Carolina Panthers - Los Angeles Rams 27:30 (0:0, 3:13, 10:10, 14:7) BOXSCORE
Einen viel schlechteren Start ins Spiel hätte die Panthers-Offense wohl kaum erwischen können. DJ Moore (7 REC, 76 YDS, FUM), der bereits in der vergangenen Saison große Fumble-Probleme hatte, verlor den Ball beim ersten Carolina-Drive, anschließend präsentierten sich Cam Newton (25/38, 239 YDS, INT) und Co. kaum besser. Drei Punts, ein verschossenes Field Goal und ein weiterer Fumble (diesmal von Newton) führten zu fast 30 Minuten ohne Score. Erst ein Field Goal von Joey Slye (2/3 FG, 3/3 XP) mit dem letzten Play vor der Pause brachte Carolina aufs Scoreboard.
Erst dank Christian McCaffrey (19 CAR, 128 YDS, 2 TD, 10 REC, 81 YDS), der ein überragendes Spiel, sowohl am Boden als auch durch die Luft, zeigte, kam die Offense ins Rollen. Die Panthers zeigten sich kreativ: McCaffreys erster Touchdown folgte nach einem direkten Snap zum Running Back, der einen Handoff auf Newton antäuschte. Der Quarterback, der die gesamte Preseason verpasst hatte, zeigte sich derweil noch nicht in Bestform.
Die Rams zeigten sich offensiv nur minimal besser, auch Sean McVays Unit hatte lange mit enormen Problemen zu kämpfen und profitierte stark von den groben Fehlern der Gastgeber. Obwohl Jared Goff (23/39, 186 YDS, TD, INT) und Co. in Halbzeit eins keinen Drive über 33 Yards verzeichnen konnte, gingen die Rams mit einer 13:3-Führung in die Pause.
Todd Gurley (14 CAR, 97 YDS, 1 REC, 4 YDS) kam dabei nur auf 14 Runs und einen Catch. In der Red Zone setzten die Gäste besonders auf Malcolm Brown (11 CAR, 53 YDS, 2 TD), der zwei Touchdowns verzeichnen konnte. Für einen Schockmoment sorgte Safety Eric Weddle: Der Ex-Raven bekam das Knie von Christian McCaffrey ins Gesicht und musste stark blutend vom Feld.
Kansas City Chiefs - Jacksonville Jaguars 40:26 (17:7, 6:6, 7:0, 10:13) BOXSCORE
Es dauerte nicht lange bis klar war: Die Chiefs-Offense ist auch in der neuen Saison wieder beeindruckend. Bereits beim ersten Drive fand Patrick Mahomes (25/33, 378 YDS, 3 TD) Sammy Watkins (9 REC, 198 YDS, 3 TD) tief für einen 68-Yard-Touchdown-Pass. Mahomes beendete das Spiel schließlich mit 25 von 33 Pässen für 378 Yards und 3 Touchdowns - beeindruckend.
Watkins spielte derweil ein absolutes Monster-Spiel! Watkins fing alle drei Touchdowns der Chiefs und zeigte sich mit 198 Receiving Yards für mehr als die Hälfte der KC-Offense verantwortlich. Tyreek Hill (2 REC, 16 YDS) verzeichnete derweil nur zwei Catches für 16 Yards, der Speedster musste bereits in der ersten Hälfte verletzt runter. Ersten Berichten zufolge hat er ein gebrochenes Schlüsselbein - es wäre ein harter Rückschlag für die Chiefs.
Die Schocknachricht für die Jaguars: Auch Nick Foles (5/8, 75 YDS, TD) wird mit einem gebrochenen Schlüsselbein lange ausfallen und wird sich bereits am Montag einer Operation unterziehen. Zuvor hatte sich der ehemalige Eagles-Quarterback gut präsentiert, sein Touchdown-Pass unter enormem Druck auf DJ Chark (4 REC, 146 YDS, TD) war spektakulär! Backup Gardner Minshew überzeugte allerdings ebenfalls. Minshew (22/25, 275 YDS, 2 TD, INT) brachte seine ersten zwölf Pässe allesamt an den Mann und fand sowohl Dede Westbrook (5 REC, 30 YDS, TD) als auch Chris Conley (6 REC, 97 YDS, TD) in der End Zone.
Die Jaguars-Defense, personell eine der besten Units der NFL, enttäuschte derweil auf ganzer Linie. Jacksonville ließ nicht nur 40 Punkte zu, Calais Campbell, Yannick Ngakoue und Josh Allen kamen auf 0 Sacks. Linebacker Myles Jack, erst kürzlich mit einer stattlichen Vertragsverlängerung gehalten, wurde nach einem Schlag gegen einen Gegenspieler ejected.
Los Angeles Chargers - Indianapolis Colts 30:24 OT (7:0, 10:6, 7:10, 0:8, 0:6) BOXSCORE
- Melvin Gordon streikt, doch seine Vertreter halten den Verlust in Grenzen. Allen voran Running Back Austin Ekeler erwischte einen Sahnetag. Allen voran erzielte Ekeler den Touchdown zum Sieg in der Overtime. Insgesamt kam Ekeler damit auf drei Touchdowns im Spiel, zwei nach Pässen von Phillip Rivers und den letzten auf dem Boden. Unterm Strich standen 154 Scrimmage-Yards für ihn zu Buche.
