"Es wäre um einiges einfacher gewesen, wenn wir in vier Spielen verloren hätten. Dann wäre das Ding durch gewesen, und wir waren einfach nicht gut genug", sagte der Stürmer der Edmonton Oilers im Interview mit dem Magazin Dump&Chase.
"Ich fürchte, so wirklich drüber hinwegkommen wird man wahrscheinlich nie, bis es dann irgendwann für uns letztendlich reicht und es klappt", meinte er weiter, "aber bis dahin wird es dich begleiten, womöglich ein Leben lang."
Positiv sei jedoch die Erfahrung, "in dem größten Eishockey-Spiel, das es auf der Welt gibt", gespielt zu haben, "in einem Stanley-Cup-Finale Spiel sieben. Das heißt, für uns sollte keine Bühne mehr zu groß sein."
Draisaitl hatte in der Endspielserie der NHL im Juni gegen die Florida Panthers mit den Oilers nach 0:3-Rückstand noch auf 3:3 ausgeglichen und das entscheidende siebte Spiel erzwungen, dann aber mit 1:2 verloren. In zwei Wochen nimmt er einen neuen Anlauf.
Draisaitl: "Da bin ich sehr stolz drauf"
Nach zehn Jahren in der NHL sieht der Kölner aber ein anderes Karriereziel erreicht: Draisaitl hatte schon als junger Spieler gesagt, dass er wie Dirk Nowitzki für den Basketball das Gesicht des deutschen Eishockeys werden wolle.
Der Meistertitel fehle noch, "was helfen würde, gar keine Frage", sagte der 28-Jährige: "Aber ich glaube, dass ich einen Weg geöffnet habe für andere deutsche, junge, sehr talentierte Spieler, die mittlerweile zu den Superstars in der NHL gehören. Da bin ich sehr stolz drauf."
Dass er bislang anders als Nowitzki keine großen Erfolge mit der Nationalmannschaft erreicht hat, "stört" ihn "natürlich, und das tut mir weh. Denn ich könnte in Deutschland meinen Namen mehr in den Vordergrund bringen, wenn ich öfter für das deutsche Eishockey zur Verfügung stehen könnte." Draisaitl verpasste Olympia-Silber 2018 und die Vize-Weltmeisterschaft 2023, weil er zeitgleich in der NHL spielte.