Dirk Nowitzki lieferte mit 27 Punkten (10/20 FG) und 13 Rebounds zwar eine starke Vorstellung ab, aber der Rest der Mavs traf so gut wie nichts (31,7 Prozent aus dem Feld). Topscorer der Lakers war wie gewohnt Kobe Bryant (28 Punkte), Pau Gasol kam auf 20 Punkte, Andrew Bynum steuerte 18 Punkte und 13 Rebounds zum Erfolg bei und Lamar Odom verbuchte ebenfalls ein Double-Double (16 Punkte, 11 Rebounds).
Im letzten Viertel ging im Staples Center nach einem harten Foul von Jason Terry an Steve Blake die Post ab, es kam zu hässlichen Szenen. Insgesamt fünf Spieler wurden von den Refs vor Ende des Spiels in die Kabine geschickt. Außerdem musste eine Frau, die teilweise nackt war und hinter der Mavs-Bank aufs Feld stürmen wollte, vom Sicherheitspersonal abgeführt werden.
Lakers - Mavericks: Die Highlights des Spiels im Video bei ESPN
Reaktionen:
Rick Carlisle (Trainer Dallas): "Wir wissen, dass unsere Gegner versuchen, uns aus unserem Rhythmus zu bringen. Wir wissen, dass Teams unser Talent respektieren und deshalb versuchen, uns physisch zu schlagen. Darüber reden wir seit zwei Wochen. Es war viel Feuer im Spiel. Wir nehmen die Niederlage hin und bereiten uns auf die nächste Aufgabe vor."
Dirk Nowitzki (Dallas): "Es war ein heißes Spiel mit vielen Emotionen. Es war ein verfrühtes Playoffspiel. Die Emotionen kochen hoch, Dinge passieren, genau das macht die Playoffs aus."
Tyson Chandler (Dallas): "Es war ein guter Check für uns, um zu sehen, wo wir stehen. Wir müssen uns steigern und erwachsen werden. Wenn wir da hinkommen wollen, wo wir gerne hinmöchten, dann werden so Abende wie heute kommen. Dieser Herausforderung müssen wir gewachsen sein."
Jason Terry (Dallas): "Es war einfach nur ein hartes Foul. Es war eine lange Woche für mich, die Emotionen sind mit mir durchgegangen. So etwas darf mir nicht passieren und dafür habe ich mich schon bei der Mannschaft entschuldigt. Aber solche Dinge passieren. In einer Saison über 82 Spiele fliegst du eben auch mal runter, so sehe ich das. Es war nicht meine erste Ejection und wird wahrscheinlich auch nicht meine letzte sein. Ich erwarte nicht, dass ich gesperrt werde. Es war ein unsportliches Foul, aber ich wollte ihn nicht verletzen."
... über das Spiel: "Wir wussten, dass es schwer für uns werden würde, weil es für uns eine Back-to-Back-Situation war und die Lakers vier Tage Pause hatten. Sie waren einfach besser als wir."
Mark Cuban (Owner Dallas): "Solche Spiele gibt es. Die Spurs haben mit 30 gegen Miami verloren, Miami hat mit 30 gegen die Spurs verloren. Die Lakers haben in Cleveland verloren. Es war einfach nur ein schlechtes Spiel von uns, wir haben nichts getroffen und waren frustriert. Was will man machen?"
Matt Barnes (L.A. Lakers): "Wir sind eine Familie. Wenn jemand kommt und deinen Bruder schlägt oder rumschubst, dann verteidigst du ihn. Genau das war der Fall heute. Wir lassen nicht zu, dass die in unsere Halle kommen und uns herumschubsen."
Lamar Odom (L.A. Lakers): "Wir sind ins Rollen gekommen und spielen im Moment sehr gut. Wir wollten einfach rauskommen und unsere beste Leistung abrufen. Seit dem All-Star-Break gelingt uns das sehr gut."
Andrew Bynum (L.A. Lakers): "Wir wollten dem Spiel unseren Stempel aufdrücken und jeden wissen lassen, dass wir hier sind, um zu gewinnen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Alles wie erwartet beim Showdown im Staples Center. Die Mavs nehmen die beste Auswärtsbilanz der NBA (27-10) ins Spiel und beginnen wieder mit Kidd, Beaubois, Marion, Nowitzki und Chandler. Die Lakers mit ihrer gewohnten Starting Five: Fisher, Bryant, Artest, Gasol und Bynum.
