Payton Pritchard (Point Guard, Boston Celtics)
Statistiken 2022/23 (Celtics):
Punkte | Rebounds | Assists | Trefferquote | Minuten/Spiel | Spiele |
5,6 | 1,8 | 1,3 | 41,2 Prozent (36,4 Dreier) | 13,4 | 48 |
18,8 Punkte, 1,8 Rebounds, 4,0 Assists, bei 47,4 Prozent aus dem Feld und 39 Prozent von Downtown: Das sind die Stats von Payton Pritchard in der Preseason. Klar, es ist "nur" die Preseason, aber Pritchard deutete sein Potenzial mehr als nur an. Das auch das Front Office der Kelten an den 26. Pick des 2020er Drafts glaubt, zeigte sich in der Offseason: Da verlängerte der 25-Jährige nämlich für vier Jahre im TD Garden. Von 2024 bis 2028 wird Pritchard dafür 30 Millionen Dollar kassieren.
Diese Summe könnte sich bald als Schnäppchen erweisen: Durch die Trades für Jrue Holiday und Kristaps Porzingis haben die Celtics an Tiefe verloren, dementsprechend sollte Pritchard vor allem in der Regular Season auf deutlich mehr Spiele und Spielzeit kommen. Durch den Abgang von Malcolm Brogdon wird er wohl den Ballvortrag in der Second Unit übernehmen, das bedeutet mehr Verantwortung.
Der Point Guard kann trotz seiner Größe von nur 1,85 Metern seinen eigenen Wurf kreieren und immer wieder heiß laufen. Mit dem Rückenwind der Vertragsverlängerung und deutlich mehr Gelegenheiten könnte Pritchard definitiv einen großen Schritt machen.
Austin Reaves (Shooting Guard, Los Angeles Lakers)
Statistiken 2022/23 (Lakers):
Punkte | Rebounds | Assists | Trefferquote | Minuten/Spiel | Spiele |
13,0 | 3,0 | 3,4 | 52,9 Prozent (39,8 Dreier) | 28,8 | 64 |
Unbekannt ist Austin Reaves definitiv nicht mehr - das war vor zwölf Monaten noch ganz anders. Dann aber spielte er gerade zum Saisonende groß - und bestätigte seine Fähigkeiten in den Playoffs, als er seine Ausbeute gleich in mehreren Kategorien steigerte: 16,9 Punkte, 4,6 Assists und 44,3 Prozent (!) Dreierquote legte er in den 16 Spielen auf.
Das brachte ihm eine satte Gehaltserhöhung ein: Im Sommer unterschrieb der Lakers-Guard einen neuen Vierjahresvertrag mit der kalifornischen Franchise über 56 Millionen US-Dollar. Hätte die Konkurrenz mitgeboten, um ihn für die Lakers teurer zu machen, hätte es sogar noch deutlich mehr sein können.
Sei's drum: Mit der finanziellen Sicherheit im Rücken und einer gewachsenen Rolle vor Augen bringt der 25-Jährige alle Voraussetzungen für eine vielversprechende dritte NBA-Saison mit. Durch den Abgang von Dennis Schröder und die anstehende 21. NBA-Saison für LeBron James winken dem Eigengewächs noch mehr Minuten als Ball-Handler - nicht wenige hätten ihn schon in den Playoffs gern in einer noch größeren Rolle gesehen. Kann er sich als dritte Kraft hinter LeBron und Anthony Davis endgültig etablieren? Vieles spricht dafür.
Cade Cunningham (Point Guard, Detroit Pistons)
Statistiken 2022/23 (Pistons):
Punkte | Rebounds | Assists | Trefferquote | Minuten/Spiel | Spiele |
19,9 | 6,2 | 6,0 | 41,5 Prozent (27,9 Dreier) | 33,3 | 12 |
Nur zwölf Spiele absolvierte Cade Cunningham verletzungsbedingt in der vergangenen Saison für die Detroit Pistons. Doch nun startet der Point Guard nach einer kompletten Vorbereitung fit in die Saison. Cunningham hätte für Team USA bei der Weltmeisterschaft spielen können, arbeitete jedoch lieber an seinem eigenen Game.
Der erste Pick des Drafts von 2021 konnte die Vorschusslorbeeren bisher noch nicht bestätigen: Vor allem an der Effizienz mangelte es aus nahezu jeder Ecke des Feldes. Das hat aber auch mit seiner enorm großen Rolle in einem schwachen Team zu tun - und gerade Point Guards tun sich in ihren NBA-Anfängen traditionell schwer.
Das ändert sich in der kommenden Saison: Mit Jaden Ivey, 4. Pick von 2022, dem diesjährigen 5. Pick Ausar Thompson und dem per Trade nach Detroit gekommenen Monte Morris hat Cunningham nun gleich mehrere Teamkollegen, die mit dem Ball in der Hand etwas anfangen kann. Das verspricht weniger Last und gleichzeitig mehr Räume für den 22-Jährigen, was vor allem seiner Effizienz gut tun könnte.
Die Pistons könnten um die Play-In-Plätze im Osten mitspielen, der Kader gibt etwas mehr her als zuletzt. Das Potenzial für einen All-Star-Platz hat Cunningham allemal, in dieser Saison kann er dieses hoffentlich konstant aufblitzen lassen.
Jonathan Kuminga (Power Forward, Golden State Warriors)
Statistiken 2022/23 (Warriors):
Punkte | Rebounds | Assists | Trefferquote | Minuten/Spiel | Spiele |
9,9 | 3,4 | 1,9 | 52,5 Prozent (37,0 Dreier) | 20,8 | 67 |
Zur Erinnerung: Anstelle von Jonathan Kuminga könnte bei den Warriors auch Franz Wagner spielen. Der Kongolese wurde im Draft 2021 als Siebter exakt eine Stelle vor dem Deutschen gezogen. Das mag bisher eine bittere Entscheidung aus Sicht der Dubs gewesen sein, doch Kuminga könnte in seiner dritten NBA-Saison endlich eine wichtige Rolle in Golden State einnehmen.
