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NFL Starter-Serie: Colts, Jaguars, Texans, Titans - die AFC South

SPOX blickt im Vorfeld der Saison auf alle acht Divisions - heute: Die AFC South!
© getty
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Die Titans sehen sich ganz offensichtlich noch im Titelfenster, das hat diese Offseason unterstrichen - doch musste das Team auch einige bittere Abgänge hinnehmen.

Dabei wiegt vermutlich keiner schwerer als der Verlust von Offensive Coordinator Arthur Smith, das Mastermind hinter der unheimlich effektiven Passing-Offense der letzten Jahre. Kann der intern beförderte Todd Downing im zweiten Anlauf - nachdem er 2017 bei den Raiders sehr schnell seinen Posten wieder los war - zeigen, dass in ihm doch ein guter Offensive Coordinator steckt?

Falls Downing sich nicht als Fehlgriff entpuppt, sollte Tennessee die beste Offense in der Division haben; das könnte reichen, um den Rest der Division hinter sich zu lassen. In der Defense, im Vorjahr eine klare Schwachstelle, wurde an mehreren Schrauben gedreht, doch letztlich wird die Reise für die Titans so weit gehen, wie es die eigene Offense zulässt.

Tennessee Titans: Starter-Projection Offense

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Ryan TannehillLeft Tackle:Taylor Lewan
Running Back:Derrick HenryLeft Guard:Rodger Saffold
Wide Receiver:A.J. BrownCenter:Ben Jones
Wide Receiver:Julio JonesRight Guard:Nate Davis
Wide Receiver:Josh ReynoldsRight Tackle:Kendall Lamm
Tight End:Anthony Firkser

Tennessee Titans: Starter-Projection Defense

PositionSpielerPositionSpieler
Edge:Harold LandryCornerback:Janoris Jenkins
Defensive Tackle:Jeffery SimmonsCornerback:Caleb Farley
Defensive Line:Denico AutrySlot-Cornerback:Kristian Fulton
Edge:Bud DupreeSafety:Kevin Byard
Linebacker:Jayon BrownSafety:Amani Hooker
Linebacker:Rashaan Evans

Titans-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Letztes Jahr hatten die Titans die ligaweit höchste 12-Personnel-Quote (ein Running Back, zwei Tight Ends, zwei Wide Receiver) - man kann davon ausgehen, dass die Geschehnisse der Offseason das verändern werden. Jonnu Smith ist - neben Receiver Corey Davis - weg, damit fehlen auch 90 (Davis) beziehungsweise 63 (Smith) Targets aus der vergangenen Saison, Team-intern die Plätze 2 und 3. Die Tight-End-Gruppe kommt jetzt sehr dünn besetzt daher.
  • Im Gegenzug wurde Julio Jones per Trade aus Atlanta geholt, Josh Reynolds als Free Agent verpflichtet und in der vierten Runde haben die Titans, per Uptrade, Dez Fitzpatrick gedraftet. Die Vermutung liegt also nahe, dass Tennessee deutlich mehr 11-Personnel spielen wird als in der vergangenen Saison, als die Titans nur 38 Prozent ihrer Offense-Snaps mit drei Wide Receivern und einem Tight End auf dem Feld bestritten. Eine der niedrigsten Quoten.
  • Die spannende Frage ist dann, inwieweit das die offensive Grundstruktur verändern könnte. Geht der Fokus etwas stärker auf das Passing Game über? Letztes Jahr waren die Titans bei Early Down das Run-lastigste Team in der NFL, noch vor den Patriots und den Ravens. Nahezu alle Runs von Derrick Henry kamen bei First und Second Down. Ändert sich das unter Todd Downing?
  • Die Folgefrage wäre: Kann die Offense ihre enorm hohe Effizienz im Passspiel beibehalten, wenn sich der Fokus der Offense verändert? Kann Ryan Tannehill auf dem hohen Level der letzten eineinhalb Jahren spielen, wenn er auch in puncto Volume mehr der Mittelpunkt der Offense wird?
  • In der Line vor Tannehill gibt es eine Veränderung, Right Tackle Dennis Kelly ist nach einer soliden Saison weg, Neuzugang Kendall Lamm wird hier mit Rookie Dillon Radunz um den Startplatz streiten. Meine Vermutung ist, dass Radunz noch etwas Zeit braucht, im Laufe der Saison aber als Starter übernimmt. Taylor Lewan absolvierte 2020 verletzungsbedingt nur fünf Spiele, auch wenn er von Ty Sambrailo ordentlich vertreten wurde, sollte Lewans Rückkehr gerade dann helfen, falls die Titans etwas mehr aufs Passspiel setzen. Die Interior Line bleibt unverändert.
  • Auch defensiv gibt es, analog zur Offense insgesamt, gravierende Veränderungen. Der Pass-Rush war letztes Jahr ein konstantes Problem, Jadeveon Clowney fiel lange aus, Harold Landry hat sich im Liga-Durchschnitt eingependelt. Jeffery Simmons ist hier der Fixpunkt, jetzt bekommt er Bud Dupree und von Division-Rivale Indianapolis Denico Autry mit dazu. Die beiden ersetzen im Prinzip Clowney und DaQuan Jones - hier darf die Frage allerdings zumindest im Raum stehen, ob Tennessee damit wirklich besser wurde.
  • Auch in der Secondary gibt es ein größeres Stühlerücken. Kristian Fulton hat letztes Jahr insgesamt nur sechs Spiele bestritten, trat dort aber primär im Slot auf. Gut vorstellbar, dass er diese Rolle behält, mit den Neuzugängen Janoris Jenkins und Rookie Caleb Farley als neuen Outside-Optionen. Die beiden würden damit positionell Adoree' Jackson und Malcolm Butler ersetzen. Jackson kam letztes Jahr verletzungsbedingt kaum zum Einsatz (218 Snaps inklusive Playoffs).
  • All diese Bausteine werden sich erst einmal zusammenfinden müssen - vielleicht findet Tennessee schematisch die Antwort in mehr Aggressivität? Letztes Jahr lagen die Titans in puncto Blitz-Quote im Liga-Mittelfeld, Third Down war häufig ein Problem. Die Defense wirkte dabei oftmals zu passiv, und wie ein roter Faden zog sich dabei durch die Saison, dass man schlicht nicht zum Quarterback kam. Die Titans hatten eine der niedrigsten Pressure-Quoten ligaweit, das muss sich ändern.