Das Spiel der Nacht:
Chicago Blackhawks - Detroit Red Wings 2:3 SO BOXSCORE
Was für ein Krimi zwischen den Blackhawks und Red Wings! Am Ende des Abends dürfen sich die Gäste aus Detroit vor allem bei Goalie Jimmy Howard bedanken, der nicht nur 32 Saves verbuchen konnte, sondern zudem auch den entscheidenden Versuch im Shootout von Chicagos Patrick Sharp vereitelte und damit zum Matchwinner der Partie avancierte.
"Ein Shootout ist wie Roulette, man weiß nie was passiert", sagte Red Wings Coach Mike Babcock im Anschluss das knappe Duell: "Wir haben dieses Jahr keine überragende Bilanz, deshalb sind wir sehr froh, dass wir sie heute schlagen konnten." Zunächst musste der 51-Jährige jedoch zittern.
Den besseren Start im United Center erwischten nämlich die Hausherren, die sich speziell im ersten Drittel in starker Form präsentierten. Trotz guter Chancen konnte Chicago seine Dominanz allerdings nicht in etwas Zählbares umwandeln. Sehr zur Freude der Gäste, die immer besser in die Partie fanden und nach 16:10 Minuten des zweiten Durchgangs durch Left Wing Tomas Tatar nicht unverdient in Führung gingen.
Die Freude sollte jedoch nur wenige Augenblicke anhalten. Angetrieben von den eigenen Fans sorgte Blackhawks Left Wing Brandon Saad nur 39 Sekunden später für den Ausgleich. Im letzten Abschnitt ließen sich beide Teams dann viel Zeit, ehe sich auf der Anzeigetafel etwas änderte. Erneut waren es die Red Wings, die durch Darren Helm vorlegten, erneut folgte der Ausgleich auf dem Fuß. Kris Versteeg überwand den bärenstarken Howard exakt 43 Sekunden nach der erneuten Führung der Gäste.
Da Howard auch in der Overtime an seine überzeugende Performance anknüpfen konnte, musste letztlich das Shootout über den Sieger entscheiden - mit dem besseren Ende für die Gäste aus Detroit. "Wir nehmen den einen Punkt mit", zeigte sich Chicagos Coach Joel Quenneville dennoch nicht unzufrieden: "Wir hatten in letzter Zeit einige gute Shootouts, heute sollte es einfach nicht sein."
Die weiteren Spiele:
Ottawa Senators - Montreal Canadiens 4:2 BOXSCORE
"Sie sind in Phoenix", antwortete Ottawas Andrew Hammond nach der Partie gegen Montreal auf die Frage eines Journalisten, wo denn eigentlich seine Eltern gerade seien: "Ich bin mir allerdings sicher, dass sie sich das Spiel angesehen haben."
Während die Eltern Hammonds letztlich zu nervös waren, um dem NHL-Debüt ihres Sohnes live im Canadian Tire Center beizuwohnen, zeigte der 27-Jährige keine Spuren von eben jener Nervosität. Der Goalie, der die verletzten Craig Anderson und Robin Lehner vertrat, brachte die favorisierten Canadiens stattdessen an den Rand der Verzweiflung.
Zwar war Hammond gegen die Treffer der Montreal-Spieler Max Pacioretty und Nathan Beaulieu machtlos, allerdings zeigte er ansonsten einen ganz starken Auftritt. Stolze 42 Saves zeugen nicht nur von einer überzeugenden Leistung, sondern waren gleichzeitig auch der Hauptgrund für den 4:2-Heimerfolg Ottawas. Mit Hammond im Rücken ließen Milan Michalek, Jean-Gabriel Pageau, Mark Stone und Kyle Turris die eigenen Fans vier Mal jubeln und sicherten den Senators wichtige Zähler.
