"Ich musste mich ziemlich durchkämpfen, manchmal war es nicht schön, aber es fühlt sich großartig an, beim zweiten Turnier nach meiner Pause im Finale zu stehen", sagte Federer: "Ich war eine zeitlang unzufrieden und musste hart in der Defensive arbeiten. Aber vielleicht ist es gar nicht so schlecht, so etwas auf Rasen zu überleben."
Im Endspiel am Sonntag (13.05 Uhr/ZDF), seinem elften bei den Gerry Weber Open, bekommt es Federer mit Alexander Zverev (Hamburg/Nr. 4) oder Richard Gasquet (Frankreich) zu tun. Gegen Zverev hatte er im vergangenen Jahr im Halbfinale verloren, gegen Gasquet lautet seine Bilanz 15:2-Siege.
Federer winkt sein insgesamt 92. Turniersieg auf der Profitour und sein vierter in dieser Saison. Er hatte bei den Australian Open und den Masters in Indian Wells und Miami triumphiert, ehe er während der Sandplatzsaison pausierte.
Im Finale könnte der "Maestro" einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere setzen. Die Marke von 10.000 Assen fällt, wenn Federer zehn direkte Aufschlagpunkte im Endspiel gelingen.
Khachanov lässt Satzbälle aus
Gegen den Weltranglisten-38. Khachanov musste Federer nach seinen Siegen gegen die deutsche Nummer zwei Mischa Zverev (Hamburg) und Titelverteidiger Florian Mayer (Bayreuth) nicht an seine Leistungsgrenze gehen. Er konnte sich wie im zweiten Satz sogar einige Unkonzentriertheiten erlauben, als er beim Stand von 5:4 zum Matchgewinn aufschlug, Khachanov jedoch wieder zurück ins Spiel kommen ließ.
Beinahe hätte Federer die Schwächephase in die Verlängerung gezwungen, doch Khachanov vergab vor dem Tiebreak zwei Satzbälle. So blieb der Publikumsliebling auch nach dem vierten Spiel im Turnierverlauf ohne Satzverlust und sparte dank einiger Fehler seines Gegners Kraft für das Endspiel.
In Halle hat Federer von 2003 bis 2006, 2008 und von 2013 bis 2014 triumphiert. Seine Finalniederlagen kassierte er 2010 gegen den Australier Lleyton Hewitt und 2012 gegen Tommy Haas.
Das ATP-Turnier in Halle/Westfalen im Überblick