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NBA Playoffs: Klay-Winner und Green-Ejection - Golden State Warriors gewinnen packendes Duell in Memphis

Von Daniel Berchem
Klay Thompson versenkte in Spiel 1 bei den Memphis Grizzlies den Gamewinner.
© getty

Was für ein Thriller! Die Golden State Warriors haben Spiel 1 der Western Conference Semifinals hauchdünn mit 117:116 für sich entschieden, obwohl ihnen Draymond Green in der zweiten Halbzeit nicht zur Verfügung stand. Morant vergab in den Schlusssekunden den Gamewinner.

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3,6 Sekunden waren auf der Uhr, Golden State führt mit nur 1 Zähler (117:116). Ja Morant erhielt den Ball in vollem Lauf und dribbelte in Richtung des gegnerischen Korbes, doch sein Layup prallte vom Backboard ab und berührte nicht mal den Ring. Es war der Schlusspunkt einer echten Zitterpartie, in der Morant bis hierhin so gut wie alles richtig gemacht hatte.

Der Grizzlies-Superstar war mit 34 Punkten (14/31 FG) bester Werfer und schrammte nur knapp an einem Triple-Double vorbei (10 Assists, 9 Rebounds). Auch Jaren Jackson Jr. zeigte eine klare Leistungssteigerung verglichen mit den Spielen aus der Minnesota-Serie, mit 33 Zählern (10/18 FG, 6/9 3FG) legte er ein Playoff-Career-High hin. De'Anthony Melton brachte Scoring von der Bank (14, 3/6 3FG).

Bei den Warriors rückte etwas überraschend Gary Payton ll ins Starting Lineup und sollte die Rolle des Morant-Stoppers einnehmen, dafür kam Jordan Poole von der Bank. Dieser war mit 31 Punkten (12/20 FG, 50 Prozent 3FG) Topscorer bei den Gästen. Stephen Curry verbuchte 24 Zähler (8/20 FG), Klay Thomspon blieb eher blass (15, 6/19 FG), der entscheidende Wurf gehörte aber ihm.

Zum Start der Partie versenkte Morant seine ersten beiden Dreier und sorgte für frenetischen Jubel unter den Heimfans. Damit hatte er nach nur einer Minute bereits halb so viele Triples wie in der gesamten Serie gegen Minnesota (4/20 3FG), mit 14 Zählern legte Morant einen brandheißen Start hin. Memphis dominierte im ersten Viertel an den Brettern und schnappte sich 7 Offensiv-Rebounds, bei den Warriors wollte der Dreier nicht fallen (3/12 3FG).

Morant hatte die Chance auf den Sieg

Jackson Jr. legte deutlich mehr Aggressivität an den Tag und nutzte seine Größenvorteile. Der Big Man suchte aktiv seinen Wurf (12 Punkte, 4/5 FG), so baute Memphis Anfang des zweiten Viertels eine 13-Punkte-Führung auf (42:29). Die Antwort auf Seiten der Warriors lieferte Poole, der die Warriors gemeinsam mit Wiggins (7) wieder zurück ins Spiel brachte. Kurz vor dem Ende der ersten Hälfte kam es zu einer umstrittenen Szene: Draymond Green wurde nach einem Foul an Clarke, bei dem er diesen zunächst im Gesicht traf und dann am Trikot zu Boden zog, des Feldes verwiesen. Aus der Sicht der Gastgeber ging es mit +6 in die Pause (61:55).

Im dritten Viertel lieferten sich beide Teams einen Shootout. Golden State kam mit Feuer aus der Kabine ging durch einen Eckendreier Currys in Front (68:66). In der Folge regnete es Dreier auf beiden Seiten, Curry und Poole trafen jeweils doppelt von Downtown. Auch Jackson Jr. brachte den Korb zum Brennen (4/5 3FG), Memphis profitierte auch von Brandon Clarke, der einmal mehr für etliche zweite Chancen sorgte. Es ging mit 91:90 für die Warriors ins Schlussviertel.

