Beide Teams fanden nur schwer ins Spiel und erst vier Minuten vor Ende des ersten Viertels gab es die ersten Punkte: Rams-Kicker Greg Zuerlein traf aus 53 Yards zur Führung für die Rams. Allzu lange hielt dies jedoch nicht an, denn die Browns antworteten mit einem Drive über zwölf Spielzüge und einem 23-Yard-Field-Goal von Austin Seibert.
Zuerlein hatte dann fast ein ganzes Viertel später erneut die Chance zur Führung, doch sein Kick aus 48 Yards ging rechts an den Stangen vorbei. Es sah dann danach aus, dass es mit einem 3:3 in die Pause ginge, doch Myles Garrett hatte andere Pläne. Ihm gelang ein Strip-Sack gegen Jared Goff, was die Browns in Position brachte für ein Field Goal kurz vor der Pause. Seibert traf dann souverän aus 35 Yards. 6:3 Cleveland zur Pause.
Zum Start der zweiten Hälfte dann drehten die Rams auf und erhöhten das Tempo. Das Resultat war ein über vierminütiger Drive über zehn Spielzüge, der in einem Touchdown-Pass von Goff auf Cooper Kupp mündete. Die Führung für die Rams. Die Antwort der Browns: Ein Drive über sechs Minuten und ein Touchdown von Tight End Demetrius Harris. Der Schlüssel dazu waren eine 30-Yard-Reception bei einem Screen-Play von Baker Mayfield auf Nick Chubb sowie eine Pass-Interference-Strafe in der Endzone gegen Cornerback Troy Hill.
Wenig später jedoch schlugen die Rams erneut zurück und Goff fand am Ende eines vierminütigen Drives zu Beginn des Schluss-Viertels erneut Kupp in der Endzone. Im Gegenzug stoppten die Gäste einen vierten Versuch in der eigenen Hälfte, nachdem Cleveland einen Draw bei 4th-and-9 versuchte. In der Folge erhöhte Zuerlein aus 37 Yards auf 20:13 mit weniger als sieben Minuten zu spielen.
Die Browns machten es letztlich nochmal spannend. Goff leistete sich noch eine abgefälschte Interception und die Browns marschierten noch bis kurz vor die Endzone. Doch dann fing John Johnson III den finalen Pass der Partie von Mayfield ab und das Spiel war vorbei.
Cleveland Browns (1-2) - Los Angeles Rams (3-0)
Ergebnis: 13:20 (0:3, 6:0, 7:7, 0:10) BOXSCORE
Browns vs. Rams - die wichtigsten Statistiken
- Die Rams hatten gleich zwei 100-Yard-Receiver: Cooper Kupp (11 REC, 102 YDS, 2 TD) und Brandin Cooks (8 REC, 112 YDS). Im Laufspiel hingegen wurde die Verantwortung auf weitaus mehr Schultern verteilt. Gurley (14 CAR, 43 YDS) und Malcolm Brown (3 CAR, 7 YDS) übernahmen die klassischen Läufe, zudem war Goff mit ein paar Scrambles und einem Sneak (15 Yards) mit dabei. Außerdem liefen die Wide Receiver Robert Woods und Kupp insgesamt drei Jet Sweeps für 26 Yards.
- Jared Goff (24/38, 280 YDS) gab eine durchwachsene Figur ab. Er fand Kupp für 2 Touchdowns, leistete sich aber auch 2 Interceptions. Besonders die zweite resultierte zwar aus einem abgefälschten Ball, doch der Pass hatte kaum Chance, anzukommen. Sein Target war essenziell von drei Verteidigern umstellt.
Der Star des Spiels: Cooper Kupp (Rams)
Der Slot-Receiver der Rams machte erst sein drittes Spiel nach langer Verletzung, dürfte aber seine Topform wiedergefunden haben. Er war es, der die wichtigsten Catchs im Spiel machte und die zwei Touchdowns der Gäste erzielte. Insgesamt führte er sein Team auch mit 11 Receptions an. Seine Rückkehr könnte diese Offense auf lange Sicht noch besser machen.
Der Flop des Spiels: Baker Mayfield (Browns)
In einem stets engen Spiel entscheiden Kleinigkeiten. Die größte Kleinigkeit in dieser Partie war Mayfields (18/36, 195 YDS, TD, INT) Tendenz, zu zögerlich zu sein, wenn die Coverage gut ist. Wenn er den Ball schnell - in unter drei Sekunden im Idealfall - loswerden kann, ist er richtig gut. Wenn nicht, dann kassiert er Sacks oder trifft suboptimale Entscheidungen. So gesehen in diesem Spiel.
Analyse: Browns vs. Rams - die Taktiktafel
- Die Rams spielten wie üblich überwiegend in 11-Personnel. Bei einigen Laufspielzügen war die Formation allerdings so "tight", dass man Slot-Receiver Cooper Kupp leicht mit einem Tight End hätte verwechseln können. Entsprechend engagiert blockte er dann auch.
- Nachdem Garrett in der ersten Hälfte noch in erster Linie durch seinen Strip-Sack auffiel, setzte man in der zweiten Hälfte öfter ein Double-Team auf ihn an, da Right Tackle Rob Havenstein merklich Probleme alleine hatte. Nebenmann Guard Austin Blythe kam ihm dann zur Hilfe.
- Die Browns gingen erheblich ersatzgeschwächt ins Spiel und mussten unter anderem ihre komplette Secondary ersetzen. Erstaunlicherweise fiel das im ersten Durchgang aber kaum auf. Man spielte hauptsächlich Man-Coverage und das meist in Press Coverage an der Line. Zudem waren gerade die Linebacker uns Safetys sehr aufmerksam, wenn die Rams auf schnelle Screens setzten. Bis auf wenige Ausnahmen verzichteten die Hausherren auch auf Blitzes und setzten in Sachen Pass Rush auf ihre Defensive Line. Überdies würde viel Wert darauf gelegt, die Edges zu setzen und so die Rams-typischen Outside-Runs zu verhindern. L.A. lief daher, besonders nach der Pause, nur durch die Mitte mit Erfolg.
- Defensiv setzte Los Angeles meist auf Cover-2, was es den Hausherren schwierig machte, einen offenen Mann zu finden. Ein Grund, warum Cleveland meist seinerseits kurze, schnelle Pässe versuchte, um gar nicht erst ins weit gespannte Netz Downfield zu geraten. Beim 30-Yard-Catch-and-Run von Nick Chubb direkt nach dem ersten Rams-TD brachten die Rams dann doch mal mehrerer Blitzer über ihre rechte Seite, während die Browns mit einem Screen konterten und damit genau den richtigen Call fanden. In der Folge gelang den Browns ein Touchdown.