Rams vs. Raiders: Auf einen Blick
- Die Las Vegas Raiders begannen effektiv und arbeiteten den Ball früh in die Endzone. Dann wurde es immer weniger effizient - auf zwei Field Goals der Raiders folgte eine lange Flaute.
- Bei den Los Angeles Rams kam schon im zweiten Drive der neue Quarterback Baker Mayfield auf den Platz. Doch nach zwei Tagen beim Team konnte Mayfield dem Spiel lange nicht seinen Stempel aufdrücken
- Raiders-Workhorse Josh Jacobs war erneut für sehr viele Spielzüge der Offense verantwortlich. Doch nach einer Verletzung am rechten Handgelenk lief es zunächst schlecht mit den Backup-Runningbacks, dann musste Jacobs offensichtlich angeschlagen rein und hatte auch seine Probleme.
- Im letzten Viertel kam Mayfield besser ins Spiel. Ein langer Drive über sieben Minuten wurde von Cam Akers in die Endzone getragen. In einem Two-Minute-Drive fand Baker Mayfield Van Jefferson in der Endzone und führte die Rams zu einem späten Comeback-Sieg gegen die Raiders
Los Angeles Rams vs. Las Vegas Raiders: Die Analyse
Die Las Vegas Raiders starteten im Ballbesitz und bewegten sich stetig über das Feld. Drei Mal brauchte es bis zum dritten Versuch, um das neue First Down zu erreichen, dann aber sicher. Am Ende lief Josh Jacobs von zwei Yards an, machte die Hälfte und rannte im nächsten Versuch in die Endzone.
Die Los Angeles Rams starteten mit John Wolford in die Partie. Doch nach zwei Laufspielzügen antizipierte Raiders-Edge-Rusher Maxx Crosby den Jet Sweep und tacklete Tutu Atwell für Raumverlust und die Rams mussten punten.Wieder bewegten sich die Raiders stetig in Richtung Endzone, doch diesmal scheiterte Jacobs bei einem dritten Versuch und fünf Yards, das neue First Down zu erlaufen und die Rams schossen das Field Goal.
Dann betrag Baker Mayfield den Platz und übernahm für Wolford, der keinen einzigen Pass werfen durfte, bevor er ersetzt wurde. Nur zwei Tage nach seinem Wechsel zu den Rams fand Mayfield direkt beim ersten Play seinen Receiver: Van Jefferson fing einen perfekt getimeten Pass sicher für 21 Yards. Doch nach einem Mayfield-Scramble, einem kurzen Lauf von Cam Akers und einem unvollständigen Pass mussten die Rams das Field Goal nehmen.
Im zweiten Viertel ging es für die Raiders wieder Play für Play ein Stück nach vorne bis an die acht-Yards-Linie. Dort schoss Rams-Linebacker Keir Thomas ins Backfield und tacklete Runningback Jacobs für Raumverlust - im dritten Versuch ginges nicht zum neuen First Down und so gab es ein erneutes Field Goal.
Zerfahrenes Spiel - Mayfield dreht im letzten Viertel auf!
Mayfield machte Hoffnungen auf ein spannendes Spiel, fand bei einem langen dritten Versuch Ben Skowronek, doch Akers fumblete den Ball im nächsten Spielzug - die Raiders holten ihn sich. Auch ihr Drive endete jedoch mit einem Turnover, weil Derek Carr den Ball in die Endzone schlecht platzierte und dort nur Rams-Linebacker Ernst Jones' Hände fand. Und so ging es in die Halbzeit.
Nach der Pause fanden beide Teams nicht ins Spiel. Unnötige Strafen und starke Defenses dominierten das Spiel. Kurz vor Ende des dritten Viertels probierten die Rams ein Field Goal. Doch wegen einer dämlichen Strafe musste Matt Gay aus 61 statt aus 46 Yards ran und schoss links neben die Pfosten. Auch im folgenden Drive kamen die Raiders kaum in den Tritt. Weil sie nach dem verschossenen Field Goal aber an der Mittellinie anfangen durften, reichten 21 Yards in sechs Spielzügen, um selbst in Field-Goal-Reichweite zu kommen und drei Punkte draufzulegen.
Dann fand Baker Mayfield langsam ins Spiel. Mit der Unterstützung von zwei First Downs durch Strafen gegen die Raiders-Defense bewegte die Rams-Offense den Ball bis an die Endzone. Cam Akers drückte den Ball dann über die Linie, nachdem er zuvor einen Pass beim vierten Versuch gefangen hatte. Der Touchdown brachte die Rams auf 10-16 heran.
