NHL

Oshie beendet St.Louis' Boston-Fluch

Von SPOX
T.J. Oshie (r.) bescherte St. Louis den so lang ersehnten Sieg über die Boston Bruins
© getty

Etwas glücklich besiegen die St. Louis Blues die Boston Bruins nach Verlängerung. Die Washington Capitals stoppen den Negativtrend. Toronto und Montreal setzen die Lightning unter Druck. Die L.A. Kings landen einen wichtigen Sieg. Und: Olympia-Ärger bei den Flyers.

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Das Spiel der Nacht:

St. Louis Blues (38-12-6, 82 Pts) - Boston Bruins (36-16-4, 76 Pts) 3:2 OT BOXSCORE

Eigentlich gibt es für die Blues nicht viel zu holen, sobald die Bruins in St. Louis gastieren. Seit einem Shootout-Sieg 2006 wurde im Scottrade-Center nicht mehr gegen Boston gewonnen. Der letzte Sieg nach regulärer Spielzeit liegt sogar bereits gut 14 Jahre zurück.

Ein wenig Glück durften die Blues also durchaus für sich in Anspruch nehmen. Und das taten sie, respektive T.J. Oshie dann auch. Dem Right Wing gelang der entscheidende Treffer. Können allein war dabei allerdings nicht im Spiel: "Das war schon glücklich", gestand Oshie."Der Puck traf mich und trudelte Richtung Netz. Dann habe ich einfach durchgezogen und ihn über die Linie gedrückt. Wir nehmen den Punkt aber gerne."

Dabei hätte es gar nicht erst so weit kommen müssen. Schließlich führte St. Louis gut zehn Minuten vor dem Ende mit 2:0, ehe ein Doppelschlag von David Krejci und Brad Marchand die Bruins zurückbrachte - und aus Blues-Sicht schlussendlich ein wenig glückliche Fügung erforderte.

Die weiteren Spiele:

New York Islanders (22-29-8, 52 Pts) - Calgaray Flames (22-28-7, 51 Pts) 4:2 BOXSCORE

Beinahe wäre den Islanders das große Comeback gelungen. 0:2 waren sie knapp zwei Minuten vor Ende des zweiten Drittels bereits zurückgelegen, ehe Thomas Hickey und Calvin de Haan noch für den Ausgleich sorgten. Das Momentum hatte sich also gedreht, richtig? Falsch! Denn zum einen fingen sich die Flames und zum anderen hatten sie schlicht einen überragenden Goalie auf dem Eis.

Reto Berra gelangen insgesamt 28 Saves, die ihm prompt ein Lob von Bob Hartley einbrachten. "Reto war einfach herausragend", so der Coach. "Er war derjenige, der uns im Spiel gehalten und uns eine Chance gegeben hat." Dennoch benötigte Calgary nach New Yorks Ausgleich natürlich einen weiteren Treffer, wollte es den sechsten Sieg aus den letzten sieben Spielen einfahren. Den besorgte David Jones gut fünf Minuten vor dem Ende, ehe Mikael Backlund in den finalen Sekunden per Empty Netter für die endgültige Entscheidung sorgte.

Washington Capitals (26-23-9, 61 Pts) - Winnipeg Jets (28-26-5, 61 Pts) 4:2 BOXSCORE

Alex Ovechkin ist einer der größten Namen in der Geschichte des Eishockey. Da ist es beinahe selbstverständlich, dass es dem Russen vorbehalten war, durch seinen Treffer zum 3:2 Washingtons Negativlauf der letzten Wochen eine Wendung zu geben.

Dass es überhaupt so weit kommen konnte, hatten die Capitals allerdings drei Frischlingen zu verdanken. Eine Kombination von Patrick Wey, der sein zweites NHL Spiel absolvierte, und Debütant Julien Brouillette erreichte Tom Wilson, der Winnipegs Führung nach einem starken zweiten Drittel der Jets im Schlussabschnitt mit seinem zweiten NHL-Treffer ausglich.

"Brouillettes Play war herausragend", lobte Coach Adam Oates den Assist seines Frischlings. Unter den Augen von Außenminister John Kerry, der die Athleten gen Sotschi verabschiedete, sorgte Troy Brouwer schließlich für die Entscheidung zugunsten der Capitals.

New York Rangers (31-24-3, 65 Pts) - Edmonton Oilers (20-33-6, 46 Pts) 1:2 BOXSCORE

Richtig laufen will es für Edmonton in dieser Saison nicht. Immerhin reisten die Oilers jedoch mit vier Siegen aus neun Spielen in den Big Apple - und verließen den Madison Square Garen mit einem weiteren im Gepäck. "Endlich werden wir belohnt", freute sich Coach Dallas Eakins dann auch über den Sieg.

