Fox erzielte 15 seiner 38 Punkte (13/27 FG, 8/12 FT) im Schlussabschnitt, die entscheidenden Freiwürfe waren aber dem nicht minder starken Malik Monk (32, 8/13 FG, 14/14 FT) vorbehalten. Andrew Wiggins hatte bei seinem Comeback kurz zuvor die Chance zur Führung verpasst, während Stephen Curry ebenfalls mit der Sirene einen für ihn machbaren Wurf vergab.
Zusammen mit Klay Thompson (21, 5/14 Dreier) hatte der Chefkoch die Warriors im Spiel gehalten, nachdem Sacramento im vierten Viertel endlich Feuer aus der Distanz fing (5/6 im Schlussabschnitt). Wiggins und Poole kamen auf je 17 Zähler, für Sacramento verbuchte Domantas Sabonis (12, 5/17, 16 Rebounds) trotz großer Probleme beim Abschluss ein Double-Double.
Die Kings hatten zunächst etwas Probleme und wirkten nervös ob des frenetischen Publikums, einige Würfe waren überhastet. Golden State konnte dies durch eigene Unkonzentriertheiten aber nicht nutzen. Andrew Wiggins kam zunächst von der Bank, machte aber sofort einen guten Eindruck mit sechs schnellen Punkten. Das Tempo war derweil enorm, beide Teams etwas wild. Im Chaos blühte Sixth Man Malik Monk auf, nahm sich aber mit drei Fouls für einige Minuten selbst aus dem Spiel.
Von Curry war dagegen kaum etwas zu sehen (schon 4 TO zur Pause), stattdessen nutzte es Poole aus, dass die Kings keinen geeigneten Gegenspieler übrig hatten. Absetzen konnten sich die Gäste dennoch nicht, auch wenn sie die letzten Minuten der ersten Halbzeit mit ihrer designierten Starting Five spielten. Immerhin fielen bei Curry zwei Dreier, sodass die Warriors ein kleines Polster nach den ersten 24 Minuten hatten (61:55).
De'Aaron Fox führt Kings zum Sieg
Die Dubs hatten aber ihren Flow gefunden, während Sacramento zahlreiche Backsteine warf und Sabonis gut in den Händen von Kevon Looney aufgehoben war. So musste Fox übernehmen und tat das mit elf Zählern am Stück. Mit der Bank kam dann auch Unterstützung. Monk war weiter gut drauf, dazu gab Backup-Big Trey Lyles mit seinem Shooting dem Team eine andere Dimension. Mit zwei Dreiern und einem Monk-Layup waren die Kings plötzlich mit Ende des dritten Viertels dank eines 13:4-Runs wieder vorne (91:90).
Sacramento war nun im Rhythmus, endlich fielen die Dreier, während die Warriors ohne Curry nach ihrem Faden suchten. Mit ihm wurde es zwar wieder besser, doch nun schaltete auch Fox noch einmal einen Gang hoch. Thompson (2x) und Curry trafen von Downtown, Fox und Monk hatten aber Antworten parat. Die Kings versenkten nun alles von draußen, Fox düpierte seine Gegenspieler reihenweise und sammelte Punkte an der Freiwurflinie. Hier und da ließ er aber einen liegen, sodass die Warriors 10 Sekunden vor dem Ende durch Wiggins die Chance auf den Sieg hatten, doch der Kanadier vergab aus der Ecke und auch Curry verpasste einen möglichen Ausgleich mit der Sirene.
Die wichtigsten Statistiken
Sacramento Kings (W3) vs. Golden State Warriors (W6) 126:123 (BOXSCORE), Serie: 1-0
- Die Nervosität der Kings war spürbar. Die beste Offense der NBA wirkte zu Beginn etwas überhastet, die Sets wurden nicht wirklich gelaufen. Nach dem ersten Viertel standen die Gastgeber gerade einmal bei 34 Prozent aus dem Feld, profitierten aber von gleich 7 Offensiv-Rebounds sowie einigen Ballverlusten der Warriors. Die Shooting-Probleme sollten sich noch eine Weile fortsetzen. Die Starter standen kurz vor Ende des dritten Viertels bei 0/15, bevor Fox endlich den Bann brach.
