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So jagt Werner deutsche Football-Talente

Auch in der GFL - hier etwa die Stuttgart Scorpions - gibt es Spieler mit Potential für die USA
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5 Fragen an Gerrik Vollmer

SPOX: Warum Virginia?

Vollmer: Ich denke der Hauptgrund war die Tatsache, dass ich einen sehr guten Kontakt zu den Coaches habe. Das war mir sehr wichtig. Als ich dann da war ... der Campus war unglaublich. Man muss auch immer darüber nachdenken was passiert, wenn Football nicht mehr geht, wenn ich mich verletzen würde. Könnte ich mich dann trotzdem auf diesem College sehen? Und das Gefühl hatte ich dort einfach viel mehr, denn akademisch ist es ohnehin eine Top-Schule und genießt auch hier in meiner High School einen sehr guten Ruf.

SPOX: Seit wann spielen Sie Football?

Vollmer: Ich habe angefangen, als ich 14 Jahre alt war. Das ist über meinen Vater passiert, der war damals einer der besten Offensive Linemen in Deutschland. Ich habe auch nebenher ein wenig Football geschaut, aber eigentlich immer Fußball gespielt - bis ich 14 war. Da gab es in Deutschland die Regel, dass man erst ab 14 mit Helm trainieren darf. Und als ich eben 14 war, habe ich mit Fußball aufgehört und Football angefangen. Bis ich 17 war habe ich dann in Hamburg bei den Devils gespielt, wo mein Vater Coach war.

SPOX: Warum Offensive Line? Folgen Sie da den Fußstapfen Ihres Vaters?

Vollmer: (lacht) Das ist eine gute Frage. Ja, mein Vater hat zwar Offensive Line gespielt, aber ich war auch schon immer größer und ein wenig schwerer als die anderen. Als ich dann bei meinem ersten Training war, war Offensive Line trotzdem eigentlich nicht so meine Position. Aber die haben mich da rein gesteckt und seitdem habe ich O-Line und D-Line gespielt. Da habe ich mich dann immer wohler gefühlt, habe Kraft aufgebaut und bin noch gewachsen - und heute passt es perfekt. Ich würde es so sagen: Damals war es die Position für meinen Körper, aber es macht mir auf jeden Fall Spaß.

SPOX: Wie klappt der Austausch mit der Familie in der Heimat?

Vollmer: Wir schreiben täglich über WhatsApp und skypen einmal pro Woche. Meine Eltern haben natürlich auch viel zu tun, aber wir versuchen, so viel Kontakt wie möglich zu haben. Dann im Juni bin ich nochmal einen Monat lang in Deutschland und werde viel Zeit bei der Familie verbringen. Der Plan danach ist, dass sie im Dezember hierher kommen.

SPOX: Wie sieht das Programm in den kommenden Monaten aus?

Vollmer: Ich bin jetzt aktuell im Training, fünf Mal die Woche, Muskelaufbau und Ausdauer. Das Ziel ist es jetzt erst einmal, Kraft aufzubauen und schwer zu werden. Nach dem Heimatbesuch geht es im Juli dann mit dem Training Camp los. Im Moment habe ich noch meinen eigenen Plan, habe aber den von Virginia schon bekommen. Ich stehe noch in Kontakt mit meinem Coach, weil ich gerne mehr Tage für das Krafttraining hätte. Da habe ich ihn ein paar Dinge gefragt, auch beispielsweise was die Ernährung angeht.

5 Fragen an Simon Krizak

SPOX: Warum Bucknell?

Krizak: Die Entscheidung ist mir letztlich nicht allzu schwer gefallen, da ich nur ein Division-I-Angebot hatte: Bucknell. Aber das war nicht der einzige Grund: Ich mag die Coaches wirklich sehr, die haben mir dort ein sehr gutes Gefühl gegeben, als ich über das Wochenende da war. Stressig war es daher nicht, ich musste nur ein wenig auf das Angebot warten, weil sie sich damit Zeit gelassen haben. Aber als das Angebot dann kam, war für mich eigentlich alles klar. Meine Eltern haben mir von Anfang an gesagt, dass sie mich unterstützen, egal was ich mache. Die freuen sich, dass ich studieren werde - auch wenn sie es natürlich ein bisschen schade finden, dass ich nicht nach Hause komme. Für mich war außerdem die Bildung ein wichtiger Punkt: Bucknell genießt hier einen sehr guten Ruf, gerade mit den Verletzungen weiß man ja nie, was passiert. Deshalb habe ich auch versucht, in eine gute Schule reinzukommen.

SPOX: Seit wann spielen Sie Football?

Krizak: Angefangen habe ich etwa mit 14 in Stuttgart. Mein Bruder hatte davor schon gespielt, dadurch kam ich zum Football. Ich bin dann mit ihm ins Training gegangen, war aber noch zu jung und durfte nur Flag Football spielen. Das wollte ich nicht, deshalb habe ich gewartet, bis ich in ein richtiges Team konnte.

SPOX: Warum Offensive Line?

Krizak: Als ich angefangen habe, wusste ich so gut wie nichts von den Regeln. Ich bin einfach ins Training gegangen, und die Coaches haben mir eine Position zugeteilt - das war von Anfang an die Offensive Line. Da bin ich dann reingewachsen. Ob Guard oder Tackle? Das ist mir eigentlich egal. Ich hab als Guard angefangen, als ich dann einer der Größten im Team war, habe ich auf Tackle gewechselt und hier haben sie mich wieder auf Guard gestellt. In der Auswahl habe ich Tackle gespielt - also das ist mir tatsächlich egal.

SPOX: Wie klappt der Austausch mit der Familie in der Heimat?

Krizak: Über Skype, WhatsApp, immer über irgendeine Videochat-Plattform. Außerdem fliege ich im März, da haben wir drei Wochen lang Ferien, auch nochmal nach Hause - und eventuell im Sommer auch nochmal, je nachdem, wie viel Zeit ich habe.

SPOX: Wie sieht das Programm in den kommenden Monaten aus?

Krizak: Ich habe am Wochenende von meinen neuen Coaches eine E-Mail mit dem Trainingsplan bekommen, damit fange ich jetzt an. Gleichzeitig will ich die Schule gut abschließen, das Schuljahr geht noch bis Ende Mai. Das College-Training-Camp startet dann im Juli, den genauen Termin weiß ich noch nicht. Eventuell schaue ich im Frühling bei den Spring-Einheiten vorbei, um ein wenig zuzuschauen und mich mit den Jungs zu unterhalten.

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