Zwei Titel seit seinem Triumph in Roland Garros im vergangenen Juni: Gemessen an der Dominanz der letzten Jahre, eine vergleichsweise bescheidene Quote. Djokovic startete zwar mit dem Turniersieg in Doha schwungvoll in die Saison, bei den Australian Open und in Acapulco blieb der Serbe jedoch weit hinter den Erwartungen zurück. Erklärungsansätze gibt es viele: Die anhaltende Formkrise soll vor allem auf Motivationsprobleme zurückzuführen sein. Diesbezüglich hatte Ex-Coach Boris Becker bereits nach den French Open den Finger in die Wunde gelegt.
Dass sich an seiner Berufseinstellung grundsätzlich etwas verändert habe, bekräftigte Djokovic nun in der serbischen Talkshow RTS: "Tennis war meine absolute Nummer eins, als Stefan noch nicht geboren war. Jetzt ist es das komplette Gegenteil." Die Priorisierung sei nun eine andere: "Ich versuche, der bestmögliche Ehemann, Vater und Tennisspieler zu sein."
"Nole" will noch lange nicht Schluss machen
Kommt Tennis für den "Djoker" also nur noch an dritter Stelle? Die ambitionierten Ziele sprechen dagegen: "Nummer eins der Welt zu sein, ist weiterhin mein Wunsch, aber nicht mehr mein Hauptziel." Von akuter Tennismüdigkeit könne ohnehin keine Rede sein. "Ein baldiges Karriereende sehe ich nicht. Ich kann noch viel erreichen, auch wenn ich demnächst 30 Jahre alt werde", so Djokovic.
Vom Einzug des Schlendrians wollte der langjährige Weltranglisten-Erste ebenfalls nichts wissen: "Ich trainiere genauso hart wie zuvor. An meinen Abläufen und Routinen hat sich nichts Entscheidendes geändert." Das sei auch notwendig, "denn die neue Spielergeneration ist hoch motiviert, uns Arrivierte von der Spitze zu verdrängen."
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