Erst etwa eine Minute vor dem Ende der ersten Halbzeit gelang der erste Touchdown. Bucs-Quarterback Jameis Winston fand Wide Receiver Chris Godwin für einen 20-Yard-TD-Pass und sicherte seinem Team damit die Pausenführung, die dank eines 54-Yard-Field-Goals von Panthers-Kicker Joey Slye mit auslaufender Uhr "nur" 10:9 betrug.
Erschwert wurde der Spielbeginn durch schlechtes Wetter. Strömender Regen und ein Gewitter sorgten nach sieben Minuten im Spiel für eine insgesamt 27-minütige Spielunterbrechung.
Nach dem Break legte Slye Mitte des dritten Viertels ein viertes Field Goal nach, woraufhin die Bucs ihren wohl besten Drive hinlegten. Nach sieben Spielzügen fand Running Back Peyton Barber mit einem 16-Yard-Lauf die Endzone zum 17:12 für Tampa Bay. Die Bucs hatten in der Folge die große Chance, die Führung weiter auszubauen. Nach einem Fumble von Newton ließ jedoch ein gut positionierter Breshad Perriman einen akkuraten Pass von Winston in der Endzone durch die Hände rutschen. Anschließend setzte Kicker Matt Gay einen 42-Yard-Field-Goal-Versuch zum Ende des dritten Viertels daneben.
Carolinas Offense kam danach zwar weiterhin nicht in Tritt, dafür aber die Defense, die nach einem Punt kurz vor die Endzone der Bucs einen Safety erzwang - ein ungeblockter Luke Kuechly machte den Tackle tief im Backfield und in der Endzone gegen Barber.
In der Folge gelang den Panthers offensiv nicht mehr viel, allerdings machte es die Schiedsrichter-Crew nochmal spannend, indem sie bei einem 3rd Down den Spot des Balls unglaublicher Weise um ein halbes Yard nach vorne verlegte und den Hausherren somit ein 1st Down schenkte. Bruce Arians ließ die Entscheidung nicht überprüfen und so ging es noch bis kurz vor die Endzone, wo die Bucs dann ganz nah dran waren, doch noch das Spiel herzuschenken - sie nahmen zwei Timeouts in Serie und kassierten damit eine Delay-Strafe, aus der Carolina aber nichts mehr machte.
Carolina Panthers (0-2) - Tampa Bay Buccaneers (1-1)
Ergebnis: 14:20 (3:3, 6:7, 3:7, 2:3) BOXSCORE
Panthers vs. Buccaneers - die wichtigsten Statistiken
- Das Spiel war ein Beispiel an Ineffektivität bei dritten Versuchen. Zusammen waren die Teams 5/26 bei solchen Downs. Carolina kam auf drei Conversions.
- Nach über 200 Scrimmage-Yards in der Vorwoche war Christian McCaffrey für die Panthers kaum ein Faktor. Er kam lediglich auf 53 Scrimmage-Yards bei 18 Touches.
- Linkslastig: Winston brachte 9 seiner 13 Pässe zu seiner linken Seite an den Bann - bei Pässen von bis zu 20 Air Yards war er sogar 8/9. Nach rechts war er lediglich 4/8 und sein einziger Deep Ball in die Richtung war unvollständig.
Der Star des Spiels: Shaquil Barrett (Buccaneers)
Edge-Rusher Shaquil Barrett legte eine herausragende Vorstellung hin. Er schaffte drei Sacks und zerstörte damit mehrere Angriffsserien der Hausherren direkt selbst. Zudem behinderte sein Pressure kurz vor Spielende einen wohl sicheren Touchdown-Pass von Newton. Auch herausragend: Panthers-Linebacker Luke Kuechly, der es auf 17 Tackles, eine Pass Deflection und einen Safety brachte.
Der Flop des Spiels: Cam Newton (Panthers)
Newton soll voll fit sein, doch selbst wenn dem so ist, legt er bislang keine gute Form an den Tag. Der QB der Panthers vergab mehrere wichtige Passversuche, teilweise, weil er einfach unpräzise war, teils, weil er zu hastig unter Druck agierte. Zudem ging der Fumble im dritten Viertel auf seine Kappe. Abgesehen davon war das Play Calling in manch einer Situation schwach. Man denke vor allem an die drei vierten Versuche, die beide vergeben wurden - einmal mit einem QB-Keeper, einmal durch einen schlechten Pass von Newton. Und das finale Play der Panthers-Offense - ein Direct Snap zu McCaffrey - war viel zu offensichtlich.
Analyse: Panthers vs. Buccaneers: Die Taktiktafel
- Beide Offenses setzten zumeist erfolgreich auf Play Action. Bestes Spiel: Der Touchdown von Godwin kurz vor der Pause. Gut von Winston, nicht wie sonst üblich im Spiel auf seine linke Seite zu werfen und stattdessen aus dem Augenwinkel den offenen Godwin (auf einer Skinny Post Route) zu sehen und einen präzisen Strike anzubringen. Cornerback Donte Jackson war in dieser Situation vom Snap weg nicht im Bilde.
- Auffällig: Die Mehrheit der Sacks auf beiden Seiten waren das Resultat von guter Coverage Downfield. Beim Sack von Brian Burns im zweiten Viertel gegen Winston kam hinzu, dass Winston letztlich den Ball zulange hielt, anstatt ihn wegzuwerfen. Der dritte Sack von Shaquil Barrett Mitte des dritten Viertels wiederum sah einen unentschlossenen Newton gegen Zone Coverage. Er hätte einen offenen Crosser gehabt, zögerte aber den Tick zu lange.
- Nochmal Newton: Im Vorfeld war die Frequenz seiner Deep Balls ein Thema. In diesem Spiel brachte er gleich seinen ersten im Spiel an - für 44 Yards auf Curtis Samuel. Allerdings war der Ball sogar noch etwas unterworfen. Hätte er ihn noch etwas weiter geworfen, hätte daraus sogar ein Touchdown werden können. Wie er ihn letztlich warf, gab er Cornerback Vernon Hargreaves die Chance, mit dem Receiver mitzuhalten und selbigen zu stoppen.
- Newtons Fumble Ende des dritten Viertels war letztlich das Resultat von schlechter Ball-Security. Aber dass Newton überhaupt in die Situation geriet, sich gegen drei Verteidiger ungeblockt duchsetzen zu müssen, ging auf seine Kappe. Das Play war eine Read Option und Newton machte schlicht den falschen Read.