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NBA Playoffs: Philadelphia 76ers bei Rückkehr von Joel Embiid chancenlos - Boston Celtics gleichen Serie aus

Von Robert Arndt
Joel Embiid blockte bei seiner Rückkehr fünf Würfe.
© getty

Die Boston Celtics haben die Serie gegen die Philadelphia 76ers mit einer überzeugenden Vorstellung ausgeglichen. Die Gäste waren trotz der Rückkehr des frisch gekürten MVPs Joel Embiid chancenlos und gingen mit 87:121 unter.

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Embiid spielte in drei Vierteln 26 Minuten, in welchen er auf 15 Punkte (4/9 FG) und 5 Blocks kam. Am defensiven Ende hatte er zwar einige Highlights, ansonsten blieb der Kameruner aber blass. Gleiches galt für James Harden, der nach 45 Zählern in Spiel 1 diesmal überhaupt nichts traf und seinen Arbeitstag mit 12 Zählern (2/14 FG) und 10 Rebounds beendete.

Überragend auf Seiten der Celtics war Jaylen Brown (25, 9/17), dazu lieferte Malcolm Brogdon (23, 6/10 3P) von der Bank kommend für den nötigen Punch. Derrick White (15) überzeugte an beiden Enden des Feldes, während Jayson Tatum (7, 1/7) aufgrund von Foulproblemen kaum in Erscheinung trat. Das war aber nicht nötig, da Boston genügend Scoring bekam. Als Team nahmen die Gastgeber 51 Dreier - und verwandelten 20 davon (PHI: 6/30).

Mit Embiid hatten die Sixers diesmal mehr Ringschutz auf dem Feld, auch wenn der Center nur bedingt mobil wirkte (das Knie war weiter dick bandagiert). Im Gegensatz zu Spiel 1 hatten aber beide Teams Probleme zu scoren. Brown fand als einziger Akteur Lücken, während Embiid in den ersten zwölf Minuten nur einen Wurf traf. Dank zweier Treffer von Marcus Smart setzten sich die Gastgeber zum Ende des Abschnitts aber etwas ab und führten mit 28:22.

Das große Problem der Gäste war, dass von draußen nichts fallen wollte.. Defensiv war es absolut okay, vor allem weil Embiid vornehmlich hier glänzen konnte. So stand er nach einem Dunk-Versuch von Brown bereits bei vier Blocks. Die Sixers scorten fast nur im Fastbreak, ansonsten fand lediglich Maxey mit seinem Speed Lösungen. Allerdings lief es auch für die Celtics nicht mehr wirklich. Man blieb über drei Minuten ohne Punkte (Tatum saß mit drei Fouls auf der Bank), sodass Phily mit einem 7:0-Lauf wieder schnupperte. 57:49 für Boston zur Pause.

Philadelphia gelang es jedoch weiter nicht, gute Offense zu kreieren. Harden hatte diesmal überhaupt keinen Rhythmus und auch Embiid vergab Bunnies. Auf der Gegenseite war Brown wieder heiß, dazu läutete Derrick White von Downtown einen 13:0-Lauf der Celtics ein. Boston versenkte durch Brogdon oder auch Grant Williams vier Dreier am Stück und stellte so die Weichen frühzeitig auf Sieg. Mit 35:16 ging der Abschnitt an die Celtics, beim Stand von 92:65 war die Messe bereits nach 36 Minuten gelesen. Beide Teams leerten schnell die Bänke.

Die Serie ist damit ausgeglichen und wandert nun nach Philadelphia. Spiel 3 findet in der Nacht auf Samstag um 1.30 Uhr deutscher Zeit statt.

