Philadelphia 76ers (7-7) - Utah Jazz (10-5) 105:98 (BOXSCORE)
- Laute MVP-Rufe waren die logische Schlussfolgerung dieser Partie - und insbesondere dieses vierten Viertels! Garlands ligaweiter Saisonbestwert hielt nur knapp eine Stunde, bis Joel Embiid die Jazz dominierte und eine bislang noch nie gesehene Statline auflegte: 59 Punkte bei 19/28 aus dem Feld und 20/24 von der Freiwurflinie, 11 Rebounds, 8 Assists sowie 7 Blocks. Die Punkteausbeute stellte ein Career-High dar, mit den Blocks stellte er seinen persönlichen Bestwert ein.
- "Ich habe noch nie eine dominantere Leistung gesehen, wenn man sowohl Offense als auch Defense in Betracht zieht", frohlockte Sixers-Coach Doc Rivers nach der Partie. Philly hatte den dritten Sieg aus vier Spielen einzig und allein dem Center zu verdanken, der seine Farben lange überhaupt im Spiel hielt und im vierten Viertel komplett am Rad drehte - nicht nur offensiv wohlgemerkt. 26 der 27 Sixers-Punkte im Schlussabschnitt gingen auf sein Konto, dazu allein in diesem Viertel 5 Blocks!
- Embiid dominierte die Partie an beiden Enden des Courts, die Jazz hatten keine Antwort mehr. In der Schlussphase räumte er erst Collin Sexton bei dessen Fastbreak ab, dann ließ er eine Minute vor dem Ende einen Fadeaway-Jumper aus der Mitteldistanz zum +5 folgen. Diesen Vorsprung ließ sich Philadelphia nicht mehr nehmen. "Joel Embiid ist ziemlich gut im Basketball", stapelte Tyrese Maxey scherzhaft tief. Jener Embiid hat damit in den vergangenen zwei Spielen 101 Punkte erzielt - das gelang seit 1988 nur zwei anderen Spielern.
- Maxey lieferte ohne den weiterhin verletzten James Harden als einziger Teamkollege Scoring-Unterstützung in Double-Digits (18, 8/24 FG), die Jazz punkteten deutlich ausgeglichener. Malik Beasley führte sein Team mit 18 Punkten an, dahinter folgten Sexton (15) und Lauri Markkanen (15, 10 Rebounds). Der Finne vergab in der Schlussminute aber zwei Freiwürfe, die es nochmal hätten spannend machen können. Vielleicht auch wegen des Trash Talks von Embiid. Der hatte Markkanen zugeraunt, er müsse seinen Sohn ins Bett bringen - Overtime wäre da nur hinderlich gewesen.
Chicago Bulls (6-8) - Denver Nuggets (9-4) 103:126 (BOXSCORE)
- Die Nuggets-Offense läuft aktuell wie eine gut geölte Maschine, das stellte sie in Chicago ein weiteres Mal unter Beweis. Hinter 31 Punkten bei 11/16 aus dem Feld sowie 6/9 von Downtown von Michael Porter Jr. traf Denver 60 Prozent der Feldwurfversuche und feierte einen ungefährdeten Sieg - der fünfte Erfolg aus den vergangenen sechs Spielen.
- Es war aber natürlich nicht nur Porter Jr., der den Gästen aus der Mile High City den entscheidenden Schub verlieh. Nikola Jokic stand schon zur Halbzeit bei 12 Assists (insgesamt 8 Punkte und 14 Vorlagen) und auch Jamal Murray lieferte eine gute Vorstellung ab (23).
- So setzte sich Denver bereits im ersten Viertel zweistellig ab. Zwar stotterte der Motor mit der Second Unit etwas, doch mit den Startern auf dem Feld ließen die Nuggets kaum etwas anbrennen. Nach dem Seitenwechsel wurde es eigentlich nicht mehr spannend. Jokic stand am Ende bei +29, vier der fünf Starter hatten ein Plus/Minus von mindestens +23.
- Von den Bulls kam nach drei Tagen Spielpause dagegen viel zu wenig. Zach LaVine nannte die Performance der Hausherren "inakzeptabel", Denver habe "härter" gespielt als Chicago. Dabei war der Guard mit 21 Punkten noch teamintern der beste Punktesammler. DeMar DeRozan erzielte 16 Punkte, Patrick Williams 15. Andre Dummond sammelte von der Bank ein Double-Double (13, 11 Rebounds).
Sacramento Kings (6-6) - Golden State Warriors (5-8) 122:115 (BOXSCORE)
- Die Auswärtskrise des amtierenden Champions hält weiter an. Die Warriors stehen nach der Pleite in Sacramento nun bei 0-7 in fremder Halle - der schlechteste Start der Dubs seit 1989/90 (0-9). "Das ist verrückt. Das ist wahnsinnig", meinte Draymond Green. "Wir müssen verstehen, dass die Fehlertoleranz auswärts viel niedriger ist."
- Die Warriors fanden dank Stephen Curry eigentlich ziemlich gut in die Partie, doch der einst zweistellige Vorsprung war unter anderem aufgrund zahlreicher Turnover (13:6 in Halbzeit eins, insgesamt 18:16) schnell wieder dahin. Zwar schien Golden State im vierten Viertel mit einem 13:2-Lauf und der Rückeroberung der Führung wieder die Kontrolle zu übernehmen, doch letztlich fehlte der Defense eine Antwort auf De'Aaron Fox.
- Der Point Guard erzielte 11 seiner 22 Punkte im letzten Durchgang und führte die Kings so zu einem eigenen 12:2-Lauf, mit dem die Hausherren die Partie beendeten. Neben Fox, der zusätzlich 8 Assists verteilte, machte Domantas Sabonis eine starke Partie (26, 22 Rebounds und 8 Assists) und auch Rookie Keegan Murray wusste zu überzeugen (21, 5/9 Dreier). Die Kings haben nun sechs der vergangenen acht Spiele gewonnen.
- Bei den Dubs konnte Curry die Partie trotz seines heißen Starts nicht wie noch in der Vorwoche in San Francisco an sich reißen. Dennoch war er mit 27 Punkten (9/17 FG) bester Mann der Gäste, ansonsten punkteten noch Andrew Wiggins (26), Jordan Poole (18) und Klay Thompson (17, 5/13 Dreier) zweistellig.