LeBron kam in 32 Minuten auf 21 Punkte (6/11 FG), 8 Rebounds und 8 Assists, wobei er erst nach knapp 18 Minuten überhaupt seine ersten Punkte verbuchte. Bester Mann der Lakers war aber Davis (25, 7/10, 13 Rebounds, 4 Blocks), der nicht nur Topscorer, sondern auch defensiv überall zu finden war. D'Angelo Russell kam nach heißem Start auf 21 Punkte (5/8 3P), auch Dennis Schröder (12, 4/9) spulte gute 20 Minuten ab und versenkte drei Triples.
Auf Seiten der Warriors ging dagegen nach den ersten 15 Minuten nicht mehr viel. Stephen Curry (23, 9/21 FG, 4/10 Dreier) hatte im dritten Viertel eine gute Phase, konnte aber auch nicht dem Spiel seinen Stempel aufdrücken. Ansonsten scorten vor der langen Garbage Time lediglich Klay Thompson (15, 5/14) und Andrew Wiggins (16, 6/11) zweistellig.
Die ersten Minuten gehörten den Lakers, besser gesagt Russell, der die ersten elf Zähler verbuchte. Golden State war dagegen zunächst kalt, bevor Curry und Thompson die ersten Dreier netzten. Für die Lakers blieb James zunächst passiv, im ersten Viertel nahm der Forward keinen einzigen Wurf. Die Gäste kamen dann durch zwei Klay-Dreier in Fahrt und schlossen das Viertel mit einem 18:4-Lauf über die letzten fünf Minuten ab und hatten plötzlich eine 30:23-Führung inne.
Davis war inzwischen auf der Bank, Rim Defense war so keine vorhanden und die Warriors nutzten dies aus, wenn auch nicht so, wie es möglich gewesen wäre. Bei -11 wachte dann auch LeBron auf und bekam selbst zu attackieren. Mitte des zweiten Abschnitts hatte der 38-Jährige dann auch endlich sein erstes Field Goal nach einem Drive, kurz darauf ließ er einen Dreier folgen. Das Spiel kippte komplett, da Draymond Green sich auch noch sein drittes Foul abholte. D-Lo wachte wieder auf und schloss mit 5 Zählern am Stück einen 22:2-Lauf der Gastgeber ab. Die Warriors hatten dagegen keinen Rhythmus mehr, leisteten sich dumme Ballverluste und kassierten auch noch einen Buzzerbeater von Davis. 59:48 Lakers zur Pause.
Nach nur 2:30 Minuten im dritten Viertel kassierte Green bereits sein viertes Foul, blieb aber im Spiel. Dies rächte sich knapp drei Minuten später, als Davis bei einem Drive ein Weiteres zog. Der Lakers-Big war ohnehin die dominante Figur des Lakers-Runs und räumte auch Curry ab, um im Anschluss ein Poster von Wiggins zu kassieren. Curry war nun dennoch im Spiel, aber in den einstelligen Bereich brachte auch er den Rückstand nicht. Schröder traf einen Dreier, James lieferte Hustle Plays und witterte Schwäche. Curry bekam eine Pause und das nutzten die Lakers zu einem weiteren Push. Miit 86:68 ging es in das vierte Viertel.
Und die Lakers machten auch hier schnell Nägel mit Köpfen. Schröder fand Davis für den Alley Oop, es folgten Dreier von Austin Reaves sowie Schröder. Warriors-Coach Steve Kerr nahm neun Minuten vor Schluss bei -26 eine Auszeit und hisste die weiße Flagge. Die Lakers führen nun in der Serie mit 2-1, Spiel 4 findet in der Nacht auf Dienstag um 4 Uhr deutscher Zeit erneut in Los Angeles statt.
Die wichtigsten Statistiken
Los Angeles Lakers (W7) - Golden State Warriors (W6) 127:97 (BOXSCORE), Serie: 2-1
- LeBron treibt sein Load Management selbst während Playoff-Spielen auf die Spitze. Zum ersten Mal in seiner Playoff-Karriere blieb James ohne ein einziges Field Goal (und auch einen einzigen Freiwurf) im ersten Viertel, um dann Mitte des zweiten Abschnitts aufzudrehen. 10, 4 und 4 legte LeBron in diesen zwölf Minuten auf und war damit schon zur Pause auf Triple-Double-Kurs (10-6-7). Vermutlich hätte er dieses auch noch erreicht, wenn das Spiel nicht so früh entschieden gewesen wäre.