Colorado Avalanche - Los Angeles Kings 1:4 BOXSCORE
Stolze 42 Saves standen am Ende des Abends auf dem Konto von Los Angeles' Goalie Jonathan Quick, der für Colorado zum schier unüberwindbaren Hindernis wurde. Der 29-Jährige musste sich nur Gabriel Landeskog geschlagen geben, der bereits nach 3:09 Minuten des ersten Drittels zur Führung der Hausherren traf.
Es sollte allerdings das einzige Mal gewesen sein, dass die Fans der Avalanche im heimischen Pepsi Center in Jubel ausbrechen durften. Im Anschluss übernahmen die Gäste aus Los Angeles auf der Anzeigetafel das Kommando und zerlegten Colorado vor allem im zweiten Drittel in sämtliche Einzelteile, was auch groben Patzern der Hausherren zu verdanken war.
Angetrieben von Jeff Carter, der am Ende des Abends zwei Treffer auf seinem Konto verbuchen konnte, sowie Toren von Tyler Toffoli und Dustin Brown, ließen die Gäste aus Kalifornien kaum Zweifel an ihrem Siegeswillen aufkommen und verließen auch im sechsten Spiel in Folge das Eis als Sieger.
Anaheim Ducks - Tampa Bay Lightning 1:4 BOXSCORE
Was für ein zweites Drittel der Lightning im Honda Center zu Anaheim! Angeführt von einem starken Steven Stamkos gelang es Tampa Bay nicht nur einen 0:1-Rückstand, die Hausharren waren im ersten Abschnitt durch Patrick Maroon in Führung gegangen, zu drehen, sondern auch eine Demonstration der eigenen Stärke abzuliefern.
Anton Stralman, Tyler Johnson, Nikita Kucherov und eben jener Stamkos zeichneten sich für insgesamt vier Tore in knapp einer Viertelstunde verantwortlich und ließen Anaheim somit nicht den Hauch einer Chance. Selbst 28 Saves von Ducks-Goalie John Gibson, der Frederik Andersen vertrat, konnten nichts an der krachenden Niederlage ändern.
Edmonton Oilers - Boston Bruins 4:3 SO BOXSCORE
Edmonton und Boston liefern sich ein verrücktes Duell - für die Entscheidung muss letztlich ein verrücktes Shootout her. Der Start hätte für die Bruins kaum schlechter laufen können. Während die Oilers durch Nail Yakupov und Ryan Nugent-Hopkins im ersten Abschnitt vorlegten, taten sich die Gäste lange schwer und fanden so kaum in die Partie.
Zwar sorgte Loui Eriksson noch im ersten Drittel für den Anschlusstreffer, allerdings gingen die Hausherren im heimischen Rexall Palace durch Teddy Purcell erneut mit zwei Treffern in Führung. Danach kippte das Spiel jedoch zu Gunsten der Bruins, die folgerichtig nach Vorlage von Dennis Seidenberg, der 21:05 Minuten auf dem Eis verbrachte, durch Reilly Smith erst zum Anschluss und kurze Zeit später durch David Pastrnak zum Ausgleich kamen.
Nach einem dritten Drittel sowie einer Overtime ohne Tore, musste dann das Shootout für die Entscheidung sorgen. In einem verrückten Duell zwischen den Goalies Tuukka Rask auf Seiten der Bruins und Ben Scrivens bei Edmonton sorgte Martin Marincin mit seinem Treffer für den überraschenden Heimsieg der Oilers. Zuvor waren insgesamt 21 (!) Schützen gescheitert.
Calgary Flames - Minnesota Wild 2:3 OT BOXSCORE
Draisaitl dreht auf: In der NHL kommt Leon Draisaitl nicht zum Zug, dafür überzeugt das deutsche Supertalent in der kanadischen Juniorenliga WHL. Beim 11:4-Erfolg der Kelowna Rockets gegen die Kamloops Blazers glänzte der 19-Jährige mit drei Vorlagen. Allein in den letzten drei Partien verbuchte Draisaitl somit zehn Scorerpunkte.
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