NBA

Ein fast perfekter Nowitzki

Von SPOX
Dirk Nowitzki war mit 18 Punkten Topscorer der Mavs in Detroit
© Getty

Die Dallas Mavericks (5-5) feiern einen souveränen 100:86-Sieg bei den Detroit Pistons (2-8) und gewinnen damit zum ersten Mal in dieser Saison auswärts. Außerdem sind Dirk Nowitzki und Co. nach ihrem miesen Saisonstart jetzt wieder bei einer ausgeglichenen Bilanz angekommen. Für Nowitzki läuft es in Detroit viel besser als zuletzt.

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Die Mavs erwischten im halbleeren Palace of Auburn Hills (nur 10.073 Zuschauer) einen perfekten Start und führten nach einem Layup von Shawn Marion Mitte des ersten Viertels bereits mit 19:4. Die ersten acht Würfe der Mavs waren alle drin.

Zur Halbzeit lag Dallas mit 14 Punkten in Führung (52:38), nach einem 16:0-Run zu Beginn des dritten Viertels abgeschlossen von einem Fadeaway von Dirk Nowitzki stand es ganz schnell 68:40. Game over.

Wright mit Sensations-Dunk

Im letzten Viertel sorgte Backup-Forward Brandan Wright mit einem überragenden Tomahawk-Dunk nach Pass von Jason Terry noch für ein absolutes Mavs-Highlight-Play der bisherigen Saison. Danach stand es dann 88:61 Mavs...

Nowitzki hatte in seinen letzten beiden Spielen große Probleme mit seinem Wurf (nur 5/22 aus dem Feld), in Detroit lief es für den Deutschen aber schon wieder viel besser.

Nowitzki fand seinen Jumpshot wieder, traf neun seiner zehn Wurfversuche aus dem Feld und war am Ende mit 18 Punkten Topscorer der Mavs. Sein Plus-Minus-Wert: +42. Nowitzki fehlen noch 19 Zähler, um die 23.000-Punkt-Marke in seiner Karriere zu knacken.

Mavs mit starker Quote

"Ich hatte von Anfang an einen guten Rhythmus. Mir hat es ingesamt gefallen, wie wir das Spiel angegangen sind. Es geht nicht so sehr darum, gegen wen wir spielen. Es geht mehr um uns. Darum, dass wir hart spielen und an beiden Enden des Courts konstant Gas geben", sagte Nowitzki.

Unterstützung erhielt er vor allem von Marion (14 Zähler), Vince Carter (11) und Ian Mahinmi (10). Delonte West erzielte zwar nur 6 Punkte, überzeugte aber mit 10 Assists und 5 Steals.

Lamar Odoms Auftritt war offensiv einmal mehr enttäuschend (0/3 FG), immerhin griff sich der Mavs-Neuzugang aber 7 Rebounds ab und verteilte 4 Assists.

Es war eine insgesamt sehr effiziente Leistung der Mavs, die fürs Spiel über 55 Prozent aus dem Feld schossen und den Ball auch ohne den zum zweiten Mal in Folge pausierenden Jason Kidd (Rückenverletzung) gewohnt gut laufen ließen (28 Assists).

Bester Spieler: Delonte West

"Wir hatten in dieser Saison schon einige miese Spiele, aber heute war es gut. Jeder hat seinen Teil zum Sieg beigetragen und dem anderen geholfen", sagte Marion.

Und Coach Rick Carlisle ergänzte: "Es ist ein Auswärtssieg, den wir bislang in der Saison noch nicht hatten. Das war also schon wirklich wichtig. Wir haben es bis jetzt noch nicht geschafft, so richtig Momentum zu bekommen. Unser Ziel ist es jetzt natürlich, auf diesen Sieg weiter aufzubauen."

Ein Sonderlob hatte Carlisle für West parat. "Es kommt nicht oft vor, dass ein Spieler 9/10 aus dem Feld trifft, aber nicht der beste Spieler auf dem Feld ist. Der beste Spieler auf dem Feld war heute Delonte", meinte Carlisle.

Der Sieg war so problemlos für die Mavs, dass Carlisle alle Schlüsselspieler frühzeitig auf die Bank holen und für die nächsten Aufgaben schonen konnte. In der Garbage-Time kam dann auch Yi Jianlian zu seinem Mavs-Debüt.

Fünfte Pistons-Pleite in Folge

Ganz anders als bei den Mavs ist die Lage bei den Pistons. Viel trostloser könnte es kaum sein. Backup-Point-Guard Will Bynum war mit 20 Punkten noch der beste Mann bei Detroit, das die fünfte Niederlage in Serie kassierte.

Die Pistons mussten erneut auf die verletzten Rodney Stuckey (Leiste) und Charlie Villanueva (Knöchel) verzichten. Vor allem der Ausfall von Stuckey ist nicht ansatzweise zu kompensieren. Seit Stuckey nicht mehr spielen kann, hat Detroit kein Spiel mehr gewonnen.

Rookie Brandon Knight startete gegen Dallas auf der Point-Guard-Position für die Pistons - er traf zwar stark von draußen (4/5 Dreier), war aber vor allem für 6 der 20 Turnover bei Detroit verantwortlich.

Wie schlimm es bei den Pistons aussieht? Ihre letzten vier Spiele vor der Partie gegen die Mavs hatten sie mit 16, 23, 23 und 24 Punkten Differenz verloren. Kein Team in der NBA-Geschichte hat jemals vier Spiele in Folge mit mindestens 23 Punkten Unterschied verloren.

Dallas am Mittwoch in Boston

Und das letzte Team, das fünf Spiele nacheinander mit mindestens 16 Zählern Differenz verloren hat, waren die Washington Bullets im Jahr 1994. Nur weil die Pistons gegen Dallas die letzten 12 Punkte des Spiels machten, sind sie jetzt nicht in diesem Klub.

"Ich habe es immer gesagt. Es wird ein schmerzhafter Prozess für uns. Jeder will ein Baby, aber wenige wollen die Schwangerschaft durchmachen. Es wird hart für uns", erklärte der neue Pistons-Coach Lawrence Frank.

Aber zurück zu den Mavs. Der 1-4-Start des Champions ist nicht vergessen, aber nach vier Siegen aus den letzten fünf Spielen sieht die Welt in Dallas schon wieder viel besser aus. Weiter geht es für die Mavs schon am Mittwoch, dann steht ein anderes Kaliber als die grottigen Pistons auf dem Programm. Es geht zu den Boston Celtics, die seit Freitag nicht gespielt haben und ausgeruht sind.

"Das sind die Spiele, auf die man sich besonders freut. So wie gegen Miami. So wie gegen die Lakers", schaute Terry schon voraus.

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