SPOX: War es denn schon immer Ihr Plan, Sportfotograf zu werden?
Cox: Ich habe mich schon früh in die Fotografie verliebt, aber hatte nicht wirklich die finanziellen Mittel, um mir professionelles Equipment zuzulegen. Also habe ich viele Naturaufnahmen rund um Jackson, North Carolina gemacht, wo ich aufgewachsen bin - und viele Bilder von meinem Hund, der es geliebt hat, für die Kamera zu posieren! Eigentlich wollte ich aber Meeresbiologe werden, nachdem ich an einem Sommerprogramm am Strand teilgenommen hatte.
SPOX: Wieso haben Sie Ihre Meinung geändert?
Cox: Ich entschied mich dafür, Broadcast-Journalismus an der University of North Carolina zu studieren, als ich bei einem Sportfotografen-Wettbewerb den dritten Platz gewonnen hatte. Dann nahm ich Fotografie-Kurse und realisierte, wie viel Spaß es mir gemacht hat, Sportfotograf zu sein und dass ich da Karriere machen könnte.
SPOX: Wie viele Bilder machen Sie im Jahr? Wie lange dauert es, bis ein Foto online ist?
Cox: Getty Images berichtet pro Jahr von über 30.000 Sportevents. Wie viele ich genau mache? Die Zahl der Bilder variiert stark, auch abhängig von den Events. Aber ich würde sagen: ziemlich viele! Das Team arbeitet dabei sehr effizient, wir sind sehr schnell. Wenn ich ein Bild gemacht habe, dauert es manchmal nur 58 Sekunden, bis es online verfügbar ist.
SPOX: Und wie viel Zeit im Jahr sind Sie dann unterwegs?
Cox: Das ändert sich jedes Jahr, aber normalerweise bin ich im Herbst und im Winter zuhause, weil ich da bei vielen Football-Spiele in der Nähe arbeite. Dann fahre ich normalerweise zum Stadion, arbeite und fahre anschließend wieder nach Hause.
SPOX: Gibt es dabei eine Art "Fotografen-Bruderschaft"? Verbringt man rund um die Events Zeit zusammen, tauscht Geheimnisse oder sogar Bilder aus?
Cox: Die Getty-Images-Teams stehen sich schon sehr nahe und arbeiten sehr gut zusammen. Was die breitere Foto-Community angeht - die erste Regel des Kamera-Klubs lautet: Du redest nicht über den Kamera-Klub!
SPOX: Harter Codex! Aber gut - haben Sie ein persönliches Lieblingsbild?
Cox: Ja. Auf diesem Bild waren wir bereits im Stechen und die Sonne ging gerade unter. Als wir alle zum zweiten Abschlag gelaufen sind, ist mir aufgefallen, wie toll das Licht über dem Fairway glänzte. Ich habe mich mittig aufgestellt und diesen dramatischen Moment eingefangen, direkt bevor Rory McIlroy die Tour Championship auf dem Green dieses Lochs gewonnen hat.
SPOX: Weiß man es denn sofort, wenn man ein tolles Bild erwischt hat?
Cox: Meistens schon, ja. Man hat das im Gefühl und meist kann man es dank der digitalen Kameras ja auch direkt überprüfen. Manchmal aber sieht man es erst später, vor allem wenn man bei einem großen Event mit mehreren Redakteuren ist. Das ganze Team arbeitet sehr schnell, manchmal hat man den einen Moment erwischt, aber nicht die Zeit, das zu überprüfen.
SPOX: Und haben Sie auch im Football ein Lieblingsbild?
Cox: Ich erinnere mich ganz genau an diesen Moment, und daran, dass ich sofort wusste, dass das ein tolles Foto geworden ist. Da gibt es so viele Komponenten, welche die verschiedenen Aspekte im Football einfangen - das Bild hat mir 2006 den Dave Boss Award of Excellence Photograph im 39. Pro Football Hall of Fame Foto-Wettbewerb eingebracht. Ich liebe Football, seit ich ein kleiner Junge war. In der Pro Football Hall of Fame geehrt zu werden - das ist etwas, von dem ich immer dachte, das es nur Football-Spieler erreichen können.