Boston Celtics (E1) - Indiana Pacers (E6) 126:110 (BOXSCORE), Serie: 2-0
Brown wiederholte sein Playoff-High in Punkten bei 14/27 aus dem Feld in knapp 36 Minuten, zur Halbzeit hatte er bereits 24 Zähler auf seinem Konto. Er übernahm immer wieder die Verantwortung mit Drive um Drive, nachdem er einen Tag zuvor bei den All-NBA-Teams nicht nominiert wurde. "Er versteht, dass Gewinnen das Wichtigste ist", sagte Celtics-Coach Joe Mazzulla: "Er interessiert sich einfach für die richtigen Sachen."
"Wir sind zwei Spiele entfernt von den Finals. Ich habe keine Zeit, mich dafür zu interessieren", bestätigte Brown, als er nach der ausgebliebenen Nominierung gefragt wurde. Jayson Tatum nahm bis spät im dritten Viertel kaum positiven Einfluss. Zur Halbzeit hatte er nur 4 Pünktchen vorzuweisen bei 2/8 aus dem Feld, auch defensiv fiel er mehrfach negativ auf. Zum Ende des Spiels zeigte er sich doch noch stark verbessert und kam noch auf 23 Zähler bei 9/20 FG sowie 5 Assists bei 4 Turnovern.
Derrick White war punktgleich bei 4/8 von Downtown und 6 Assists ohne Ballverlust, auch Jrue Holiday war nahezu fehlerfrei unterwegs mit 15 Punkten (6/7 FG) und 10 Assists. Al Horford (6, 10 Rebounds) hatte defensiv Probleme gegen Pascal Siakam und stand nur knapp 25 Minuten auf dem Parkett, sein Ersatzmann Luke Kornet verletzte sich früh im Spiel an der linken Hand und kehrte nicht zurück.
So bekam Oshae Brissett seine Chance mit 12 Minuten, nachdem er bisher in den Playoffs ausschließlich in der Garbage Time ran gedurft hatte. Er fiel vor allem defensiv auf mit guter Aktivität nach Switches (drei Steals), die Celtics spielten phasenweise auch mit Tatum als Center. Dies klappte vor allem offensiv gut, wo die Celtics mit 53,4 Prozent aus dem Feld und 15/37 (40,5 Prozent) von Downtown insgesamt glänzten.
Celtics vs. Pacers: Die Stats-Leader
Stat | Celtics | Pacers |
Punkte | Jaylen Brown (40) | Pascal Siakam (28) |
Rebounds | Al Horford (10) | Siakam/McConnell/Jackson (je 5) |
Assists | Jrue Holiday (10) | Tyrese Haliburton (8) |
Steals | Oshae Brisett (3) | 5 Spieler je 1 |
Blocks | White/Hauser (je 1) | Toppin/McDermott (je 1) |
Tyrese Haliburton verletzt am linken Oberschenkel
Die Pacers müssen sich nach der deutlichen Niederlage offenbar auch Sorgen um Haliburton machen. Der Starguard hatte früh im vierten Viertel nach einem Schritt im Rückwärtsgang sein Gesicht mit Schmerzen verzogen und lief anschließend unrund zur Bank. Kurz nach seinem Gang in die Kabine wurde seine Rückkehr ins Spiel bereits ausgeschlossen, es handelt sich laut Head Coach Rick Carlisle um die gleiche Verletzung am linken Oberschenkel wie im Januar, als er neun Spiele aussetzen musste.
Carlisle führte aus, dass die Verletzung nicht erst zu diesem Zeitpunkt ein Problem war. "Er hatte bereits Schmerzen zur Halbzeit, er hat es versucht und sein Bestes gegeben", sagte er über Haliburton: "Ich habe nicht direkt mit ihm geredet, aber es ging nicht gut. Der Physiostab hat dann entschieden, dass er behandelt werden muss. Das war keine Entscheidung von mir, ihn nicht mehr spielen zu lassen. Er konnte nicht weitermachen." Haliburton schüttelte beim Aufwärmen vor der zweiten Halbzeit bereits frustriert seinen Kopf und knallte einen Ball auf den Boden.
"Wir werden morgen mehr wissen und noch mehr am Samstag" antwortete Carlisle auf die Frage, ob Haliburton überhaupt in der Serie noch einmal spielen könne. Der Guard erzielte 10 Punkte (4/8 FG) und lieferte 8 Assists in knapp 28 Minuten, ohne sich einen Turnover zu leisten. Pascal Siakam war der beste Pacer mit 28 Punkten bei 13/17 aus dem Feld, er wurde zu Beginn vieler Ballbesitze von Horford verteidigt, der in diesem Duell oft alt aussah.
