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Luxus-Probleme, Brock und Adrian Peterson

Mehrere Teams gehen mit entscheidenden personellen Fragen in die Offseason
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Seattle Seahawks (10-5-1)

Die Story: Die Offensive Line. Kein Team steckte 2016 auch nur ansatzweise so wenig Geld in die Offensive Line, wie die Seahawks (6,5 Millionen Dollar Cap Hit - Liga-Durchschnitt: 22,7 Millionen). Die Folge: 42 Sacks und 111 QB-Hits kassierte Seattle in der Regular Season. Bei allem Vertrauen in die Improvisationsfähigkeiten von Russell Wilson, hier muss Seattle nachbessern. Darüber hinaus stellt sich die Frage: Was machen die Hawks mit Jimmy Graham? Der geht in sein letztes Vertragsjahr und belastet den Cap mit zehn Millionen Dollar. Im Falle einer Entlassung gäbe es keinen Dead Cap.

Die Prognose: Die Seahawks investieren endlich auch Geld in die O-Line, auch wenn die Verantwortlichen das in den ersten Tagen nach der Saison noch indirekt dementierten. Außerdem gibt es etwas mehr Tiefe und Vielseitigkeit für die Secondary, um Ausfälle schematisch besser auffangen zu können: Nach der Verletzung von Earl Thomas erlaubten die Seahawks 65,3 Prozent Completions bei acht Touchdowns und ohne Interception. Graham bleibt, weil er eine verlässliche Option über die Mitte liefert und eine gute Chemie mit Wilson entwickelt hat. Eine Vertragsverlängerung über 2017 hinaus gibt es aber nicht.

Pittsburgh Steelers (11-5)

Die Story: Bell, Brown B, Big Ben - bei Pittsburgh dreht sich alles um die "Bs". Der Vertrag von Le'Veon Bell läuft aus, der Running Back wird angesichts seiner Bedeutung für das Passing Game der Steelers eine stolze Summe verlangen. Dann braucht Pittsburgh einen verlässlichen Nummer-2-Receiver neben Antonio Brown, umso mehr, da der Vertrag von Markus Wheaton ausläuft. Das könnte Martavis Bryant sein, wenn er sich nach abgesessener Sperre tatsächlich rehabilitiert präsentiert. Ein großes "wenn", und unklar ist auch der Status vom Dauer-Patienten Ladarius Green. Ben Roethlisberger zeigte derweil in der zweiten Saisonhälfte einige Schwächephasen - ein langfristiger Nachfolger sollte langsam aber sicher aufgebaut werden.

Die Prognose: Um Bell sollten sich Steelers-Fans keine Sorgen machen - der Running Back wird notfalls den Franchise Tag erhalten. James Harrison erhält einen neuen Einjahresvertrag, Pittsburgh investiert einen respektablen Draft-Pick in einen Quarterback. Die Defense präsentierte sich über die zweite Saisonhälfte stark verbessert - daher können die meist in der Free Agency zurückhaltenden Steelers Geld in einen Komplementär-Receiver stecken.

New York Giants (11-5)

Die Story: Die ungewöhnlich aggressive Free Agency in der Vorsaison hat sich für die Giants-Defense voll ausgezahlt. Jetzt gilt es, auch auf der anderen Seite des Balls nachzubessern - zumindest ein neuer Left Tackle muss her. Ähnlich wie Pittsburgh, sollten sich auch die G-Men um einen potentiell langfristigen Franchise-Quarterback bemühen, den man hinter Eli Manning aufbauen kann. Kritischste individuelle Personalie: Der Einjahresvertrag von Jason Pierre-Paul läuft aus.

Die Prognose: Pierre-Paul hat bereits Ende Januar unmissverständlich klar gemacht, dass er einen Franchise Tag nicht unterschreiben wird. Der Defensive End spielte eine starke Saison, doch die Giants-Defense konnte seinen Ausfall in der Schlussphase erstaunlich gut auffangen. In der Folge lässt New York JPP, der einen teuren, langfristigen Deal fordert, ziehen und sucht im Draft einen Nachfolger. Darüber hinaus kommt auch ein neuer Running Back zu den G-Men, um Perkins zu ergänzen.

Atlanta Falcons (11-5)

Die Story: Für einen Super-Bowl-Teilnehmer stehen die Falcons doch vor einigen Änderungen: Offensive Coordinator Kyle Shanahan, der in dieser Saison eine der besten Offenses der letzten zehn Jahre designed hat, ist bekanntermaßen der neue Head Coach der San Francisco 49ers, während sich Atlanta defensiv gleich von mehreren Coaches trennte. Somit steht vor allem die Frage danach, wie stark die Falcons in der Vorsaison erfolgreiche Rezepte abändern.

