match des Turniers spielen zu dürfen.

Ausgleich in der Bilanz

In Kitzbühel geriet Kohlschreiber in beiden Sätzen früh mit einem Break in Rückstand, im ersten Akt antwortete Kohlschreiber sehr zur Freude seiner animierten Box mit Neu-Coach Markus Hipfl und Manager Stephan Fehske mit vier Spielen en suite, servierte konsequent zum 6:3 aus. Auch im zweiten Satz nutzte Sousa einige Chancen nicht, seine Führung auszubauen.

Der deutsche Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann war zum Finale ins Tiroler Unterland gereist, am Freitag war er mit dem Junioren-Nationalteam noch in London am Start. Die Partie Kohlschreiber gegen Sousa könnte es Mitte September wieder geben, dann allerdings im Rahmen des Relegationsspiels um den Verbleib in der Weltgruppe des traditionsreichsten Team-Wettbewerb im Tennissport. Der Portugiese war mit einem 2:1-Vorteil in das Finale gegangen, das jüngste Match hatte allerdings Kohlschreiber gewonnen, in Halle/Westfalen auf Rasen.

Comeback-Qualitäten

Und auch in Kitzbühel erwies sich der gebürtige Augsburger als jener Mann mit dem größeren Arsenal an Gewinnschlägen, stellte auch im zweiten von 1:3 auf 5:3. Und durfte nach Minuten 82 Spielzeit die Trophäe in die Höhe stemmen.

Die allergrößte Ehre in Kitzbühel wird Philipp Kohlschreiber aber wohl auf immer verwehrt bleiben: Alle Sieger bei den Hahnenkammrennen bekommen nämlich eine Gondel gewidmet. Namen von Tennisspielern oder Nicht-Wintersportlern fehlen in dieser elitären Liste.

Hier das Einzel-Tableau in Kitzbühel

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