Dafür hatten die Celtics großen Erfolg mit Brown oder Tatum gegen Myles Turner, der in Spiel 1 schon 18 Punkte zur Halbzeit hatte. In Spiel 2 war es ein ganz anderes Bild für Turner, er war defensiv eingeschränkt durch zwei schnelle Fouls und ein späteres drittes vor der Pause. Auch offensiv lief es gar nicht für den Big Man (0/3 FG, 4 Turnover) vor der Pause, am Ende standen 8 Punkte (2/4 3P) und 4 Rebounds in 24 Minuten hinter seinem Namen. Andrew Nembhard steuerte 16 Zähler (6/12 FG) und 5 Assists bei.
Pacers brechen bei erster Pause von Haliburton ein
Nachdem die Pacers in Spiel 1 bereits 67 Prozent aus dem Zweierbereich trafen, starteten sie mit 8/10 bei 2P im ersten Viertel. Die Pacers gingen knapp eine Minute vor Ende des ersten Viertels mit 27:22 in Führung, Tyrese Haliburton wurde wenig später ausgewechselt. Die Offense der Gäste fiel anschließend komplett aus dem Rhythmus, Boston legte einen 20:0-Lauf in rund 6 Minuten hin. Jaylen Brown hatte zum Ende des Laufs bereits 17 Punkte (5/6 FT), Indiana punktete erst mit der Rückkehr von Haliburton wieder.
Tatum startete mit 1/6 aus dem Feld, einmal scheiterte er an einem schmetternden Block von Obi Toppin. Auch defensiv wirkte er mehrfach halbherzig vor der Pause, dennoch waren die Celtics das deutlich bessere Team. Siakam erzielte die letzten 10 Punkte seiner Farben, um einen schmeichelhaften Zwischenstand von 51:57 zur Pause zu erreichen. Die Pacers hatten zu diesem Zeitpunkt bereits 10 Turnover verschuldet, die Celtics sicherten sich dagegen weitere Vorteile mit 10 offensiven Rebounds.
Im dritten Viertel bot sich zuerst ein ähnliches Bild. Siakam versuchte sein Bestes, die Pacers fast im Alleingang im Spiel zu halten gegen einen weiter heißen Brown. Defensiv lieferte Indiana kaum Widerstand gegen die Drives der Celtics. Boston versuchte, offensiv bei nahezu jedem Ballbesitz Haliburton anzugreifen. Falls Haliburton auf der Bank war, war das für die Celtics oft ein gefundenes Fressen im Angriff gegen Ben Sheppard oder Nembhard.
Turner spielte als Shotblocker kaum eine Rolle, auch als seine Fouls kein Problem mehr waren. Boston machte das Spiel so breit und setzte sich oft so schnell im Zug zum Korb durch, dass der Big Man kaum rechtzeitig helfen konnte.
Nachdem Tatum zum Ende des dritten Viertels sein Mismatch gegen Ben Sheppard mehrfach bestraft hatte, versuchten es die Pacers im nächsten Abschnitt mit dem größeren Doug McDermott, der bisher nur sporadisch in den Playoffs zum Einsatz gekommen war. Der 32-Jährige hatte dem nun aggressiveren Tatum wenig entgegenzusetzen. Mit dem Ausfall von Haliburton schien den Pacers auch die letzte Luft auszugehen, Carlisle setzte weitere Reservisten vom Ende der Bank bereits sieben Minuten vor Schluss ein.
"Wir haben nicht aufgegeben", betonte Carlisle: "Es war eine Chance, ein paar frische, energiegeladene Spieler da raus in den Kampf zu schicken. Und sie haben einige gute Sachen gemacht. Pascal war sehr müde. Die Serie geht weiter am Samstag in Indiana. Ich weiß, dass unsere Halle so laut sein wird wie noch nie", versprach Carlisle. Die Pacers haben seit März kein Heimspiel verloren.
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 22. Mai (Mi) | 2 Uhr | Boston Celtics | Indiana Pacers | 133:128 OT |
2 | 24. Mai (Fr) | 2 Uhr | Boston Celtics | Indiana Pacers | 126:110 |
3 | 26. Mai (So) | 2.30 Uhr | Indiana Pacers | Boston Celtics | |
4 | 28. Mai (Di) | 2 Uhr | Indiana Pacers | Boston Celtics | |
5* | 30. Mai (Do) | 2 Uhr | Boston Celtics | Indiana Pacers | |
6* | 1. Juni (Sa) | 2 Uhr | Indiana Pacers | Boston Celtics | |
7* | 3. Juni (Mo) | 2 Uhr | Boston Celtics | Indiana Pacers |