Die wichtigsten Statistiken

Boston Celtics (E2) - Philadelphia 76ers (E3) 121:87 (BOXSCORE), Serie: 1-1

  • Im dritten Viertel machten die Celtics Nägel mit Köpfen und entschieden den Abschnitt mit 35:16 für sich. Dabei wurde vor allem das umgesetzt, was Coach Joe Mazzulla nach Spiel 1 gefordert hatte. Boston ließ den Ball laufen und erspielte sich so zahlreiche offene Dreier. 15 Versuche waren es alleine in diesen zwölf Minuten, sieben davon gingen durch die Reuse. Das war einer mehr, als Philly in den gesamten 48 Minuten erzielte.
  • Ein anderer Faktor war das Spiel in Transition. Philadelphia hatte schon zur Pause 14 Zähler im Fastbreak verbucht und kaschierte so die enormen Probleme im Halbfeld. Die Quote betrug gerade einmal 34 Prozent aus dem Feld und dieser Trend setzte sich auch nach dem Wechsel fort. Der Unterschied? Boston genehmigte nichts mehr im Fastbreak, leistete sich im dritten Viertel keinen einzigen Turnover und musste keinerlei Transition-Punkte hinnehmen.
  • Joel Embiid verbuchte jeden seiner fünf Blocks in der ersten Halbzeit. Er ist damit zusammen mit Anthony Davis der einzige Spieler, dem so viele Rejections in einem Playoff-Spiel in dieser Saison gelangen.
  • Jayson Tatum kam lediglich auf 7 Punkte (1/7) und blieb damit erstmals seit November 2021 (gegen Toronto) bei einer einstelligen Ausbeute. Der Forward spielte aufgrund von Foulproblemen lediglich 19 Minuten, die Celtics gewannen diese Minuten mit +24. Es waren die wenigsten Minuten, die Tatum jemals in einem Playoffspiel auf dem Feld stand.

Celtics vs. Sixers: Die Stimmen zum Spiel

James Harden (Sixers): "Unser Spacing hat heute nicht gepasst, aber wir haben auch ansonsten nicht viel richtig gemacht. Vor allem die 50-50-Bälle haben wir nicht bekommen. Aber wir haben hier ein Spiel geklaut und das war das Ziel. Um uns muss man sich keine Sorgen machen."

Jaylen Brown (Celtics): "Wir müssen an unserer Einstellung arbeiten, damit Sachen wie in Spiel 1 nicht mehr passieren. Dort haben wir nicht unsere beste Leistung gezeigt und heute wollten wir das wieder gutmachen."

Der Top des Spiels: Jaylen Brown

In Halbzeit eins hatte Boston durchaus Probleme zu scoren, nur für Brown galt das nicht. Wie schon in Spiel 1 war der Forward zu Beginn kaum zu stoppen und fand immer wieder Wege zum Korb. Nach der Pause läutete er mit zwei Dreiern das beste Viertel der Celtics in diesem Spiel ein. Auch seine Defense gegen Harden war überraschend gut.

Der Flop des Spiels: James Harden

Apropos Harden. Das war nicht viel nach seiner Gala in Spiel 1. Der Stepback wollte nicht fallen, dazu verteidigten die Celtics den Guard deutlich enger und jagten ihn bisweilen über das ganze Feld. Das schmeckte dem Bärtigen ganz und gar nicht, der seine letzten zehn Versuche in Folge vergab und nach dem ersten Viertel kein einziges Field Goal mehr verbuchte.

Honorable Mention: TNT setzte für die Partie eine Drohne ein, die meist munter durchs TV-Bild schwebte. Die Qualität aus deren Perspektive ließ auch zu wünschen übrig. Letztlich störte sie mehr, als dass sie einen Mehrwert bot.

NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Celtics vs. Sixers

KategorieCelticsSixers
PunkteJaylen Brown (25)Tobias Harris (16)
ReboundsTatum, Horford, R. Williams (je 7)James Harden (10)
AssistsBrown, G. Williams, R. Williams (je 4)James Harden (4)
StealsJaylen Brown (2)Melton, Milton (je 1)
BlocksRobert Williams (3)Joel Embiid (5)