- Hier hatte Golden State einige Male Glück, denn das Hauptziel der Dubs war es, die Zone zu verriegeln. Und das gelang vor allem gegen Sabonis, der seine Physis gegen Draymond Green und insbesondere Kevon Looney kaum nutzen konnte. In der Restricted Area traf der Litauer nur drei seiner acht Versuche und strahlte auch vom Perimeter kaum Gefahr aus. Alle seine drei Jumper klatschten nur auf den Ring. Es hätte gute Argumente gegeben, dass Coach Mike Brown seinen All-Star in der Crunchtime auf der Bank gelassen hätte, auch wenn er es nicht tat.
- De'Aaron Fox ließ nicht nur seine Crunchtime-Qualitäten aufblitzen, sondern machte auch über 48 Minuten ein überragendes Spiel. 395 Spiele hatte Fox auf sein erstes Spiel in der Postseason warten müssen und legte dabei 37 Zähler auf. Es waren die zweitmeisten Punkte, die ein Playoff-Debütant jemals auflegte. Nur Luka Doncic (42) war bei seinem Debüt im Jahr 2020 erfolgreicher als der All-Star der Kings. Und noch ein Rekord: 32 Zähler von der Bank kommend bei einem Playoff-Debüt gab es auch noch nicht. Glückwunsch an Herrn Monk!
- Die Warriors kamen nach der Pause etwas von ihrem Game Plan ab. In Halbzeit eins attackierten die Warriors konstant den Korb, nach der Pause wurde fast nur noch geballert. 28 der 41 Versuche kamen vom Perimeter, obwohl die Gäste elf von 13 Versuchen aus dem Zweierbereich trafen. Über die 48 Minuten versenkten die Dubs 67 Prozent der Zweier. Allerdings nahmen die Kings gleich 22 Würfe mehr in der Zone.
Der Star des Spiels: De'Aaron Fox
Wer noch Zweifel an den Clutch-Fähigkeiten des Guards hat, dem ist nicht mehr zu helfen. Auch Golden State hatte keine Lösungen gegen den All-Star, obwohl Coach Steve Kerr viele Dinge versuchte. Fox traf seine Floater, zog Fouls und versenkte im vierten Viertel dann auch drei wichtige Dreier, nachdem lange aus der Distanz nichts funktionieren wollte.
Der Flop des Spiels: Jordan Poole
17 Punkte bei nur 10 Würfen sehen auf den ersten Blick gut aus, doch der Guard war mal wieder die offensichtliche Schwachstelle der Warriors. Hier und da hatte Poole offensiv gute Momente, aber vor allem zum Ende des dritten Viertels, als Sacramento seinen Rhythmus fand, traf Poole einige falsche Entscheidungen und war defensiv völlig überfordert.
Kings vs. Warriors: Die Stimmen zum Spiel
Steve Kerr (Head Coach Warriors): "Ich glaube, dass wir weiter in einer guten Position sind. Es sind bis zu sieben Spiele zu absolvieren. Wir werden zurückschlagen."
Stephen Curry (Warriors): "Das erste Spiel ist immer eher Abtasten. Wir werden antworten, dazu sind wir in der Lage. Es war von Anfang bis Ende ein hochklassiges Spiel."
Mike Brown (Head Coach Kings) über Fox: "Man braucht Typen wie ihn. Es gibt keine Geheimnisse. Du musst Spieler haben, die Plays machen können und Foxy hat genau das gemacht."
NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Kings vs. Warriors
Kategorie | Kings | Warriors |
Punkte | De'Aaron Fox (38) | Stephen Curry (30) |
Rebounds | Domantas Sabonis (16) | Green, Looney (je 9) |
Assists | De'Aaron Fox (5) | Draymond Green (11) |
Steals | Barnes, Sabonis, Fox (je 3) | Green, Payton II (je 2) |
Blocks | Huerter, Mitchell, Len (je 1) | Andrew Wiggins (4) |