Tony Godsick könnte es schlechter haben im Leben: Der US-Amerikaner ist verheiratet mit Ex-Profispielerin Mary-Joe Fernandez, hat zwei gesunde Kinder und eine gemeinsame Firma mit dem womöglich größten Tennisspieler aller Zeiten.
Und hört man Godsick reden, scheinen alle Attribute, die man mit Roger Federer gerne verbindet, zu stimmen. Federer sei eine großartige Person, liebenswert, er denke immer zuerst an alle anderen. Er habe eine großartige Familie, großartige Eltern und abermals großartige Freunde - und sei selbst schlichtweg unglaublich", schwärmte Godsick im Interview mit der US-Seite tennis.com.
Federer ist immer noch derselbe Roger
Der Unterschied zu 2005, als man mit der Zusammenarbeit begonnen habe? "Damals konnte er in ein Restaurant gehen, da haben ihn vielleicht zwei, drei Leute erkennt. Heute kennt ihn jeder." Aber dies habe Federer zu keinem anderen Menschen gemacht. "Ruhm hat ihn nicht verändert, Erfolg nicht, auch die Familie nicht. Vielleicht hat sie ihn etwas geduldiger gemacht, wenn das möglich ist." Federer sei noch derselbe Typ wie früher.
Auch wenn die Zeit als Spieler irgendwann zu Ende geht, schaut Godsick positiv in die gemeinsame Zukunft. Denn: "Ich denke, er wird dann noch erfolgreicher." Der US-Amerikaner kennt nämlich auch Federer, den Geschäftsmann. "Ich hatte die großartige Möglichkeit, oft mit ihm in Meetings zu sitzen. Er ist strategisch brillant. Er kann etwas sehr Komplexes aufnehmen, anderen zuhören, es verarbeiten und mit einer sehr durchdachten, einfachen Antwort kommen, die generell Sinn macht. Das sind Qualitäten, die nur sehr wenige Menschen haben." Auch sein entspannter Umgang mit anderen Menschen sei ein Teil seines Erfolges.
Federer: "Wir müssen Rod Laver ehren!"
In Chicago findet nun am Wochenende zum zweiten Mal der Laver Cup statt, ein Event aus der Feder von Federer und seinem Manager - und der gemeinsamen Firma Team 8. Die Idee dazu sei vor drei Jahren entstanden, als beide von einem Event in Shanghai zurückgekommen seien, wo auch Rod Laver vor Ort gewesen sei.
Im Auto habe Federer gesagt: "Wir müssen etwas machen, um Rod Laver zu ehren. Einen Werbevertrag oder so. Dieser Typ hat 200 Titel gewonnen. Und ich mache mehr Geld bei einem einzigen Showkampf als er in seiner gesamten Karriere. Kannst du dir vorstellen, dass du mir sagst, ich soll viereinhalb Jahre keine Grand-Slam-Turniere spielen, um das professionelle Tennis voranzutreiben? Das haben er und seine Kollegen getan."
Das Ergebnis aus der Werbe-Deal-Idee: ein Turnier für einen der Größten aller Zeiten!