7.: Beide Teams legen zu Beginn wenig Wert auf Defense, es wird ordentlich gescort. Nowitzki, Kidd (zwei Dreier), Bryant und Gasol alle schon mit 6 Punkten. Nach einem butterweichen Dirk-Jumper mit ablaufender Shot-Clock führen die Mavs 18:17. Timeout.
12.: Odom ist im Spiel und bringt die Lakers per Jumper in Führung. Ganz interessantes Duell der zwei Topfavoriten auf den Sixth Man of the Year Award. Terry hat auf Seiten der Mavs viel besser ins Spiel gefunden als zuletzt, schon 4 Punkte für Jet. Völlig offenes Spiel. 28:26 Lakers.
15.: Zuerst darf Barnes an der Baseline ungehindert zum Korb spazieren und es krachen lassen, dann schnappt sich Bynum nach einem Fehlwurf von Blake den Offensiv-Rebound, setzt sich spielerisch gegen Nowitzki durch und hämmert den Ball durch den Ring. Die Lakers setzen sich zum ersten Mal leicht ab, obwohl Bryant eine Pause bekommt. 34:28.
19.: Wieder einmal ist die Bank der Mavs zur Stelle, wenn sie gebraucht wird. Barea macht da weiter, wo er gegen die Clippers aufgehört hat und kommt immer wieder zum Korb durch. Ganz stark, der Puertoricaner. Und dann trifft Stojakovic schon seinen zweiten Dreier aus der Ecke. Dallas wieder vorne. 40:38.
22.: Spektakuläre Phase im Staples Center. Erst Nowitzki mit einem klasse Move, als er in der Zone abschließt und Artest noch das Foul anhängt. Dann kommen aber die Lakers. Eine sensationelle Rettungsaktion von Bryant, der in die Zuschauer hechtet, führt zu einem offenen Artest-Jumper im Fastbreak. Dann läuft Gasol heiß. 7:0-Run der Lakers. 49:43.
28.: Zu Beginn der zweiten Halbzeit bekommt Nowitzki ein albernes technisches Foul und auch sonst läuft es nicht bei den Mavs, die jetzt einen schlechten Job am Brett machen. Gasol ist mit dem Tip-Shot erfolgreich, die Lakers beginnen das dritte Viertel mit einem 11:4-Run und sind zum ersten Mal auf 10 Punkte weg (65:55).
36.: Ein Dreier von Odom beschließt ein dominantes drittes Viertel für die Lakers. Der Champion ist auf 12 Punkte weg (82:70), Gasol steckt zwar in Foulproblemen, aber das macht auch nichts. Nowitzki steht bei 22 Punkten, aber vom Rest der Mavs kommt viel zu wenig.
37.: Odom for three. Offensiv-Foul Nowitzki. Odom for three. Der Sixth Man der Lakers dreht jetzt komplett durch und haut innerhalb von einer Minute schon seinen dritten Dreier rein. Es geht dahin für Dallas. 88:70 Lakers. Timeout Mavs.
39.: Der Frust bei den Mavs ist groß. Jetzt wird es hässlich. Blake wird von Terry beim Drive zum Korb gefoult und am Ende hart auf den Boden geschubst. Das passt Blake natürlich nicht, er geht auf Terry los und daraus entsteht die typische Rudelbildung. Am Ende des Chaos fliegen Terry, Haywood, Blake und Barnes vom Feld. Wenn Bryant und Cardinal auf den Bänken nicht einige Leute zurückgehalten hätten, hätte es noch übler werden können.
41.: Vogelwild, was hier abgeht. Jetzt geht es in den Zuschauerrängen weiter. Hinter der Mavs-Bank tickt ein Fan aus und muss vom Sicherheitspersonal energisch abgeführt werden. Die Mavs waren derweil wieder auf 11 Punkte dran, aber dann zieht Bryant kurz an und schon sind es 15 Punkte Vorsprung (95:80).
47.: Das Spiel ist längst entschieden, die Lakers führen mit 26 (108:82), aber hier geht immer noch die Post ab. Cardinal leistet sich ein hartes Foul gegen Gasol, Brown verteidigt seinen Teamkollegen und wird jetzt auch noch mit einer Ejection belegt. Warum Gasol überhaupt noch im Spiel ist, bleibt das Geheimnis von Jackson.