Die Prognose: Atlanta dreht offensiv nur an einigen Stellschrauben, muss aber zunächst beweisen, dass es weiter so glänzende Game Plans auf den Rasen bringt. Bis dahin: Pass-Rush! Vic Beasley hatte zwar 15,5 Sacks, allerdings mit einer extrem hohen Pressure-zu-Sack-Rate. Atlanta muss deutlich besser werden, wenn es darum geht, Druck auf den Quarterback auszuüben und hat ansonsten keine offensichtlichen Baustellen. Geld kann also durchaus hier investiert werden.

Oakland Raiders (12-4)

Die Story: Vertragsverlängerungen! Sowohl Khalil Mack, als auch Derek Carr gehen in das jeweils letzte Jahr ihres Rookie-Vertrags. Beide sind die absoluten Säulen dieses Teams und sollten vorzeitig gehalten werden. Ansonsten: Verstärkungen für die Secondary wären nicht die schlechteste Idee, während die Offense etwas anders aussehen dürfte - der Vertrag von Offensive Coordinator Bill Musgrave wurde nicht verlängert, Musgrave ist jetzt bei Division-Rivale Denver. Stattdessen wurde aber QB-Coach Todd Downing befördert, der Umbruch dürfte sich also in Grenzen halten.

Die Prognose: Die Raiders haben fast 50 Millionen Dollar an Cap Space und sich zuletzt in Punkto Management sehr gut präsentiert - zu sehen etwa bei der vorzeitigen Vertragsverlängerung mit Jack Del Rio. Genau das passiert 2017 auch mit Carr und Mack.

Kansas City Chiefs (12-4)

Die Story: Zwei kritische Personalien im Chiefs-Lager. Nummer eins: Eric Berry. Der Vertrag des so wichtigen Safetys läuft aus, die Gespräche verlaufen bislang eher schleppend. Nummer zwei: Jamaal Charles, der nahezu die komplette Saison verletzt verpasste. Darüber hinaus dürften sich nach dem Playoff-Aus gegen Pittsburgh auch die Fragen häufen, ob KC mit Alex Smith wirklich jemals den ganz großen Wurf schaffen kann.

Die Prognose: Das Charles-Kapitel in Kansas City endet. Der 30-Jährige ist bei all seiner Klasse inzwischen ein zu großes Verletzungsrisiko und würde den Cap mit 6,1 Millionen Dollar belasten. Im Falle einer Entlassung bliebe kein Dead Cap. Berry muss und wird gehalten werden, große Sprünge sind allerdings nicht möglich: Die Chiefs stehen aktuell bei zwei Millionen an Cap Space.

Dallas Cowboys (13-3)

Die Story: Die Cowboys haben ein waschechtes Luxusproblem: In Dak Prescott haben sie ihren Franchise-Quarterback mit ein wenig Glück gefunden, damit stellt sich die Frage: Was tun mit Tony Romo? Der 36-Jährige würde den Salary Cap mit 24,7 Millionen Dollar belasten, eine Entlassung hinterlässt 2017 einen Dead Cap von 19,6 Millionen Dollar. Damit wäre ein Trade für Dallas wohl die interessanteste Option.

Die Prognose: Tony Romo wird Anfang April kein Spieler der Dallas Cowboys mehr sein - egal, was bis dahin aus Big D zu hören ist. Trotz des noch stolzen Vertrages findet Dallas einen Trade-Partner. Immerhin: Romo kann nach der kommenden Saison schon deutlich günstiger (Dead Cap 8,9 Millionen) entlassen werden.

New England Patriots (14-2)

Die Story: Luxusproblem, Teil 2: Was machen die Pats mit Jimmy Garoppolo? Der geht 2017 in sein letztes Vertragsjahr und auch wenn bei Brady theoretisch jederzeit der körperliche Absturz kommen könnte - bisher gibt es keinerlei Anzeichen dafür, New England will mit Brady angeblich sogar nochmals verlängern. Garoppolo noch zwei, vielleicht gar drei Jahre auf der Bank zu haben, wäre ein angenehmer Luxus - doch mit Blick auf die zahlreichen auslaufenden Verträge und die typische Vorgehensweise der Patriots ein Luxus, den sich Bill Belichick nicht leisten wird.

Die Prognose: Garoppolo geht als umworbener Free-Agent-Quarterback im März für einen teuren Draft-Pick über den Ladentisch, und New England hält zumindest einige der wichtigen Leistungsträger mit auslaufenden Verträgen: Dont'a Hightower, Martellus Bennett und Malcolm Butler. Kritischer wird es da bei Logan Ryan und auch LeGarrette Blount - wobei der Running Back mutmaßlich vergleichsweise günstig bleiben könnte. Der angenehme Aspekt: New England geht mit unglaublichen 60 Millionen Dollar an Cap Space in die Offseason, hat also Spielraum.

Der NFL-Spielplan im kompletten Überblick

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