- Das zweite Viertel brach den Warriors letztlich das Genick, besser gesagt die letzten acht Minuten dieses Abschnitts. Aus einem 40:29 zugunsten der Dubs wurde ein 48:59 zur Pause. Eingeläutet wurde dies von neun Fehlwürfen am Stück und auch dem dritten Foul von Green. Die Warriors foulten viel zu oft, L.A. nahm alleine in diesen zwölf Minuten 15 Freiwürfe. Darunter waren auch zwei Technicals, eine Three Second Violation sowie ein Take Foul von Moses Moody, welches sogar noch zu einem Flagrant Foul hochgestuft wurde. Es waren viele Kleinigkeiten, die diesen 30:8-Lauf der Lakers ermöglichten und Golden State den Rhythmus nahmen. 3/15 FG, 6 Turnover, dreimal geblockt - das war die Ausbeute der Dubs in diesen verhängnisvollen acht Minuten.
- Viele Leute werden sich sicherlich wieder an der Differenz bei den Freiwürfen reiben, doch letztlich war dies nur die logische Konsequenz der Spielweisen. Die Lakers attackierten bei jeder Gelegenheit den Korb, während die Warriors eher den Sprungwurf suchten. So nahmen die Gastgeber 37 Freiwürfe, die Dubs gerade einmal 17. Nach drei Vierteln hatte alleine Davis mehr Freiwürfe als das komplette Warriors-Team genommen (10:8).
- Der andere Key Stat für die Lakers waren die Turnover der Warriors (19) bzw. die Punkte, welche die Lakers daraus generierten. Die Transition-Defense der Warriors war mal wieder wenig meisterlich. Die Lakers scorten so 29 leichte Punkte, während die Warriors aus 13 Lakers-Ballverlusten gerade einmal 14 Zähler machten.
- Es dürfte eine Ausnahme bleiben, dass die Lakers mehr Dreier als Golden State treffen. In Spiel 3 war dem aber so, die Lakers versenkten 15 ihrer 31 Versuche von Downtown, während die Warriors nach gutem Beginn (5/13) sehr schnell abkühlten und in den folgenden beiden Abschnitten nur noch 5/19 trafen. Über 48 Minuten waren es gerade einmal knapp 30 Prozent (13/44).
Lakers vs. Warriors: Die Stimmen zum Spiel
Stephen Curry (Warriors): "Wir haben in dieser Saison zu viele Spiele, in denen wir Partien innerhalb drei oder sechs Minuten aus der Hand geben und die Dynamik komplett verändert. Das ist kein gutes Gefühl. In der Kings-Serie haben wir Lösungen gefunden und sowas überwunden. Nun müssen wir zeigen, dass wir es wieder schaffen können."
Steve Kerr (Head Coach Warriors): "Wir müssen konzentrierter auftreten. In der Regular Season kann man schwache Phasen vielleicht überleben, aber in den Playoffs geht das nicht. Wir haben den Fuß vom Gas genommen und die Lakers haben das gnadenlos ausgenutzt."
Darvin Ham (Head Coach Lakers): "Wir waren heute fantastisch. Wir haben gekämpft, die kleinen Dinge gemacht und füreinander gespielt. Genau so wollen wir spielen."
Der Top des Spiels: Anthony Davis
Die Zahlen waren zwar nicht so mächtig wie in Spiel 1, doch sein Einfluss war deswegen nicht kleiner. Nach einem schwachen ersten Viertel wurde AD zu einem nicht zu überwindenden Hindernis. Am Ring räumte er (fast) alles weg und verteidigte auch am Perimeter elitär. Immer wieder besetzte er die Räume zwischen Schützen und abrollenden Big perfekt und legte so die Offense der Warriors lahm. Dass er Draymond Green fast im Alleingang auf die Bank mit Foulproblemen verbannte, war ein netter Bonus.
Der Flop des Spiels: Die Greens
Draymond und JaMychal gaben den Dubs wenig bis nichts. Während JaMychal seine Räume nicht nutzen konnte und schließlich ignoriert wurde, hatte Draymond kaum eine Chance gegen Davis und kam immer wieder zu spät. Natürlich waren es bittere Block/Charge-Entscheidungen gegen ihn, doch sie alle waren vertretbar, weil Draymond eben immer einen Ticken zu spät war. Offensiv zudem kein Faktor, sieht man einmal von 4 Assists und einem Layup im vierten Viertel ab.
NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Lakers vs. Warriors
Kategorie | Lakers | Warriors |
Punkte | Anthony Davis (25) | Stephen Curry (23) |
Rebounds | Anthony Davis (13) | Andrew Wiggins (9) |
Assists | LeBron James (8) | Jordan Poole (6) |
Steals | Anthony Davis (3) | 5 Spieler (je 1) |
Blocks | Anthony Davis (4) | 6 Spieler (je 1) |