NFL Predictions Week 13 2020
Bye-Week: Tampa Bay Buccaneers, Carolina Panthers
Atlanta Falcons (4-7) - New Orleans Saints (9-2) (So., 19 Uhr)
Welche Lehren haben die Falcons aus dem ersten Duell mit Taysom Hill gezogen? Hill hatte seither ein sehr schwaches Spiel gegen eine starke Broncos-Defense - können die Falcons ihn mehr unter Druck setzen? Können sie mehr Fehler provozieren? Vor allem aber: Können sie das Spiel auch wirklich in seine Hand zwingen? Dafür braucht es mehr von der eigenen Offense als vor zwei Wochen, als die Saints-Front zwar spektakulär spielte, doch vor allem das schlechte Pocket-Verhalten von Matt Ryan immer wieder auffiel. Die Falcons könnten Julio Jones für dieses Spiel zurückbekommen, und die Saints-Secondary kann man nach wie vor definitiv angreifen. Wenn Atlanta die richtigen Schlüsse gezogen hat, sollte dieses zweite Duell deutlich enger werden und vor allem Hill müsste dann mehr machen.
Tipp: Falcons vs. Saints 27:23.
Chicago Bears (5-6) - Detroit Lions (4-7) (So., 19 Uhr)
Die Lions im ersten Spiel nach Matt Patricia - gibt es einen entsprechenden befreienden Effekt? Zumindest taktisch und schematisch dürfte sich nicht allzu viel ändern, diesen Tenor hört man auch die ganze Woche über schon aus Detroit. Spannender ist vermutlich die Frage, ob Kenny Golladay spielen kann - fällt Golladay abermals aus, und danach sieht es aktuell aus, dürfte es Detroit schwer haben, gegen diese Bears-Defense den Ball konstant zu bewegen. Kann die Bears-Defense die Partie eng halten, sollte Chicago eine Chance gegen eine Lions-Defense haben, die nach wie vor eine für sich selbst funktionierende Identität sucht. Die Bears haben dann vermutlich das größte Mismatch mit Allen Robinson auf ihrer Seite, die eigenen Defizite in der Offensive Line sollten gegen Detroit nicht allzu schwer wiegen und mit Trubisky gibt es zumindest einen gewissen X-Faktor auf der Quarterback-Position.
Tipp: Bears vs. Lions 20:17.
Tennessee Titans (8-3) - Cleveland Browns (8-3) (So., 19 Uhr)
Es ist das Duell der beiden schematisch vermutlich ähnlichsten Offenses in der NFL. Viel Play Action, aufbauend auf dem Outside Zone Blocking Scheme, viel aus 12-Personnel und 2-Back-Sets, und viel Run Game. Dementsprechend greift hier auch eine Oldschool-Formel: Wer die Line of Scrimmage gewinnt, gewinnt vermutlich auch das Spiel. Nur die Patriots laufen in neutralen Spielsituationen mehr als die Titans, und Tennessee bleibt auch dabei, wenn das Run Game nicht funktioniert. Wenn es aber klappt, wie jüngst gegen die Colts, ist es physisch eindrucksvoll. Die Browns bekommen Myles Garrett zurück, und in Kombination mit dem zuletzt stark aufspielenden Olivier Vernon könnte das ein Schlüssel für Cleveland sein: Die Titans in lange Second und Third Downs bringen, und dann aus dem 4-Men-Rush zu Tannehill kommen. Denn: individuelle Antworten auf A.J. Brown oder Corey Davis haben sie in der Secondary nicht. Defensiv kontrollierte Tennessee gegen die Colts die Line of Scrimmage überraschend gut - doch jetzt wartet die vermutlich beste Offensive Line der Liga, während Clowney weiterhin fehlt. Die Browns sollten den Ball definitiv laufen können, doch im Passspiel sind die Matchups deutlich weniger vorteilhaft für die Offense als umgekehrt bei den Titans.
Tipp: Titans vs. Browns 27:23.
Miami Dolphins (7-4) - Cincinnati Bengals (2-8-1) (So., 19 Uhr)
Das sollte eine Partie sein, die Miamis Defense dominiert und den Weg für einen Dolphins-Sieg ebnet. Brandon Allen hinter dieser Bengals-O-Line sollte ein gefundenes Fressen für Miamis Blitz-Pakete und insbesondere die Cover-0-Looks sein. Die Bengals haben gute Receiver, doch hier ist Miami eben mit seinen Cornerbacks individuell auch gut aufgestellt. So sollte die Dolphins-Defense der eigenen Offense das Spiel eigentlich auf dem Silbertablett servieren können - die Frage bleibt noch: wem genau? Brian Flores stellte zu Wochenbeginn klar, dass Tua Tagovailoa spielt, sofern er fit ist. Mit Fitzpatrick wäre die Sache vermutlich noch deutlicher, doch auch Tua sollte gegen den relativ zahnlosen Bengals-Pass-Rush Zeit in der Pocket haben und dann DeVante Parker und Mike Gesicki häufig finden können.
