Zverev feiert Turniersieg in Washington

SID
Alexander Zverev triumphiert als erster Deutscher in der US-Hauptstadt
© getty

Alexander Zverev hat in Washington D.C. seinen fünften Titel auf der ATP-Tour und bereits den vierten in dieser Saison gewonnen. Der 20 Jahre alte Hamburger setzte sich im Finale gegen Kevin Anderson aus Südafrika nach 1:10 Stunden mit 6:4, 6:4 durch und bescherte seinem neuen Trainer Juan Carlos Ferrero aus Spanien einen perfekten Einstand.

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Im Moment des großen Triumphes wirkte Alexander Zverev ganz cool. Der junge Tennis-Aufsteiger reckte nach der besonderen Premiere in Washington immer wieder seine Faust in den Himmel über der US-Hauptstadt und blickte mit einem verschmitzten Grinsen in Richtung seiner Box.

Und dort gab es für den sonst eher reservierten Juan Carlos Ferrero kein Halten mehr. Freudig sprang der neue Zverev-Coach auf und klatschte jede im Umkreis von zehn Metern befindliche Menschenseele euphorisch ab.

Mit 6:4, 6:4 gewann Zverev das Finale beim Millionen-Turnier in Washington D.C. gegen den Südafrikaner Kevin Anderson und versetzte Ferrero mit seinem insgesamt fünften Triumph auf der ATP-Tour in Verzückung.

"Danke, dass du meinem Team beigetreten bist", rief Zverev im Rahmen der Siegerehrung in Richtung Ferreros: "Wie hätten wir besser starten können, als mit diesem Titel? Hoffentlich kommen noch viele weitere dazu, und hoffentlich arbeiten wir noch viele Jahre zusammen." Der Weltranglistenachte hatte in diesem Jahr zuvor bereits in Montpellier, München und beim Masters in Rom triumphiert.

Mitfavorit bei den US Open

Für den Titel in der US-amerikanischen Hauptstadt kassierte Zverev nun 355.460 Dollar und 500 Weltranglistenpunkte, die ihn seinem Ziel, das Saisonfinale der besten Acht der Spieler in London zu erreichen, wieder ein Stück näher brachten.

Zverev hatte im Halbfinale am Samstag den früheren US-Open-Finalisten Kei Nishikori aus Japan mit 6:3, 6:4 deklassiert. In Flushing Meadows (ab 28. August) gehört die deutsche Nummer eins zum erweiterten Favoritenkreis, im Juli in Wimbledon hatte Zverev erstmals das Achtelfinale bei einem der vier Grand-Slam-Turniere erreicht.

"Ich habe ein großartiges Match gezeigt", schwärmte Zverev bereits nach dem Sieg über Nishikori - und seine Analyse ließ keine Wünsche offen: "Ich habe stark von der Grundlinie gespielt. Meine Returns waren echt gut, und ich konnte meine Aufschlagspiele relativ leicht durchbringen." Der 20-Jährige war einfach "glücklich, wie ich gespielt habe."

"Sascha" Zverev, dem etliche Experten den Gewinn von Grand-Slam-Titeln und die Besteigung des Tennis-Throns zutrauen, fügte seiner Sammlung in Washington ein weiteres Mosaiksteinchen hinzu. Zum ersten Mal gewann er ein Hartplatzturnier unter freiem Himmel.

"Besonderer Champion"

Ferrero (37) jedenfalls, der bei den French Open 2003 triumphiert hatte, war die Freude am neuen Job anzusehen. "Sascha ist ein besonderer, ein etwas anderer Spieler. Er hat das Etwas eines Champions", erklärte der Spanier, der allerdings von der Konstitution des "kleinen" Zverev doch ein wenig überrascht war: "Im Fernsehen sieht er immer sehr dünn aus."

Aber dann sah er ihn auf dem Trainingscourt beziehungsweise im Kraftraum, "und da habe ich festgestellt: Er ist so stark", meinte Ferrero, der allerdings die Emotionen von Zverev besser in den Griff bekommen will: "Er muss lernen, das zu kontrollieren. Aber alles ist ein Prozess und geht Stück für Stück."

Das erste Fazit der Zusammenarbeit fiel auch bei Zverev positiv aus. "Juan Carlos ist ein perfekter Typ, so klug - und er versteht das Spiel so gut. Er kann mir wirklich helfen", sagte das Tennis-Juwel über seinen neuen Impulsgeber.

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