Der Forward besticht vor allem mit seiner unfassbaren Athletik, mit der er besonders defensiv fast grenzenloses Potenzial hat. Hinter Klay Thompson und Andrew Wiggins wird es beim NBA-Champion von 2022 dünn, Kuminga wird also gebraucht – auch in der Postseason, wo der 21-Jährige bisher keine große Rolle spielte.
Ein Grund dafür war sein wackliger Wurf, an dem er in der Sommerpause offensichtlich gearbeitet hat: Nahm er in der letztjährigen Regular Season nur 0,8 Dreier pro Spiel, sind es in der Preseason bisher über fünf pro Partie. Diese trifft er mit über 45 Prozent. Natürlich ist es nur die Preseason und eine kleine Sample Size, aber bestätigt Kuminga diese Fortschritte im Wurf auch nur ansatzweise, passt er perfekt ins System der Warriors. Für den ligaweiten Topscorer der Preseason könnte der große Schritt kommen, auf den alle Warriors-Fan so sehr hoffen.
Franz Wagner (Small Forward, Orlando Magic)
Statistiken 2022/23 (Magic):
Punkte | Rebounds | Assists | Trefferquote | Minuten/Spiel | Spiele |
18,6 | 4,1 | 3,5 | 48,5 Prozent (36,1 Dreier) | 32,6 | 80 |
Franz Wagner hat in seinen ersten beiden Jahren in der NBA mehr als überzeugt - aber das Ende der Fahnenstange ist in den Augen vieler Experten noch lange nicht erreicht. Von der Rookie- zur Sophomore-Saison steigerte er sich in praktisch allen Statistiken - und dann kam noch WM-Gold in diesem Sommer dazu.
Sollte Franz seine Wurfquote in dieser Saison weiter verbessern, könnte er zu einem verlässlichen 20-Punkte-Scorer reifen. In diesem Fall scheint es auch denkbar, dass er seinem Teamkollegen Paolo Banchero die erste Scoring-Option streitig machen könnte.
Auch vonseiten der NBA-Konkurrenz erhält der jüngere Wagner-Bruder viel Zuspruch, wie eine Umfrage von HoopsHype unter Führungskräften zeigte: Mehr als ein Drittel der Befragten sagte dem 22-Jährigen den Durchbruch in dieser Saison voraus. Damit führt er die Abstimmung noch vor Detroits Cade Cunningham und Houstons Jalen Green an.
Mikal Bridges (Shooting Guard, Brooklyn Nets)
Statistiken 2022/23 (Suns & Nets):
Punkte | Rebounds | Assists | Trefferquote | Minuten/Spiel | Spiele |
20,1 | 4,4 | 3,3 | 46,8 Prozent (38,2 Dreier) | 35,7 | 83 |
Eine der bemerkenswertesten Entwicklungen der vergangenen Saison war die von Mikal Bridges. Nachdem er im Zuge des Durant-Trades von den Phoenix Suns zu den Brooklyn Nets verschifft wurde, blühte der 27-Jährige förmlich auf.
Hier seine Statistiken der vergangenen Saison, aufgeschlüsselt auf die beiden Teams:
Team | Spiele | Punkte | Würfe/Spiel | effektive Trefferquote (eFG) | Usage-Rate |
Phoenix Suns | 56 | 17,2 | 13,6 | 52,9 Prozent | 19,1 Prozent |
Brooklyn Nets | 27 | 26,1 | 18,6 | 54,3 Prozent | 29,5 Prozent |
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Bridges hat im Nets-Jersey bewiesen, dass er deutlich mehr als nur ein Rollenspieler ist. Im Vergleich zu seiner Zeit in Nevada vertraute ihm Coach Jacque Vaughn deutlich mehr Spielanteile an - und das Plus an Verantwortung zahlte der US-Amerikaner zurück: Eine Steigerung von knapp neun Punkten pro Spiel bei einer noch höheren effektiven Trefferquote sind aller Ehren wert.
Eine komplette Saison in seiner neuen Rolle dürfte Bridges nicht nur in die Diskussion um den "Most Improved Player" bringen, sondern vielleicht auch in die Nähe des All-Star-Teams.
Evan Mobley (Center, Cleveland Cavaliers)
Statistiken 2022/23 (Cavaliers):
Punkte | Rebounds | Assists | Trefferquote | Minuten/Spiel | Spiele |
16,2 | 9,0 | 2,8 | 55,4 Prozent (21,6 Dreier) | 34,4 | 79 |
Bereits vor einem Jahr war Evan Mobley bei der Frage nach potenziellen Breakout-Spielern mittendrin: In einer Umfrage unter NBA-Funktionären wurde sein Name in diesem Zusammenhang sogar am häufigsten genannt. Trotz einer Steigerung in der Defensive blieb der 22-Jährige klare Fortschritte auf der anderen Seite des Parketts allerdings schuldig. Und in den Playoffs wurde er gegen die New York Knicks körperlich dominiert.
Als Teil eines jungen, aber immer besser eingespielten Kaders könnte Mobley in der kommenden Saison für das Abschneiden des Teams von entscheidender Bedeutung sein. Wie die vergangenen Playoffs gezeigt haben, braucht Donovan Mitchell dringend Unterstützung, gerade in der Offensive.
Die Cavaliers haben in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass sie junge Talente schnell und effektiv entwickeln können. Vielleicht platzt in dieser Saison bei Mobley endgültig der Knoten.