Tipp: Dolphins vs. Bengals 23:16.
Minnesota Vikings (5-6) - Jacksonville Jaguars (1-10) (So., 19 Uhr)
Die Vikings haben eine der explosivsten Offenses in der NFL, und das ist kein Tippfehler. Mit Adam Thielen zurück sollte Jacksonville schon in der Secondary keine ernsthaften Antworten auf Thielen und Justin Jefferson haben - umso mehr, da die Jaguars nicht den Interior-Pass-Rush haben, um Minnesotas größte offensive Problemzone zu attackieren. Umgekehrt darf man davon ausgehen, dass Mike Glennon, der abermals startet, den Ball gegen Minnesotas Secondary bewegen kann; idealerweise dann auch mit D.J. Chark zurück, hinter dessen Comeback steht aber noch ein Fragezeichen. Und vermutlich können die Jaguars den Ball auch ein wenig laufen. Aber das sollte nicht reichen, um mit der Vikings-Offense - sofern die sich in puncto Play-Calling nicht selbst im Weg steht - mitzuhalten.
Tipp: Vikings vs. Jaguars 30:20.
New York Jets (0-11) - Las Vegas Raiders (6-5) (So., 19 Uhr)
Gegen die Falcons hatten die Raiders unbestreitbar eine komplette Katastrophe - es fühlte sich an wie ein klassischer Ausrutscher, gegen ein überschaubares Falcons-Team, nachdem Las Vegas in der Woche davor gegen die Chiefs zumindest offensiv ein spektakuläres Spiel abgeliefert hat. Diese Ausrede zählt jetzt also nicht, wenn es gegen die sieglosen Jets geht. Die Raiders sollten den Ball Underneath, aber auch vertikal gegen Gang Green bewegen können - was dann vermutlich reicht, um das Spiel zu gewinnen. Denn die Raiders-Defense ist zwar fraglos anfällig, und die Jets haben inzwischen ein legitimes Receiver-Trio. Aber kann Sam Darnold das auch wirklich ausnutzen? Oder leistet er sich abermals zu viele Fehler? Und bekommt er dieses Mal irgendeine Hilfe vom eigenen Play-Calling?
Tipp: Jets vs. Raiders 17:27.
Houston Texans (4-7) - Indianapolis Colts (7-4) (So., 19 Uhr LIVE auf DAZN)
Kein Will Fuller, kein Bradley Roby - das sind schon enorme Ausfälle für ein ohnehin wackliges Texans-Team. Mit Fuller fehlt der Nummer-1-Receiver, und das kurz nachdem Randall Cobb sich verletzt hat und Kenny Stills entlassen wurde. Womöglich kommt David Johnson zurück, das könnte den Texans Möglichkeiten geben, mit David und Duke Johnson gemeinsam anzugreifen. Die Wide Receiver aber gehen in Houston langsam aus. Und gegen eine - mit Buckner und Autry zurück - solide Colts-Defense wird dann wieder viel auf den Schultern des exzellent spielenden Deshaun Watson ruhen, denn Punkte wird es brauchen: Die Texans-Defense ist wahnsinnig anfällig, und mit Roby fehlt hier wiederum der Nummer-1-Corner. Vor allem aber sollten selbst die in dieser Disziplin relativ enttäuschenden Colts hier den Ball auch laufen können.
Tipp: Texans vs. Colts 27:30.
Arizona Cardinals (6-5) - Los Angeles Rams (7-4) (So., 22.05 Uhr)
0-6, in jedem Spiel über 30 Punkte kassiert, im Schnitt mit über 20 Punkten Differenz verloren: Sean McVay ist bisher Arizonas Angstgegner. Ändert sich das diese Woche? Dafür müssen die Cardinals zunächst einmal die Rams-Offense lahmlegen, heißt: Play Action und die Screens stoppen, das Run Game kontrollieren und das Spiel in die Hände von Jared Goff zwingen. Arizona ist inzwischen eines der besseren Blitzing-Teams der Liga, während die Rams ohne Andrew Whitworth in der Offensive Line schlagbar sind. Aber reicht das? Hält Byron Murphy im Slot gegen Cooper Kupp stand, und kann Peterson oder Kirkpatrick Outside Robert Woods abmelden? Sollte die Partie Richtung Shootout gehen, dürfte es für die Cards definitiv schwer werden. Die Rams haben eine Top-5-Defense, mit Ramsey gegen Hopkins und Williams gegen Kirk hat L.A. Antworten in der Secondary und Aaron Donald dürfte Arizonas Interior Line gehörige Probleme bereiten. Hat Kingsbury darauf Antworten? Und bei wie viel Prozent ist die Schulter von Kyler Murray wirklich? Sofern es hier keine Bedenken gibt, muss Murray wieder intensiver ins designte Run Game eingebaut werden und häufiger vertikal attackieren.
Tipp: Cardinals vs. Rams 20:24.