"Darum bezahlen wir ihn mit den großen Scheinen", stellte Celtics-Guard Marcus Smart nach dem 108:95-Erfolg fest. "Heute war die Gelegenheit da. Ich habe ihm das ganze Spiel über gesagt: 'Sei du selbst!' Und er war es. Dafür wird er bezahlt und darauf haben wir uns verlassen."
In der Tat war Tatums Wert, er kassiert in dieser Saison 28,1 Millionen Dollar, in dieser Partie kaum messbar. 46 Punkte (17/32 FG), 7 verwandelte Dreier und 9 Rebounds in knapp 43 Minuten - Tatum lieferte sich ein packendes Duell mit dem amtierenden Finals-MVP Giannis Antetokounmpo (44 Zähler, 14/30 FG, 20 Rebounds), der nicht erst seit seiner Shaq-Performance als bester Spieler der NBA gilt.
Boston stand vor dieser Partie mit dem Rücken zur Wand. Es lässt sich argumentieren, dass die Celtics in dieser Serie bisher die bessere Mannschaft waren und doch schaffte es der amtierende Champion immer wieder, verloren geglaubte Spiele zu gewinnen wie zum Beispiel in Spiel 5, als Milwaukee mit einer grandiosen Schlussphase doch noch in Boston gewann und sich so den Heimvorteil ergatterte.
Jayson Tatum stoppt Comeback-Versuch der Bucks
"Jeder war stinksauer", berichtete Coach Ime Udoka über das bittere Ende von Game 5. "Wir wussten aber, dass wir über die Serie gut gespielt haben und da leider nachgelassen haben." Dass sich die Dinge in Spiel 6 ändern würden, daran hatte man auf Seiten der Celtics keine Zweifel und sollte Recht behalten, auch wenn es wieder einige Zittermomente gab.
Mit 14 Punkten führten die Celtics zu Beginn des vierten Viertels, bevor Antetokounmpo den Rückstand fast im Alleingang auffraß und den 11:1-Lauf mit einem Pullup-Dreier vergoldete. Die Halle bebte, es stand nur noch 81:85 bei noch knapp neun Minuten auf der Uhr und es hätte niemanden verwundert, wenn die Gäste unter dem Druck zusammengeklappt wären.
Sie taten es nicht, stattdessen war es Tatum, der die Blutung stoppte. Erst ein Fadeaway-Jumper mit ablaufender Uhr von der Baseline über Jrue Holiday, dann ein Pullup-Dreier über George Hill sowie ein eingesprungener Flamingo erneut über Holiday, auf den Dirk Nowitzki stolz gewesen wäre. Die Bucks sollten nicht mehr in das Spiel zurückfinden und müssen nun doch noch eine Reise an die North Station in Boston unternehmen.
Jayson Tatum bestraft die Bucks-Defense
"Jeder hatte diesen schalen Geschmack im Mund", sagte Tatum, der im Schlussviertel 16 Punkte (5/7 FG) erzielte. "Wir wurden verprügelt, aber nicht geschlagen. Wir haben daran geglaubt, dass unsere Saison heute nicht enden wird. Wir haben das wirklich getan und das hat, denke ich, jeder gesehen."
Sichtbar war auch, dass sich Tatum inzwischen deutlich besser mit der Bucks-Defense zurechtfindet als noch zu Beginn der Serie. In Spiel 3 hatte der All-Star nur 10 Zähler (4/19 FG) verbucht, seither waren es in jedem Spiel mindestens 30. Tatum hat das Skillset, die Drop Coverage mit Pullups zu schlagen, heute war der beste Beweis dafür.
Wird er es noch ein weiteres Mal machen? Am Sonntag um 21.30 Uhr (live auf DAZN) bekommt Tatum eine weitere Chance und die Aussicht auf die bereits dritten Conference Finals seiner noch jungen Karriere.
NBA Playoffs: Celtics vs. Bucks - Die Serie im Überblick
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 1. Mai | 19 Uhr | Boston Celtics | Milwaukee Bucks | 89:101 |
2 | 4. Mai | 1 Uhr | Boston Celtics | Milwaukee Bucks | 109:86 |
3 | 7. Mai | 21.30 Uhr | Milwaukee Bucks | Boston Celtics | 103:101 |
4 | 10. Mai | 1.30 Uhr | Milwaukee Bucks | Boston Celtics | 108:116 |
5 | 12. Mai | 1 Uhr | Boston Celtics | Milwaukee Bucks | 107:110 |
6 | 14. Mai | 1.30 Uhr | Milwaukee Bucks | Boston Celtics | 95:108 |
7 | 15. Mai | 21.30 Uhr | Boston Celtics | Milwaukee Bucks | - |