3. Mahomes und Allen: Wenig zu lachen für die AFC?
Wenn ich diese Takeaways schreibe, ist es häufig eine Mischung aus wilden Notizen und Statistiken, die während des Spiels in einem Dokument landen und dann erst einmal entwirrt werden müssen auf der einen, und die Eindrücke, die am stärksten bei mir hängen geblieben sind auf der anderen Seite.
Beim Duell der Chiefs und der Bills überwog hier definitiv Letzteres. Einmal, weil natürlich diese Overtime-Regel verändert werden muss. Dass Allen hier den Ball nicht mehr berührt, weil die Chiefs den Münzwurf gewinnen, ist sehr frustrierend und vielleicht ist das der Anstoß, um endlich einen Mittelweg zu finden, dass beide Quarterbacks eine Chance haben.
Doch darüber hinaus ein übergreifender Gedanke, den ich spätestens ab Mitte des zweiten Viertels nicht mehr aus dem Kopf bekam und der mit dieser komplett verrückten Schlussphase in Kansas City immer präsenter wurde, war dieser: Wie groß waren die Bauchschmerzen der allermeisten GMs in der AFC, während sie dieses Spiel gesehen haben?
Zu wissen, dass Patrick Mahomes und Josh Allen die nächsten zehn, vielleicht 15 Jahre in der AFC ihr Unwesen treiben werden, muss eine furchteinflößende Aussicht für die anderen Teams in der Conference sein.
Quarterback-Schwergewichtskampf in der AFC auf Jahre
Sicher, es gibt Quarterbacks wie Justin Herbert, vielleicht auch bald wieder Lamar Jackson, vielleicht Joe Burrow - der im Championship Game gleich mal eine Chance bekommt -, die einzelne Duelle für sich entscheiden können. Und bei Allen darf man gespannt sein, wie viele Prozentpunkte die Offense einbüßt, wenn sie Coordinator Brian Daboll verliert.
Doch die Quarterback-Landschaft in der AFC insgesamt betrachtet wird jetzt ein absoluter Schwergewichtskampf sein, dieser Mahomes-Allen-Clash war wie der Kampf zweier Giganten, während die Sterblichen nur zuschauen können.
Und das könnte sich auch noch mehr auf die Art und Weise auswirken, wie Teams denken.
Die Entscheidung von Sean McDermott etwa, bei Vierter-und-Eins in der eigenen Hälfte zu punten, rächte sich sofort; gegen diese Art Team ist es ein Spiel der Possessions, nicht der Field Position und was konservativ und "sicher" wirkt, kann das Loch, in dem sich das eigene Team befindet, dramatisch schnell vergrößern.
Wir haben in der Wildcard Round bereits eindrucksvoll gesehen, zu was Allen und Mahomes in der Lage sind, und das setzte sich dann diese Woche im direkten Duell fort.
Ob in ultra-dominanten Spielen wie dem von Allen gegen die Patriots, oder auch in einzelnen Drives, in einzelnen Plays, wenn sie Würfe machen und Plays kreieren, die so einfach kaum jemand kann: Das Potenzial mit diesen Quarterbacks für die eigene Offense ist enorm, und diese Playoffs haben das unterstrichen.
Quarterback-Suche: Go big, or go home!
Nun sollten die Konkurrenten in der AFC und spezifisch in den Divisions dieser beiden Teams natürlich nicht den Kopf in den Sand stecken. Auch wenn die Head-Coach-Posten in Denver, Miami und mutmaßlich Las Vegas über die letzten beiden Wochen eher nicht attraktiver wurden.
Aber es ist schwer vorstellbar, wie man mit einem Quarterback wie Teddy Bridgewater, Carson Wentz, oder selbst etwas perspektivischer gedacht Tua Tagovailoa - mit einem Sternchen bezüglich der weiteren Entwicklung noch hintendran - oder Baker Mayfield mit einem guten Gefühl an den Start gehen kann, wenn man in den Playoffs dann diese Lasershow sieht.
Und das war der bleibende Eindruck aus dieser Partie: Go big, or go home auf der Suche nach einem Quarterback.
Nicht jedes Team kann einen Elite-Quarterback haben. Aber jedes Team sollte, genau wie es eben diese beiden Teams mit Mahomes und Allen vorgemacht haben, aktiv versuchen, einen zu finden.