In der Schlussphase übernahm Morant das Ruder und scorte einen Clutch-Bucket nach dem anderen, über Finger-Rolls bis hin zu einem butterweichen Floater. Die Warriors kamen trotz ihrer Super-Small-Lineup mit Wiggins als Center immer wieder zu zweiten Chancen. Der sonst eher schwache Thompson besorgte 36 Sekunden vor Schluss die Führung für die Gäste (117:116). Auf der anderen Seite stellte der andere Splash Brother seine defensiven Qualitäten unter Beweis: Curry blockte einen Layup-Versuch Morants. Thompson ließ die Tür durch zwei verworfene Freiwürfe weit offen, doch Morant ging am Ende die Puste aus.

Die wichtigsten Statistiken

Memphis Grizzlies (2) vs. Golden State Warriors (3) 116:117 (BOXSCORE), Serie: 0-1

  • Die Distanz-Spezialisten der Dubs dominierten in Spiel 1 vor allem unterm Korb: Golden State verbuchte 56 Punkte in der Zone, 12 mehr als die sonst so in der Paint dominierenden Grizzlies. Auch überraschend: Die Warriors kamen trotz der Größennachteile auf 16 Offensiv-Rebounds, genauso viele wie Memphis.
  • Die Warriors sind das erste Team seit 1987, bei dem gleich mehrere Spieler in einer einzigen Postseason 30 Punkte von der Bank scoren konnten (Curry und Poole). Schon damals waren es die Dubs mit Purvis Short und Terry Teagle.
  • Spiel 1 zwischen den Grizzlies und Warriors war die erste Playoff-Partie der NBA-Geschichte, in der drei Spieler, die 22 Jahre oder jünger sind, jeweils über 30 Punkte auflegten. Mit Morant (34), Jackson Jr. (33) und Poole (31) knackten Youngster auf beiden Seiten jeweils die 30-Punkte-Marke.

Grizzlies vs. Warriors: Die Stimmen zum Spiel

Taylor Jenkins (Head Coach Grizzlies): "Ich fand es toll, wie wir gekämpft haben, aber es war nicht gut genug. Morant und Jackson Jr. waren Lichtblicke, wir werden uns das Videomaterial ansehen und schauen, wo sie erfolgreich waren."

Ja Morant (Grizzlies) über seinen vergebenen Gamewinner: "Ich habe einen Layup nicht getroffen, den ich normalerweise mache. Die ganze Zeit über. Weiter geht's."

Ja Morant (Grizzlies) über die Gründe für die Niederlage: "Wir haben zu viele Second Chance Points und Fastbreak-Punkte zugelassen, das war ein großer Faktor."

Der Star des Spiels: Jordan Poole

Es war sicherlich eine taktische Entscheidung von Steve Kerr, Payton starten zu lassen und Poole als Flammenwerfer von der Bank zu bringen, angesichts der Leistung des Edelreservisten sollte er diese aber vielleicht nochmal überdenken. Poole zeigte eine überragende Leistung, während Payton bei Morant eher wenig ausrichten konnte.

Der Flop des Spiels: Desmond Bane

Gegen die Timberwolves war er über die sechs Spiele hinweg der konstanteste Akteur bei den Grizzlies, diesmal ging bei ihm so gut wie gar nichts zusammen (9 Punkte, 3/10 FG). Auch Dillon Brooks hat sich nicht mit Ruhm bekleckert, sammelte immerhin aber noch 3 Assists.

Die Szene des Spiels

Trotz einer Reihe von Clutch-Buckets, der Scoop-Layup Morants kurz vor dem Ertönen des finalen Buzzers ging daneben. Payton ließ Morant bereits hinter sich, der ausgestreckte Arm Thompsons reichte letztlich, sodass die Warriors nochmal mit einem blauen Auge davonkamen.

Memphis Grizzlies vs. Golden State Warriors: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
11. Mai21.30 UhrMemphis GrizzliesGolden State Warriors116:117
24. Mai3.30 UhrMemphis GrizzliesGolden State Warriors-
37. Mai3.30 UhrGolden State WarriorsMemphis Grizzlies-
48. Mai2.30 UhrGolden State WarriorsMemphis Grizzlies-
5*12. MaiTBDMemphis GrizzliesGolden State Warriors-
6*14. MaiTBDGolden State WarriorsMemphis Grizzlies-
7*17. MaiTBDMemphis GrizzliesGolden State Warriors-
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