Belohnt wurde auch Nail Yakupor. Für Ausdauer. Für Beharrlichkeit - und für Kaltschnäuzigkeit. Nachdem beide Team fast zwei Drittel lang keinen Treffer zustande gebracht hatten, deutete gut eine Minute vor dem Ende einiges auf eine Verlängerung hin. Derart ereignisarm wollte der Nummer-eins-Pick von 2012 das Spiel allerdings nicht beendet sehen und setzte mit seinem elften Saisontreffer New Yorks vier Spiele anhaltender Siegesserie ein Ende.

Philadelphia Flyers (29-23-6, 64 Pts) - Colorado Avalanche (36-16-5, 77 Pts) 3:1 BOXSCORE

Olympia erfreut sich bei den Flyers derzeit nicht allzu großer Beliebtheit. Das Problem: Ausgerechnet jetzt, da Philadelphia sein bestes Hockey der Saison spielt, legt die NHL zugunsten der Spiele in Sotschi eine Pause ein. "Das ist lächerlich", ereiferte sich Flyers-Vorstand Ed Snider. "Selbst wenn sie in Philadelphia stattfinden würden, wäre es mit egal. Ich würde die Liga nicht unterbrechen. Mitten in der Saison drei Wochen Pause sind einfach lächerlich. Das macht alles kaputt. Wie kann jemand froh über eine solche Pause sein? Keine andere Liga macht das. Weshalb also wir?"

Tatsächlich haben sich die Flyer mittlerweile an die Playoffplätze herangekämpft und ihre Position dank des Erfolgs über Colorado noch einmal verbessert. Zu Dank verpflichtet sind sie dabei einmal mehr Steve Mason. Der Goalie parierte insgesamt 38 Schüsse und ließ die Avalanche gleich 33 Mal scheitern, ehe Nathan MacKinnon drei Minuten vor dem Ende der 1:2-Anschlusstreffer gelang. Natürlich setzte Colorado kurz vor Schluss deshalb noch einmal alles auf Sieg, nahm seinen Goalie vom Eis. Allerdings nutzte Claude Giroux das leere Tor zur endgültigen Entscheidung.

Florida Panthers (22-28-7, 51 Pts) - Detroit Red Wings (26-19-12, 64 Pts) 1:3 BOXSCORE

Große Hoffnungen konnten sich die Red Wings vor ihrer Reise nach Florida eigentlich nicht machen. Einerseits hatten sie gerade vier Auswärtsspiele in Serie verloren, andererseits gab es speziell gegen die Panthers zuletzt wenig zu holen. Drei der vier letzten Aufeinandertreffen hatte Florida für sich entschieden. Und zu allem Überfluss brachte Scottie Upshall die Panthers in den finalen Minuten des ersten Drittels auch noch in Führung.

"Sie waren für uns dieses Jahr sehr schwer zu spielen", gestand Gustav Nyquist. "Wir waren in jedem Spiel im letzten Drittel vorne, ehe sie irgendwie einen Weg gefunden haben, zurückzukommen und einen oder zwei Punkte mitzunehmen."

Diesmal drehten die Red Wings das Szenario allerdings um. Nachdem Daniel Alfredsson für den Ausgleich gesorgt hatte, lenkte Nyquist Detroit mit seinem neunten Saisontreffer in die richtige Richtung . Die Panthers vermochten nicht mehr zu kontern, kassierten noch einen Empty Netter und am Ende ihre vierte Niederlage aus den letzten fünf Spielen.

Tampa Bay Lightning (32-20-5, 69 Pts) - Toronto Maple Leafs (31-22-6, 68 Pts) 1:4 BOXSCORE

Die Lightning hätten sich im Rennen um den zweiten Platz der Atlantic Division ein wenig Luft verschaffen können. Nun gewann Toronto jedoch das direkte Duell und rückt so bis auf einen Punkt an Tampa, das mittlerweile vier seiner letzten fünf Spiele verlor, heran.

"Die letzten eineinhalb Wochen waren hart", gestand Lightning-Coach Jon Cooper. "Mir ist egal, wo wir in der Tabelle derzeit stehen. Wir hatten uns ein kleines Polster verschafft, haben nun jedoch etwas davon verloren. Allerdings gefällt mir unsere Situation besser als die einiger anderer Teams."

Die Maple Leafs rehabilitierten sich dagegen für ihre deutliche Niederlage vom Mittwoch (1:4 gegen die Panthers) - ihre einzige aus den letzten 13 Spielen. Goalie Jonathan Bernier (33 Saves) hielt Toronto dabei gerade während Tampas Druckphase zu Beginn im Spiel, sodass Mason Raymond, Jay McClement, James van Riemsdyk und Tyler Bozak schließlich den Sieg sicherstellen konnten.