Rams-Linebacker Bobby Wagner sorgte dann für die große Hoffnung: Er schoss durch das A-Gap und stoppte das Zeit-Runterlaufen der Raiders. Pünktlich zum Two-Minute Warning bekam Mayfield den Ball wieder - an der eigenen zwei-Yards-Linie. Und Mayfield drehte komplett auf. Er bewegte die OFfense übers Feld und fand Van Jefferson links in der Endzone. Der Extrapunkt war gut - 16:17-Comeback-Sieg der Los Angeles Rams!
Los Angeles Rams (4-9) - Las Vegas Raiders (5-8)
Ergebnis: 17:16 (3:10, 0:3, 0:0, 14:3) BOXSCORE
Rams vs. Raiders - die wichtigsten Statistiken
- Baker Mayfield brachte 22 seiner 35 Passversuche an, erzielte dabei 230 Yards und einen Touchdown.
- Dabei scheint Mayfield sich nicht auf seinen Go-To-Guy zu fokussieren, sondern verteilte die Bälle auf verschiedene Receiver. Super geklickt hat es jedoch mit Ben Skowronek. Sieben der acht Pässe auf den Siebtrundenpick von 2021 wurden gefangen, brachten 89 Yards. Nicht einmal Raiders-Star Davante Adams erzielte mehr Yards (71).
- Davante Adams erzielte gleich zwei Big Plays in Halbzeit eins. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 24 und 24,1 Prozent schlug er beide Male Star-Cornerback Jalen Ramsey - der hatte laut NFL Next Gen Stats zuvor seit Woche sieben 2020 keinen Pass mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 25 Prozent mehr zugelassen. In der zweiten Halbzeit dominierte jedoch Ramsey: Adams fing keinen einzigen Pass mehr.
- Der Sieg-Touchdown von Mayfield auf Van Jefferson: 23 Yards in die Tiefe, 37,5 Yards in der Luft, 0,5 Yards Abstand zum Cornerback. Erfolgschancen: 30,4 Prozent.
- 1-0. Das ist der Record von Baker Mayfield bei den Los Angeles Rams.
Der Star des Spiels: Baker Mayfield
Über die komplette Spielzeit war das alles andere als ein guter Auftritt von Mayfield, doch das war auch nicht zu erwarten. "Etwa 20 Pässe" hatte Mayfield im Training am Mittwoch auf seine Receiver geworfen - nach zwei Tagen waren keine Wunderdinge zu erwarten. Doch trotzdem lieferte Mayfield im vierten Viertel komplett ab. Er führte die Offense übers Feld, holte so zwei Touchdowns und den späten Comeback-Sieg gegen lange Zeit dominante Raiders.
Nicht nur das: Baker Mayfield sah in der Offense von Sean McVay echt ordentlich aus. Er zeigte seine Beweglichkeit und seine gute Accuracy bei mittellangen Pässen. Nach gerade Mal zwei Tagen bei seinem neuen Team zeigte der ehemalige First-Overall-Pick seines beste Saisonleistung.
Der Flop des Spiels: Rob Havenstein
Der Right Tackle der LA RAms Rob Havenstein hatte unfassbare Probleme. Zwar war auch sein Kollege links alles andere als Sattelfest, doch Havenstein musste sich ein ums andere Mal Raiders-Pass-Rusher Maxx Crosby geschlagen geben. Dabei sammelte er drei Strafen, ließ zwei (geteilte) Sacks von Crosby und vier Runstops zu. Havenstein - und die gesamte Offensive Line - hat Baker Mayfield das Debüt schwerer gemacht als nötig.
Analyse: Rams vs. Raiders - die Taktiktafel
- Die Raiders beschränkten sich auf das gewohnt einfache Spiel: Ground and Pound. 38 von 58 offensiven Spielzügen waren Läufe. 27 und damit knapp die Hälfte von Josh Jacobs. Ohne seine Verletzungspause hätte er wohl die Hälfte überschritten.
- Dabei spielten die Raiders auch den Klassiker der Saison - die meisten Plays lief man im 21-Personell auf. Josh Jacobs als Runner, ein Fullback und ein Tight End als Blocker.
- Wide-Receiver-Läufe von Mack Hollins brachten etwas Abwechslung ins Spiel der Raiders - und funktionierten erstaunlich gut. Das Passspiel war aber abgemeldet. Die Big Plays von Davante Adams waren individuelle Siege des Star-Receivers.
- Obwohl die Offense der Rams noch sehr roh aussah, fühlte sich Baker Mayfield im Scheme von Sean McVay, das er schon von Ex-Coach Kevin Stefanski aus Cleveland kennt, deutlich wohler als noch bei den Carolina Panthers. Play-Action und schnelle Pässe auf kurze und mittlere Routes fand Mayfield nach etwas Eingewöhnungszeit gewohnt sicher. Da kommt Spannung auf, wie diese Offense in Woche 15 gegen die Green Bay Packers aussieht, wenn McVay und Mayfield eine lange Woche zum Trainieren hatten.