Der Star des Spiels: Lamar Odom. Die Bank der Lakers gehört mit Sicherheit nicht zu ihren großen Stärken, aber mit Odom hat der Champion einen Topfavoriten auf den Sixth Man of the Year Award. Wer das Spiel gegen Dallas gesehen hat, der kann seine Stimme eigentlich nur Odom geben. Denn der Lakers-Forward (16 Punkte, 11 Rebounds, +24) gewann das Duell der wohl besten sechsten Männer der NBA gegen Jason Terry, wie es eindeutiger hätte nicht sein können. Ende des dritten und Anfang des letzten Viertels war es ein persönlicher 11:0-Run von Odom inklusive drei Dreiern, der das Spiel zugunsten der Lakers entschied.
Der Flop des Spiels: Jason Terry. Schon beim Spiel gegen die Clippers lieferte Jet eine miserable Leistung ab - und gegen die Lakers wurde es nicht besser. Terry traf zwar seine ersten beiden Versuche aus dem Feld, aber danach lief überhaupt nichts mehr zusammen. 2/9 aus dem Feld, nur 5 Pünktchen - wenn Terry so ein Totalausfall ist, können die Mavs die Lakers unmöglich schlagen. Sein Frust-Foul gegen Blake und die daraus resultierende Ejection waren das i-Tüpfelchen auf einen furchtbaren Auftritt von Terry.
Analyse: Im Staples Center entwickelte sich zu Beginn ein Duell auf Augenhöhe. Mit der Defense waren beide Coaches im ersten Viertel sicher nicht zufrieden, aber das lag auch daran, dass beide Teams im Angriff sehr konzentriert begannen und schnell ihren Flow fanden. Ende des ersten Viertels hatten die Mavs und Lakers zusammen 15 Assists und nur zwei Turnovers auf dem Konto - es war ein Topspiel auf hohem Niveau, extrem physisch geprägt und mit höchster Intensität geführt. Es war schon mehr als ein bisschen Playoff-Atmosphäre zu spüren.
Ganz stark präsentierte sich bei den Lakers auch Artest, der alleine im ersten Viertel 5 Assists verteilte und damit die Antwort auf Mavs-Boss Mark Cuban gab, der von einem Vorteil für Dallas gesprochen hatte, wenn der Ball viel in den Händen von Artest wäre. Zu Beginn des zweiten Viertels schien es so, als ob die Lakers die Mavs dank ihrer körperlichen Überlegenheit und größeren Toughness mal wieder herumschubsen würden. Die "Monster" (O-Ton Carlisle) der Lakers dominierten und sorgten dafür, dass sich L.A. leicht absetzen konnte, obwohl Bryant eine Pause bekam und auf der Bank saß.
Dallas leistete sich in dieser Phase viele Ballverluste und drohte den Anschluss zu verlieren. Doch aus drei Gründen blieben die Mavs dran. Zum einen war Nowitzki von der Lakers-Defense nie zu stoppen, zum zweiten brachte die Mavs-Bank mit Barea und Stojakovic erneut viel Energie ins Spiel - und zum dritten machten die Mavs insgesamt einen guten Job am Brett (25:18-Rebounds zur Pause).
Nach der Pause sah die Sache aber dann ganz anders aus. Die Lakers schalteten in Sachen Toughness einen Gang höher und ihre Big Men Gasol und Bynum übernahmen die Kontrolle über das Spiel. Die aussagekräftigste Statistik des dritten Viertels betraf die Second-Chance-Points. L.A.: 11. Dallas: 0. Nachdem Odom dann auch noch von Downtown heiß lief, war die Partie Anfang des Schlussviertels entschieden.
Danach wurde es mit insgesamt fünf Ejections noch richtig hässlich und am Ende bekam Dallas eine richtige Packung und schlicht und ergreifend ganz böse den Hintern versohlt. Die Lakers wollten im Hinblick auf die Playoffs eine klare Message an die Mavs senden - das ist ihnen perfekt gelungen. Sollten die Mavs eventuell in Runde zwei auf die Lakers treffen, dürfte spätestens jetzt jedem klar sein, was das Ergebnis wäre. Es würde zu einem Desaster werden für Dallas.
Während die Lakers nach ihrem achten Sieg in Folge (16-1 in den letzten 17 Spielen) jetzt sogar noch San Antonio angreifen können, können die Mavs nach ihrer höchsten Saisonniederlage Rang zwei vergessen. Sie müssen sich darauf konzentrieren, nicht noch von Oklahoma City eingeholt zu werden. Beunruhigend für die Mavs: Gegen Playoff-Teams der Western Conference haben sie jetzt sieben Spiele in Folge verloren.
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