Die Verlierer der Preseason
Tyrod Taylor (Quarterback Buffalo Bills)
Die unruhige Offseason in Buffalo hatte zwar viel mit radikalen Personal-Transaktionen zu tun, allerdings war auch die obligatorische Quarterback-Frage nach Taylors Gehirnerschütterung, die er sich im dritten Preseason-Spiel zugezogen hatte, erneut ein Thema. Seitdem auch T.J. Yates auf dem ConcussionProtokoll gelandet ist, muss sich die Franchise nämlich über eine Neubesetzung Gedanken machen. Selbstverständlich funktionieren diese in diesem Sommer nicht ohne den Namen Colin Kaepernick.
Abgesehen davon wurde Taylor, der wohl über den Saisonstart hinaus ausfallen wird, immer wieder in Trade-Gerüche verwickelt. Coach Sean McDermott gab zwar zuletzt bekannt, dass ein fitter Taylor Buffalos Starter ist, dennoch scheint man nicht mehr gänzlich hinter dem 28-Jährigen zu stehen. Viel zu gewinnen gibt es in diesem Jahr wohl ohnehin nicht.
Brock Osweiler (Quarterback Cleveland Browns)
Es gibt wohl nicht viele Teams, zu denen Brock Osweiler hätte wechseln und dort Aussicht auf einen Startplatz hätte haben können. Die Cleveland Browns waren eines davon - schließlich bestand die Konkurrenz aus Cody Kessler und Rookie DeShone Kizer.
Dennoch hat Osweiler die Chance auf den Platz an der Sonne verspielt. Grund dafür war niemand anderes als er selbst: Als Starter in die Preseason gegangen, konnte er zu keiner Zeit Sympathie für das Offense-Scheme entwickeln. Osweiler war ungenau in seinen Pässen und versuchte jegliches Risiko zu vermeiden. Selbst gegenüber Kevin Hogan soll Osweiler am Ende das Nachsehen gehabt haben.
Osweiler stand mit 16 Millionen Dollar in den Büchern und war als QB3 für Cleveland schlichtweg nicht die richtige Besetzung. Sein Cut war dementsprechend keine große Überraschung, den Pick aus Houston hat Cleveland ja so oder so sicher.
New York Jets
Die Erwartungen waren nie wirklich hoch - nach dieser Preseason sind sie allerdings noch geringer. Die Jets haben eine Vielzahl von Baustellen, die größte davon auf der Quarterback-Position.
Am Donnerstag schien sich die ohnehin schon besorgniserregende Situation weiter zu verschlechtern. Der jüngst aus Mangel an Alternativen auserkorene Starting-Quarterback Josh McCown musste das Spielfeld schmerzverzerrt verlassen. Für einen kurzen Moment zitterten die Fans in East Rutherford tatsächlich ob einer Verletzung eines 38 Jahre alten Josh McCown.
Der konnte nach einem Play Pause schließlich weitermachen. Dennoch stand die Szene sinnbildlich für die Situation der Jets. Backup Christian Hackenberg blieb weit hinter den Erwartungen zurück, es wird kaum Verbesserung zur letztjährigen Kombo Ryan Fitzpatrick/Geno Smith geben. Selbst für den kommenden Draft ist man schlechter gewappnet als die Konkurrenz aus Buffalo, Cleveland und San Francisco.
Blake Bortles (Quarterback Jacksonville Jaguars)
Irgendwie ist Blake Bortles noch immer Nummer eins der Jags. Das Kapitel schien in der Preseason bereits zu einem Ende gekommen zu sein, doch hat man sich aufgrund einer nicht wirklich existierenden Konkurrenz-Situation nochmals für einen vierten Anlauf mit Bortles entschieden. Zum Gewinner macht ihn das dennoch nicht.
Paxton Lynch (Quarterback Denver Broncos)
Ein weiterer Quarterback, der für enttäuschte Mienen gesorgt hat. Im 2016er-Draft mit Empfehlung von John Elway höchstpersönlich ausgewählt, schien der Weg für Lynch nach Osweilers Abgang frei. Seine mangelnde Entwicklung jedoch machte der Franchise einen Strich durch die Rechnung.
An der Stelle von Lynch wird weiter Trevor Siemian agieren, das gab Coach Joseph bereits nach Week 2 bekannt. Ob sich das Fenster für Lynch nochmals öffnet ist derweil fraglich. Kann er die sich ihm bietenden Chancen in dieser Saison nicht nutzen, wird sich Denver in der Offseason wohl um einen neuen QB bemühen.
Indianapolis Colts
Die Saison der Colts scheint einmal mehr von der Gesundheit Andrew Lucks abzuhängen. Dessen Schulter macht weiterhin große Sorgen, ein Zeitpunkt für Lucks Rückkehr steht immer noch nicht fest. Des Weiteren bangt die Franchise zum Saisonbeginn um Ryan Kelly, Jack Menwhort, Chester Rogers, T.J. Green und Clayton Geathers: Eine ganze Armada an Leistungsträgern steht auf der Kippe.
Offense der Washington Redskins
Noch nicht bereit? Die Redskins machen sich aufgrund der holprigen Offense Sorgen um den Saisonauftakt gegen Philly: Die Abgänge von Pierre Garcon und DeSean Jackson sollten durch Terrelle Pryor und Josh Doctson kompensiert werden. Pryor allerdings spielte bislang sehr schwach, Doctson verpasste seine zweite Preseason in Folge. Auch Running Back Rob Kelley zeigte sich noch lange nicht in der Form der letzten Saison. Die letzten Hoffnungen ruhen wohl auf Jamison Crowder.
Offense der Houston Texans
Zwar scheint für die Zukunft alles in Richtung Deshaun Watson zu deuten, doch geht Bill O'Brien erst einmal mit Tom Savage in die neue Saison. Savage allerdings überzeugte noch nicht und wird wohl auch weiterhin Probleme mit dem schwierigen Scheme seines Vorgesetzten haben. Die O-Line wirkt nicht verlässlich und der Ausfall von Will Fuller hilft ebenfalls nicht weiter.