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Wells kontert Brady-Vorwürfe

SID
Den Super-Bowl in der Tasche - trotzdem bringt Deflate-Gate mächtig Ärger für die Patriots
© getty

Anwalt Ted Wells, der für die NFL den Untersuchungsbericht zu Deflate-Gate vorgelegt hatte, hat sich nun persönlich zu Wort gemeldet - und die Attacken von Seiten Tom Bradys scharf gekontert. Der rüstet sich derweil für seinen Einspruch. Außerdem: Die Jags bescheren dem verletzten Pick Dante Fowler Jr. einen warmen Geldregen - und Jameis Winston wird mal wieder kritisiert.

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Wells kontert Brady-Vorwürfe

Nachdem Tom Bradys Berater Don Yee den Untersuchungs-Bericht von Anwalt Ted Wells hart kritisiert hatte, hat sich dieser nun zu Wort gemeldet und auf die "persönlichen Angriffe" reagiert. Wells, der bereits mehrfach Untersuchungen für die Liga durchgeführt hatte, unter anderem im "Bullying"-Skandal der Miami Dolphins 2013, war von Yee als nicht vertrauenswürdig bezeichnet worden. Er habe seinen Bericht "für den Käufer", also für die NFL geschrieben.

In einer Telefonkonferenz schlug Wells nun zurück. "Als ich zum unabhängigen Prüfer ernannt wurde, hat niemand bei den Patriots oder in Herrn Bradys Camp Bedenken bezüglich meiner Unabhängigkeit oder meiner Integrität geäußert. Wenn ich mich recht erinnere, hat [Pats-Besitzer] Herr Kraft meine Ernennung sogar öffentlich begrüßt." Es sei nicht richtig, seine Position anzuzweifeln, nur weil man mit den Ergebnissen nicht übereinstimme.

Unter anderem hatte Wells kritisiert, dass Tom Brady ihm dessen Telefondaten verweigert habe. "Ich möchte das klar und deutlich sagen: Ich habe Herr Brady und seinen Beratern gesagt, dass ich sein Handy nicht an mich nehmen will. Ich sagte: 'Ich will keine Privatinformationen sehen. [...] Behaltet das Handy, gebt mir einfach die Dokumente, die mit dieser Untersuchung zusammenhängen und ich nehme Sie beim Wort. Sie haben es dennoch verweigert." Er hätte sich mit Ausdrucken zufrieden gegeben.

Darüber hinaus habe er mit dem für die Ausrüstung zuständigen Assistenten Jim McNally, der sich selbst in einer SMS als "Deflator" bezeichnet hatte, nur einmal sprechen können, die übrigen drei Gespräche seien von der NFL-Security geführt worden. Als die verdächtigen SMS aufgetaucht sein, habe er um ein weiteres Gespräch ersucht. Dieses sei von den Patriots verweigert worden.

Wells forderte Yee auf, seine angeblich entlastenden Notizen aus dem Gespräch des Quarterbacks mit dem Prüfer zu veröffentlichen. Die NFL habe Brady ganz sicher keine Falle stellen wollen. Dass die Liga es auf "den beliebtesten Spieler der Liga, das Gesicht der Liga" abgesehen habe, sei lächerlich: Der Bericht sei nur von einer Sache gesteuert worden: "Den Beweismitteln."

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Laut einem Bericht des Fanartikel-Portals Fanatic.com habe sich der Verkauf von Brady-Fanartikeln verdoppelt. So sei sein Jersey neben den beiden Top-Draft-Picks Jameis Winston und Marcus Mariota das meistverkaufte Jersey der Liga.

In der Vorbereitung auf seinen Einspruch soll sich Brady die Dienste von Anwalt Jeffrey Kessler gesichert haben. Kessler hat bereits die Spielergewerkschaften aller großen US-Ligen vertreten und kam unter anderem auch bei den Prozessen von Ray Rice, Adrian Peterson und Greg Hardy zum Einsatz. Es ist also nicht sein erstes Rodeo mit der NFL - und seine Erfolgsquote ist hoch.

Fans der von Brady so lange geplagten New York Jets machten ihre Schadenfreude über die Sperre des Golden Boy derweil öffentlich. "#TomShady" steht derzeit auf zwölf großen elektronischen Werbetafeln in der Nähe des eigenen Stadions, darunter das Jets-Mantra "J-E-T-S Jets! Jets! Jets!" Wie teuer die Aktion der Fans war, wollte die Betreiber der Anzeigetafeln nicht verraten.

Maximalvertrag für Dante Fowler Jr.

Der an Position drei gedraftete Pass Rusher hatte sich in seinem ersten Training als Profi das Kreuzband gerissen. Dennoch haben die Jacksonville Jaguars mit dem 20-Jährigen nun den bei ihm möglichen Maximalvertrag ausgehandelt: Über vier Jahre bekommt Fowler Jr. nun voll garantierte 23,5 Millionen Dollar - und das, obwohl er das erste Jahr zuschauen wird.

"Die Verhandlungen mit Dantes Vertretern waren bereits vor seiner Verletzung im Gang, nichts hat sich geändert", so GM David Caldwell. "Wir freuen uns darauf, ihn 2016 und darüber hinaus wieder auf dem Feld zu sehen."

Seminoles-Legende: Winston war peinlich

Obwohl der Top-Pick im Draft bei den Florida State Seminoles einen nationalen Titel und die Heisman Trophy gewonnen hat, sind die großen Namen der Universität nicht besonders gut auf Jameis Winston zu sprechen. Nun hat sich der legendäre Coach Bobby Bowden zu Wort gemeldet.

"Ich denke dass sowohl Florida State Fans als auch die Förderer der Meinung sind, dass er in vielerlei Hinsicht peinlich für die Uni war", so Bowden in einer Radiosendung. "Er hat viele Spiele gewonnen und war wahrscheinlich einer der besten Spieler überhaupt an der Florida State, aber er hat sich abseits des Feldes selbst geschadet. Die gute Nachricht ist: Er ist jung genug, um das vergessen zu machen."

NFL spricht Dolphins frei

Schon bevor die Dolphins Defensive Tackle Ndamukong Suh mit einem 114-Millionen-Dollar-Vertrag zum bestbezahlten Verteidiger der Liga-Geschichte machten, hatte ESPN die Details des Deals verkündet. Hatte die Franchise also unerlaubt mit dem Free Agent verhandelt? In den 72 Stunden vor Beginn der Free Agency sind konkrete Verhandlungen nicht erlaubt.

Die Liga leitete daraufhin eine Untersuchung ein, hat das Front Office der Dolphins nun jedoch freigesprochen. Man habe keine Verletzung der Regeln feststellen können. "Ich hätte natürlich gerne mit Suh gesprochen, aber ich wusste, dass wir nicht dürfen. Also haben wir es nicht gemacht", hatte Team-Eigner Stephen Ross bereits vor der Untersuchung betont.

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