Die Titans legten eine fragwürdige Offseason hin, in der sie ihren wohl besten Offensivspieler ohne Not abgegeben haben und dadurch mehr Fragen als Antworten hinterließen. Darüber hinaus ging es hauptsächlich darum, für Kadertiefe zu sorgen und sich für die Zukunft zu rüsten.
Ob die Gegenwart dadurch geopfert wurde, muss zumindest hinterfragt werden.
Tennessee Titans: Starter-Projection Offense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Quarterback: | Ryan Tannehill | Left Tackle: | Taylor Lewan |
Running Back: | Derrick Henry | Left Guard: | Aaron Brewer |
Wide Receiver: | Robert Woods | Center: | Ben Jones |
Wide Receiver: | Nick Westbrook-Ikhine | Right Guard: | Nate Davis |
Slot-Receiver: | Treylon Burks | Right Tackle: | Dillon Radunz |
Tight End: | Austin Hooper |
Tennessee Titans: Starter-Projection Defense
Position | Spieler | Position | Spieler |
Edge: | Bud Dupree | Cornerback: | Kristian Fulton |
Defensive Tackle: | Jeffery Simmons | Cornerback: | Caleb Farley |
Defensive Tackle: | Denico Autry | Slot-Cornerback: | Elijah Molden |
Edge: | Harold Landry | Safety: | Amani Hooker |
Linebacker: | David Long | Safety: | Kevin Byard |
Linebacker: | Zach Cunningham |
Titans-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen
- Wide Receiver A.J. Brown wurden aus Kostengründen nach Philly getradet, was zur Folge hat, dass dieser Offense nun die so wichtige Big-Play-Waffe fehlt. Mit Robert Woods kam auch Qualität rein, doch jener Woods ist vom Typ her eher der Ersatz für den ebenfalls abgegebenen Julio Jones. Er ist mehr der sichere Possession-Receiver und wird niemandem davonlaufen.
- Im Draft kam dann direkt nach dem Brown-Trade Burks, der ähnliche Anlagen wie Brown mitbringt, aber zunächst wohl im Slot spielen wird - Big Slot in dem Fall. Denkbar ist aber auch, dass Westbrook-Ikhine im Slot startet und Burks outside. In jedem Fall aber wird es schwer, Browns fehlende Production aufzufangen.
- Der grundlegende Ansatz wird indes gleich bleiben - das Run Game wird im Fokus stehen und ansonsten wird viel über Play Action versucht werden - ob dann die üblichen Bomben wie auf Brown zustande kommen, darf aber zumindest in der früheren Frequenz bezweifelt werden. Henry bleibt der Lead Back, wird aber Unterstützung bekommen von Rookie Haasan Haskins, der ähnliche Anlagen hat wie Henry.
- Einen Umbau gab es auch in der O-Line, wo mit Brewer und Radunz zwei neue Starter installiert wurden. Sie übernehmen die Spots, die durch die Abgänge von Rodger Saffold und David Quessenberry hinterlassen wurden. Ansonsten bleibt diese Unit, die zuletzt nicht zu den Stärken des Teams zählte, zusammen. Im Draft kam mit Nicholas Petit-Frere sogar noch ein neuer Tackle hinzu, der Radunz schon früh unter Druck setzen könnte.
- Und dann wäre da noch der Elefant im Raum: Malik Willis. Die Titans zogen den hochtalentierten Quarterback in Runde 3 und könnten damit einen Steal geschafft haben. In erster Linie stellt sich hier die Frage, wie lange man nun noch an Tannehill festhalten wird. Für die kommende Saison sollte jener noch fest im Sattel sitzen, zumal Willis ein Projekt ist, das Zeit braucht. Doch ist es vorstellbar, dass Tannehill bei einer ähnlichen Saison wie im Vorjahr schneller weg vom Fenster ist, als viele es glauben. Bereits 2023 wäre er halbwegs günstig loszuwerden.
- Defensiv setzt man derweil auf Konstanz. Mit Autry und Cunningham kamen zwei neue Starter hinzu, doch ansonsten kehren alle wichtigen Köpfe des Vorjahres zurück. Heißt auch, dass Pass Rush wohl weiter ein Problem darstellen wird - Landry ist hier die beste Hoffnung, während Dupree ohne den Schatten von T.J. Watt erwartungsgemäß mehrere Schritte zurückgemacht hat.
- Erwähnenswert ist noch, dass die Titans in Runde 2 des Drafts mit Roger McCreary einen potenziellen Starter auf Cornerback gefunden haben, sodass in diesem Bereich der Kader wohl am tiefsten besetzt ist.
- Grundlegend ist zu befürchten, dass die Titans erstmal wie gehabt weitermachen werden. Ob das aber auch ohne Brown funktioniert, muss bezweifelt werden. Bereits im Vorjahr gab es Zeiten, in denen der Fokus aufs Run Game nicht mehr zum Erfolg geführt hat. Der Pass wäre dann umso wichtiger, doch auch dieser war gerade bei Dropbacks keine effektive Waffe. Es wird daher spannend zu sehen, ob Tennessee daraus die richtigen Schlüsse ziehen wird.
- Waren sie bislang das beste Team dieser Division, könnten ihre eigenen Entscheidungen der vergangenen paar Monate dazu führen, dass die Tür nun wieder auf ist für die Konkurrenz.