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NBA Playoffs: 56 Punkte! Jimmy Butler überragt bei Giannis-Comeback - Miami Heat fehlt noch ein Sieg gegen Milwaukee Bucks

Von Stefan Petri
butler
© getty

Jimmy Butler ist seinem Ruf als überragender Playoff-Spieler wieder einmal gerecht geworden: Beim 119:114 der Miami Heat über die Milwaukee Bucks stellte "Jimmy Buckets" mit 56 Punkten einen Franchise-Playoff-Rekord auf. Den Gästen half dagegen auch das Comeback von Superstar Giannis Antetokounmpo nach Verletzungspause nicht - der Top-Seed im Osten steht vor dem Aus.

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Miami Heat (E8) - Milwaukee Bucks (E1) 119:114 (BOXSCORE), Serie: 3-1

Clark Kent in der Regular Season - Superman in der Postseason: Jimmy Butler muss insgeheim ein Superheld sein. Anders ist sein Playoff-Mythos mittlerweile nicht mehr zu erklären - und in Spiel 4 gegen die Bucks setzte er noch einen drauf. 56 Punkte bei überragenden Quoten (19/28 FG, 15/18 FT), dazu 9 Rebounds und nur ein Turnover. Playoff-Rekord für die Heat, überhaupt erzielten nur drei Spieler in der NBA-Geschichte in einem Playoff-Spiel mehr Punkte (Michael Jordan, Elgin Baylor, Donovan Mitchell). Was soll man dazu noch sagen?

"Es ist nicht einfach. Sie haben tolle Defensivspieler, ich muss für jeden Korb arbeiten. Aber meine Mitspieler ermutigen mich immer, aggressiv zu bleiben", sagte der Held des Tages, der seinen Blick direkt auf anstehende Auswärtsspiel in Milwaukee richtete: "Auswärts werden Titel gewonnen. Wir haben eine Chance!"

Wer sollte ihm widersprechen? Dabei erschienen die Heat nach der Niederlage im ersten Play-In-Spiel gegen Atlanta schon stehend K.o. und waren gegen die Bucks krasser Außenseiter. Aber in dieses Spiel ging Miami mit einer 2-1-Führung in der Serie - und nun benötigen sie nur noch einen Sieg, um die Sensation perfekt zu machen. Historisch gesehen stehen die Chancen äußerst gut: Teams mit einer 3-1-Führung stehen in einer Best-of-Seven-Serie bei 258-13, kommen also in 95 Prozent aller Fälle weiter.

"40 Minuten lang war dieses Spiel sehr frustrierend. Das zeigt, dass alles möglich ist, wenn man bis zum Ende kämpft und alles gibt", sagte Heat-Coach Erik Spoelstra. "Und es ist immer hilfreich, wenn man einen Spieler wie [Jimmy] hat." Teamkollege Kevin Love griff auf einen Vergleich aus dem Tierreich zurück: "Löwen jagen gerne. Sie erlegen ihre Beute und jagen weiter. So ist es bei ihm auch." Sein Fazit: "Wenn er so heiß läuft, ist er ein Killer."

Giannis Antetokounmpo legt Triple-Double nach Verletzungspause auf

Die Bucks waren äußerst zuversichtlich in ihr Auswärtsspiel gegangen, schließlich war Giannis nach zwei Spielen Pause endlich wieder dabei. Antetokounmpo war die Pause nicht wirklich anzumerken, er legte in 38 Minuten ein Triple-Double auf (26 Punkte, 13 Assists, 10 Rebounds). Hilfe bekam er von Center Brook Lopez, der mit 36 Punkten und 11 Rebounds glänzte. Und weil sich bei den Heat bis auf Butler (22 Punkte im ersten Viertel) niemand so richtig dagegenstemmte, führte Milwaukee vom Tip-Off weg, war zur Pause mit 7 vorn (57:50) und baute den Vorsprung kurz vor Ende des 3. Viertels auf 15 Punkte aus.

Mit knapp neun verbleibenden Minuten machte Giannis sein Triple-Double mit einem feinen No-Look-Pass auf Lopez unter dem Korb perfekt - da lief noch alles nach Plan. Aber Butler kam mit 8:11 Minuten auf der Uhr beim Stand von 87:98 aus Sicht der Heat zurück - und machte im verbleibenden Schlussabschnitt mehr Punkte als alle Bucks-Spieler zusammen (21:16).

Mit einem Layup plus Foul gegen Khris Middleton verkürzte er 4:42 Minuten vor Schluss auf 96:101 und wurde von den Zuschauern mit "MVP!"-Sprechchören gefeiert. Die Gäste wackelten in dieser Phase und leisteten sich uncharakteristische Ballverluste - und als Butler eineinhalb Minuten später nach Steal von Adebayo völlig frei stopfte, stand es 102:101 für die Heat! 13:0-Run, das Spiel war gekippt.

Es ging Schlag auf Schlag: Der Greek Freak konterte umgehend seinerseits mit einem Dreipunktspiel, Caleb Martin und Jrue Holiday schweißten Dreier rein - ständig wechselte die Führung. Butler ließ die Halle schließlich kochen. Erst der Dreier, dann der lange Jumper - 58 Sekunden vor dem Ende führten die Heat mit 3. Anschließend zog er das 6. Foul von Middleton und stellte von der Linie auf 114:109. Das war die Entscheidung, näher als auf vier Punkte kam Milwaukee nicht mehr heran.

Spiel 5 findet in der Nacht auf Donnerstag (3.30 Uhr) statt.

NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Heat vs. Bucks

KategorieHeatBucks
PunkteJimmy Butler (56)Brook Lopez (36)
ReboundsJimmy Butler (9)Brook Lopez (11)
AssistsGabe Vincent (8)Giannis Antetokounmpo (13)
StealsGabe Vincent, Caleb Martin (je 2)Brook Lopez, Jrue Holiday, Grayson Allen (je 2)
BlocksKevin Love (2)Brook Lopez (3)
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