- Die Colts lagen zur Pause 6:17 zurück, fingen sich jedoch in der zweiten Hälfte. Touchdowns von Marlon Mack und der zweite von T.Y. Hilton brachten mit 47 Sekunden auf der Uhr den späten Ausgleich im Spiel. Für Hilton bedeutete dies im Übrigen das zehnte Multi-Touchdown-Spiel seiner Karriere. So viele hat zum Beispiel auch Julio Jones.
- Keinen guten Tag erlebte indes Colts-Kicker-Legende Adam Vinatieri. Der vergab zwei seiner drei Field-Goal-Versuche und setzte auch einen von zwei Extrapunkten daneben. Das letzte Mal, dass Vinatieri mindestens drei Field Goals versuchte und nur einmal traf, war 1999.
- Jacoby Brissett zeigte sich in seinem ersten Spiel als etatmäßiger Starter der Colts effizient (21/27) und warf für 190 Yards mit zwei Touchdowns. Er leistete sich nicht viele Fehler, wurde aber Gameplan-bedingt in der zweiten Hälfte auch zu einem geringeren Faktor im Spiel. Die Colts setzten da betont auf den Lauf und so liefen sie letztlich auch für mehr als 200 Yards - Marlon Mack alleine kam auf 174 Yards (25 CAR).
Seattle Seahawks - Cincinnati Bengals 21:20 (0:3, 14:14, 0:0, 7:3) BOXSCORE
Ein hartes Stück Arbeit war der Home Opener für die Seattle Seahawks. Erst im vierten Viertel drehten sie das Spiel ein letztes Mal zum Erfolg. Russell Wilson (14/20, 196 YDS, 2 TD) fand Wide Receiver Tyler Lockett für einen 44-Yard-Touchdown-Pass. Bemerkenswert: Es war der erste Pass in Locketts Richtung im gesamten Spiel! Und letztlich auch sein einziger Catch.
Insgesamt fingen auch nur fünf Seahawks überhaupt Pässe von Wilson - die Seahawks verlegten sich mal wieder hauptsächlich aufs Laufspiel, das aber auch nur bescheiden funktionierte. Bester Receiver war dabei Rookie DK Metcalf, der es auf 89 Yards (4 REC) brachte. Chris Carson lief für 46 Yards (15 CAR) und einen Touchdown, fing zudem 6 Pässe für 35 Yards (TD).
Die Offense der Bengals machte den Hausherren stets das Leben schwer. Es ging hauptsächlich durch die Luft, sodass Andy Dalton letztlich 51 Pässe für 418 Yards warf (2 TD). Besonders der frühere Erstrundenpick John Ross III war Profiteur davon und fing 7 Pässe für 158 Yards und 2 Touchdowns.
Zum Verhängnis wurde den Gästen letztlich, dass sie Mitte des vierten Viertels nur auf Field Goal gingen bei vier Punkten Rückstand, anstatt tief in der Red Zone einen Touchdown zu erzwingen. Zudem vergab Kicker Randy Bullock zuvor einen Field-Goal-Versuch. Besiegelt wurde die Niederlage letztlich kurz vor Ende durch einen Fumble von Dalton nach Sack, der bei den Seahawks landete.
Dallas Cowboys - New York Giants 35:16 (7:7, 14:0, 14:3, 0:7) BOXSCORE
- Die Cowboys sehen sich als Titelkandidaten und unterstrichen diese Ambitionen im ersten Spiel der Saison. Besonders Quarterback Dak Prescott (25/32, 405 YDS, 4 TD) präsentierte sich beim Debüt von Offensive Coordinator Kellen Moore in herausragender Verfassung. Mehr noch: Er ist der erste Cowboys-QB, der in zwei Spielen hintereinander 4 Touchdown-Pässe und mindesten 300 Yards zusammenbrachte (in Week 17 2018 und Week 1 2019).
- Die Cowboys hatten gleich zwei 100-Yard-Receiver: Michael Gallup (7 REC, 158 YDS) und Amari Cooper (6 REC, 106 YDS, TD). Zudem überzeugte Neuzugang Randall Cobb mit einem Touchdown. Einen Touchdown fing indes auch Rückkehrer Tight End Jason Witten, der 2018 noch TV-Experte für ESPN war.
- Aufseiten der Giants lief Saquon Barkley für 120 Yards und legte bereits früh im Spiel einen 59-Yard-Lauf hin. Eli Manning (30/44, 306 YDS, TD) wiederum zeigte eine solide Vorstellung und versuchte auch den einen oder anderen Deep Ball. Jedoch war die Offensive der Giants insgesamt zu ungefährlich und war klar unterlegen gegen die gut aufgelegte Cowboys-Defense.
- Ezekiel Elliott, der erst unter der Woche nach seinem Streik ins Training eingestiegen war, bekam nur 14 Touches und lief für 53 Yards und einen Touchdown. Bei den Giants wiederum durfte ganz am Ende auch noch Rookie-QB Daniel Jones (3/4, 17 YDS), war jedoch kein Faktor mehr.
- Durch den Sieg im heimischen AT&T Stadium haben die Cowboys ihre aktuelle Siegesserie gegen den NFC-East-Rivalen aus New Jersey auf nunmehr 5 Spiele ausgebaut.