Ottawa Senators (26-21-11, 63 Pts) - Buffalo Sabres (15-34-8, 38 Pts) 3:2 BOXSCORE

Einen Sieg, wenn auch nur nach Overtime, hätten die Sabres bestens gebrauchen können. Und es sah gar nicht schlecht aus. Nicht einmal mehr eine Minute war zu spielen, Buffalo hatte sich durch Tore von Tyler Ennis und Drew Stafford zurückgekämpft und es stand immer noch 2:2.

Doch Milan Michalek hatte andere Pläne. 23 Sekunden vor Schluss beendete der Tscheche mit seinem zweiten Treffer alle Träumereien der Sabres. "Alles dreht sich ums gewinnen, das tun wir derzeit allerdings nicht", sagte Buffalos Henrik Tallinder nach dem Spiel entsprechend zerknirscht.

Montreal Canadians (31-21-6, 68 Pts) - Vancouver Canucks (27-23-9, 63 Pts) 5:2 BOXSCORE

Es hätte richtig bitter werden können für Vancouver. Max Pacioretty, dem gegen die Canucks ohnehin schon drei Treffer gelangen, bekam gleich zwei Penalty Shots zugesprochen. Verwandelt hat er allerdings keinen. "Ich habe ein bisschen zu viel nachgedacht", gestand er anschließend. "Das hat nicht geholfen."

Allerdings gerieten die Canadiens auch so kaum in Gefahr, das Spiel zu verlieren. Dank eines starken Carey Price (42 Saves) konnte sich Montreal aufs Toreschießen konzentrieren, was auch bestens gelang. Neben Pacioretty trafen Ryan White und Tomas Plekanec.

Minnesota Wild (31-21-7, 69 Pts) - Nashville Predators (25-23-10, 60 Pts) 3:2 OT BOXSCORE

Nino Niederreiter hatte nach Minnesotas Overtime-Sieg einiges zu lachen. Nicht nur, dass er selbigen mit seinem Treffer zum 3:2 überhaupt erst ermöglicht hatte, vor dem entscheidenden Tor tunnelte er auch noch seinen schweizer Teamkollegen und Zimmergenossen in Sotschi, Roman Josi. "Ich werde ihn sicher das eine oder andere Mal darauf ansprechen, bin mir aber nicht sicher, ob er allzu glücklich darüber ist", erklärte Niederreiter. "Das war ein wichtiger Sieg für uns, wir haben diese Punkte gebraucht."

Für Nashville dürfte die Niederlage dagegen ein wenig in den Hintergrund rücken, da sich TV-Sprecher Pete Weber einer Not-OP am Herzen unterziehen musste und GM David Poile ebenfalls ins Krankehaus eingeliefert wurde, nachdem er am Morgen von einem Puck im Gesicht getroffen worden war.

Coach Barry Trotz konnte der Reise nach Minnesota dennoch etwas positives abgewinnen. "Angesichts der Ereignisse des Tages war es ein wichtiger Auswärtspunkt", erklärte Trotz. Tatsächlich stehen die Predators zwar am Ende der Central Division, haben aber dennoch weiter Chancen auf die Playoffs.

Los Angeles King (31-22-6, 88 Pts) - Columbus Blue Jackets (29-23-5, 63 Pts) 2:1 OT BOXSCORE

Während man in Philadelphia den Olympischen Spielen nicht allzu euphorisch entgegenblickt, dürften die Kings angesichts der anstehenden Pause durchaus glücklich sein. L.A. hat derzeit schlicht Probleme, das Tor zu treffen. Entsprechend mager liest sich die Bilanz der vergangenen zehn Spiele (1-8-1).

Umso wichtiger war Robin Regehrs entscheidender Treffer zum 2:1 - der erste des Defenseman in der Verlängerung und L.A.'s erst achter in den vergangenen acht Spielen. "Der Sieg war wichtig", erklärte Kapitän Dustin Brown erleichtert. "Dieses Team hat derzeit Probleme und wir suchen nach einem Weg, diese zu lösen. Die zweiwöchige Pause mit einem Sieg anzutreten, fühlt sich gut an. Wir haben ein gutes Team. Jetzt geht es einfach darum, sich zurückzukämpfen."

Zurückkämpfen mussten sich die Kings auch gegen Columbus, nachdem Jack Johnson die Blue Jackets bereits nach knapp zwei Minuten in Führung gebracht hatte. Jake Muzzin glich im Schlussdrittel jedoch aus und bereitete Regehr so den Weg.

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